34 Handwórterbuch der Chemie.
Bromwasserstoffsáure in feinen, concentrisch gruppirten Nadeln krystallisirbar.
Lóslich in concentrirter Schwefelsiure und durch Wasser wieder füllbar. Leicht
lóslhch in verdünnten Alkalien, namentlich in Natronlauge. Durch Kochen mit
Alkalien wird die Thiopseudoharnsáure in Thiodialursáure übergeführt (209, 208).
Durch Erhitzen mit Quecksilberoxyd und Wasser wird sie nicht entschwefelt (197).
Beim Erhitzen mit Schwefelsäure auf 160? entsteht Urosulfinsáure (2ro).
NH—CO
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Thiodialursäure, C,H,N,SO5(+14H,0}) — CO CH-SH. Entsteht
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NH—CO
beim Erhitzen von Thiopseudoharnsäure (209) oder von Rhodanbarbitursäure (208)
mit verdünnter Kalilauge: C,;H,N,8O, -- 2H,0 — C,H,N,$0, -- CO,
+ 2NH,. — C,H,N3SO03 + 2H,0 = C,H,N,S0, + CO, + NH,. Durch Ein-
leiten von Kohlensäure in die tief gelb gewordene Lôsung wird das saure Kalium-
salz krystallinisch gefällt. Salzsäure fällt die freie Säure, welche sich bei grosser
Verdünnung in seideglänzenden, mikroskopischen Tafeln ausscheidet. Durch
Erhitzen mit Salzsäure wird die Thiodialursáure unter Entwicklung von Schwefel-
wasserstoff zersetzt. Warme Salpetersäure erzeugt Nitroso- und Nitrobarbitursäure.
Das saure Kaliumsalz, C,H,N,SO,K -- H4O, bildet einen gelben, körnig krystallini-
schen Niederschlag, sehr schwer löslich in Wasser, leicht in Alkalien. Selbst bei 140? entweicht
das Krystallwasser nicht (208). — Das Silbersalz ist ein amorpher, dunkel violetter Nieder-
schlag. Beim Kochen mit Wasser entstehen Schwefelsilber und Hydurilsüure (209)
Urosulfinsáure, C;H,N,SO, (209, 210). Entsteht durch Abspaltung von
Wasser aus der Thiopseudoharnsáure, wenn diese mit concentrirter Schwefelsáure
auf 150—160? erhitzt wird. Man fällt mit Wasser, löst den Niederschlag in
Ammoniak, scheidet ihn durch Salzsäure wieder aus und kocht mit verdünnter
Kalilauge, worauf beim Erkalten das Kaliumsalz krystallisirt.
Schwache, einbasische Säure. Unlöslich in Wasser, leicht löslich in Ammo-
niak und Alkalien, schwieriger in heisser Salzsäure, aus welcher sie sich bei
raschem Erkalten in Kügelchen, bei langsamen Verdunsten in mikroskopischen
Krystallen abscheidet. Durch Kohlensäure wird sie aus ihren Salzen gefällt.
Durch Metalloxyde oder Jod lässt sie sich nicht entschwefeln.
Das Kaliumsalz krystallisirt in schönen, wasserfreien, ziemlich schwer löslichen Nadeln. —
Mit Ammoniak entsteht ebenfalls ein in Nadeln krystallisirendes Salz. — Salpetersaures Silber
erzeugt in der ammoniakalischen Lósung der Süure einen gelatinósen Niederschlag.
NH — CO
| D rs
Thionursäure (Sulfaminbarbitursáure)) C,H;N,SO,— CO CH-NH-
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NH —CO
SO,H. Zuerst von LirsiG und WôHLER (6) durch Einwirkung von schwefligsaurem
Ammoniak auf Alloxan dargestellt. Entsteht auch beim Erwärmen der Nitroso-
barbitursäure mit jenem Salze (198).
Darstellung. Zu einer Lósung von schwefligsaurem und kohlensaurem Ammoniak fügt
man Alloxanlósung, erwármt langsam und halt schliesslich eine halbe Stunde lang im Sieden,
worauf beim Erkalten thionursaures Ammoniak krystallisirt (6).
Die aus dem unlóslichen Bleisalz durch Schwefelwasserstoff gewonnene freie
Sáure bildet eine leicht lósliche, stark sauer reagirende, krystallinische, luftbe-
ständige Masse. Beim Kochen mit Wasser spaltet sie sich in Uramil und
Schwefelsäure. Sie ist zweibasisch.
Salze. C,H,N,SO,(NH,), + H,0. Glänzende, vierseitige Tafeln oder Blättchen, in
kaltem Wasser sehr schwer, in heissem Jeicht löslich, bei 100° unter Annahme einer rosenrothen
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