Handwörterbuch der Chemie.
1. Elemente.
Für die Elemente zeigt sich eine gewisse Abhängigkeit der Krystallform von
dem Atomgewicht. Es sollen nach LOTHAR MEYER die in und nahe dem Maximum
oder im und am Minimum der Volumcurve stehenden, dehnbaren Metalle regulär
krystallisiren, so Na, Mg, Al; K, Fe, Co, Ni, Cu, Pd, (? dimorph) Ag; Pt, Ir, Au,
Hg, Pb. Die im Minimum des zweiten und dritten Curvenabschnittes stehenden
Elemente C (als Diamant) Si und P (farblos) krystallisiren auch regulär. Die
auf steigender Curve stehenden, flüchtigen, mehr oder weniger spróden Metalle
krystallisiren dagegen nicht regulär, so: P (roth), S, Zn, As, Se; Cd, In, Sn, Sb,
Te; über die Krystallformen der auf fallender Curve stehenden, spróden Metalle
ist noch wenig bekannt, doch krystallisirt Zr nicht regulär.
2. Dimorphe Körper.
Die Formen dimorpher Körper zeigen häufig trotz der verschiedenen Symmetrie-
verhältnisse grosse Aehnlichkeiten. SCACHI hat diese Erscheinung passend als Poly-
symmetrie bezeichnet; beobachtet wurde die Thatsache zuerst von PAsTEUR. Diese
Körper zeigen oft auch in ihren optischen und andern physikalischen Verhältnissen
einige Analogie, soweit dies bei den verschiedenen Symmetrieverhältnissen mög-
lich ist. Bei einigen polysymmetrischen Körpern kommt noch die Fähigkeit
hinzu, mit ihren entsprechenden Flächen parallel mit einander zu verwachsen.
Beispiele: Das Prisma der rhombischen Modifikation von As,O, und Sb,O,
hat einen Winkel (90? 32^) der gerade gleich dem Winkel des regulüren Oktaeders
ist, das die obigen Kórper zeigen.
Pyroxene und Amphibole zeigen in allen ihren drei Modificationen eine ent-
sprechende Spaltbarkeit und analoge Lage der optischen Achsenebenen. Hierher
gehóren vielleicht auch die verschiedenen Feldspathe. Diese zeigen bei analoger
Zusammensetzung, theils rhombische, theils monokline, theils trikline Krystalle,
die Winkel derselben sind sehr ähnlich. Man hat dies auf Polymorphie der diese
Kórper zusammensetzenden Silicate geschoben.
3. Isomere.
Isomere haben stets verschiedene Krystallformen und zwar weichen sie häufig
um so mehr von einander ab, je grôsser der Unterschied in ihrer schematischen
Structurformel ist. So ist z. B.
arbre
Aethylorthonitrobenzoat triklin 0:867 :1:0:805
Aethylmetanitrobenzoat monoklin 1:076:1:0:675
Aethylparanitrobenzoat monoklin 0:535:1:0:321.
Aehnlich ist es bei den Isomeren des Santonins (S.-P. = Schmelzpunkt).
2526
Santonin (1 Isomer) S.-P. — 160:5 rhombisch 1:2:084:3:053
» (2 Isomer) S.-P. = 127 rhombisch 1:1:533:1:676
» (8 Isomer) S-P:== 156 ‘monoklin 1:1342:1177. 8 66? 23' 41".
Dass isomere Körper nicht gleiche Gestalt oder. überhaupt keine prägnanten
geometrischen Analogien zeigen, hat GRorH in der Weise erklürt, dass eine ver-
schiedene Stellung des zu substituirenden Atoms eine nicht analoge Veründerung
der Gestalt der ursprünglichen Verbindung zur Folge haben muss.
Ortho-, Meta- und Paraderivate aromatischer Verbindungen sind direkt nicht
mit einander vergleichbar, wohl kónnen aber die Glieder einer jeden dieser
Reihen unter einander in Zusammenhang gebracht werden, sobald man auf
die Form der ursprünglichen Verbindung zurückgeht. Geht man von dem Princip
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