Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

   
396 Handwörterbuch der Chemie. 
Die Isomorphie einer grossen Anzahl der obigen Substanzen zeigt sich bei folgenden Ver- 
bindungen: 
Na,SO, + 10H,0, Na,SeO, + 10H,0, Na, CrO, + 10H,0, Na,MnO, + 10H,0, 
Na,Mo O, + 10H,0. 
Die Isomorphie einzelner Glieder der obigen Reihe findet sich in unzähligen Fällen bei 
Salzen der sich aus ihnen ableitenden Säuren. 
Selenate, Sulfate und Chromate sind isomorph, ebenso die sauren Sulfate und Selenate 
(so die des Chinins, HJORTDAHL, Zeitschr. f. Krystallogr. 3, pag. 302. 1879; Beibl. 3, pag. 677), 
die Manganate, die Sulfate etc., ferner sind die Wolframate und Molybdänate untereinander 
isomorph. Molybdün und Wolfram vertreten sich isomorph in gewissen Oxyfluoriden, wie 
KWoO,Fl, + H,O und KMoO,Fl, --H,O. 
Vielleicht schliesst sich dem Mangan auch noch das Eisen in seinen eisensauren Salzen an. 
IV. Die Zinn-Platinreihe. 
Sie umfasst: Silicium, Zinn, Titan, Zirkonium, Thorium (3), Platin, Iridium, Osmium, Palla- 
dium, Ruthenium, Mangan. 
Diese Reihe zerfállt in zwei Gruppen. 
1. Die dem Silicium nahestehenden: Silicium, Zinn, Titan, Zirkon, Thorium (1). 
2. Die dem Platin sich anreihenden: Platin, Iridium, Osmium, Palladium, Ruthenium, Mangan. 
Eine isomorphe Vertretung fast aller der obigen Elemente durcheinander zeigt sich bei den 
Verbindungen: 
(NH,J,RCl, wo R-— Sn, Ti, Ru, Pd, Pt, Ir, Os ist, ergänzend tritt dazu die Isomorphie 
zwischen (N H,), Ti Fl; und (NH,),SiFl, und diejenige von ZnRFl, 4- H,O, wo R —Zr, Si, Ti, 
Sn, die Ersetzung der sich an das Silicium anschliessenden Glieder durch dieses selbst findet sich 
hauptsüchlich bei Doppelfluoriden derselben mit oder ohne Wassergehalt; doch finden sich auch 
viele isomorphe Doppelchloride und Doppelbromide. 
Von Sauerstoffverbindungen sind folgende isomorphe Gruppen bekannt, durch die auch 
Mangan und Thorium den obigen Elementen angereiht werden: 
TiO, (Rutil), (2 Si, 2 Zr) O, Auerbachit, (1 Si, 1 Zr) O, Zirkon. — ZrO,, SnO, (Zinnstein), 
ThO;, RuO,. — TiO, (Brookit), SnO, (Zinnsáure), TaO,, MnO, als Polianit — Mn OMnO, 
und MnO (§ Mn, 3 Si) O, (Braunit). — Zinnoxyd und Titanoxyd sind isotrimorph in den Formen 
der Anatas, Brookit und Rutil. 
An das Silicium reiht sich noch der Kohlenstoff und das Bor an als Elemente. 
V. Die Aluminiumreihe. 
Beryllium, Aluminium, Chrom, Mangan, Eisen (Titan), Rhodium und Iridium. 
Sie zerfällt wahrscheinlich in zwei Gruppen, die eigentliche Aluminiumgruppe und Rhodium- 
Iridium in ihren sechsatomigen Verbindungen. 
Die erste Beobachtung über Isomorphie rührt von MITSCHERLICH an Korund und Eisen- 
glanz her. 
Die Isomorphie zwischen Be, Al, Cr, Fe und Ti zeigen folgende Verbindungen: 
Be,O,, Al,0,, Cr,O,, Fe,O,, FeTiO,. 
Die Zugehórigkeit von Cr und Mn, die von Eisen und Aluminium, Al,Fl, und Fe,Fl,, 
die Verbindungen A],H,O,, Mn,H,O, und Fe,H,O, einerseits, von Zn A1,0,, ZnFe,O,, 
ZnCr,O, andererseits; bei letzteren kann das Zink durch Mangan ersetzt sein. 
Eine Isomorphie zwischen den meisten Gliedern der eigentlichen Aluminiumreihe zeigen 
die Alaune, die Salze von der Formel RR'(Cr,0,), + 3H,0, wo R — K, NH,, R' — A], Cr, Fe 
ist, sowie die entsprechenden Natriumsalze mit 41H,O. 
Eigenthümlich ist, dass die Oxydhydrate von Mangan, Eisen, Aluminium und Chrom auch 
als Colloide auftreten können. 
Die Isomorphie von Rhodium und Iridium zeigen die Salze der Formel Rh, (NH,). Cl, 
+ 3H,0 und Ir,(NH,),Cl,, + 8H,0, sowie die analogen Kaliumsalze mit 6H,0, und 
Natriumsalze mit 24H,0. 
Der Anschluss von Rhodium und Iridium an die andern Elemente geschieht durch Salze, 
die dem Ferridcyankalium, Fe,K,Cy,,, analog sind: 
Cr;K,Cy,,, Mn,E,Cy,,, Co,K,Cy,,, Rh,K,Cy,,, Ir, K,Cy, ,. 
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