426 Handwörterbuch der Chemie,
Bromkalium, KBr, kommt in geringer Menge im Meerwasser, in Salzsoolen
und einigen Mineralquellen vor. Durch Auflösen von Brom in Kalilauge erhält
man ein Gemisch von Kaliumbromat und Kaliumbromid.
6KHO + 3Br,= 5KBr + K BrO, + 3H,0.
Das nach dem Eindampfen der Lósung erhaltene Salzgemisch wird zur Ueber-
führung des Bromats in Bromid geglüht, zweckmássig unter Zusatz von Kohle.
2K BrO,4- 3C — 2KBr 4- 3CO,.
Durch Umkrystallisation aus Wasser wird das Bromid rein erhalten.
Wenn Brom und Wasser mit Eisenfeile behandelt wird, so entsteht Eisen-
bromiirbromid, FeBr,+ Fe,Br,. Man fällt die Lösung mit kohlensaurem Kalium,
filtrirt die Bromkaliumlösung von dem Eisenoxydoxydulhydrat ab und dampft sie
zur Trockne ein. Durch Neutralisiren von Bromwasserstoffsäure mit Kaliumcarbonat
kann man natürlich auch Bromkalium darstellen. Brom verbindet sich direkt
mit Kalium unter heftiger Reaction.
Das Bromkalium krystallisirt in Würfeln, die häufig zu Säulen verlängert oder
zu Tafeln verkiirzt sind. Sein Vol.-Gew. bei 0° ist 2:415 (SCHRODER). Es schmilzt
nach CARNELLEY bei 703° und verfliichtigt sich in höherer Temperatur. Es schmeckt
stechend salzig. In Wasser 16st es sich unter Temperaturerniedrigung.
100 Theile Wasser lösen bei
0° 53:48 Thle. 60° 8474 Thle.
20° 6460 , 80° 98346 ,
40° 7462 ,, 100° 10204 ,,
Der Siedepunkt der gesittigten Losung ist 112°.
Volumgewicht von Bromkaliumlôsungen bei 15°.
Vol.-Gew. Proc. Vol.-Gew. Proc.
1:037 5 1:256 30
1:075 10 1:309 35
1:116 15 1:366 40
1:159 20 1:430 45
1207 25
Das Bromkalium wird in der Photographie gebraucht und ist ein geschätztes
A rzneimittel, welches namentlich gegen Schlaflosigkeit, Delirium tremens, Epilepsie,
Veitstanz, überhaupt Nervenleiden dient.
Jodkalium, KJ, findet sich in der Asche gewisser Meerespflanzen (im Kelp
oder Varech), in Spuren im Meerwasser und in manchen Mineralquellen. Kalium
und Jod verbinden sich direkt mit einander, oft unter heftiger Explosion. Das
Salz wird rein durch Neutralisiren wässriger Jodwasserstoffsäure mit Kaliumcarbonat
erhalten.
Nach BauP (52) wird das Salz durch Wechselzersetzung von Eisenjodür und kohlensaurem
Kalium dargestellt. Man übergiesst Eisenfeile mit Wasser und setzt allmáhlig Jod hinzu, bis das
Eisen nahezu vollständig gelöst ist. Die filtrirte Lösung wird mit Kaliumcarbonat versetzt, so
lange als noch Ferrocarbonat ausfällt. Die von diesem getrennte Lösung wird, wenn sie in
Folge eines Ueberschusses von Kaliumcarbonat alkalisch reagirt, mit Jodwasserstoffsiure neutrali-
sirt und zur Krystallisation eingedampft. Dabei scheidet sich oft noch etwas Eisenhydroxyd aus,
welches abfiltrirt werden muss.
Weil das gewüsserte Ferrocarbonat schwierig auszuwaschen ist, empfiehlt es sich, die Eisen-
jodürlósung mit noch der Hälfte der schon verbrauchten Menge Jod zu versetzen, wodurch eine
braune Lósung von Eisenjodürjodid, Fe,J, 4- FeJ,, entsteht. Durch kohlensaures Kalium wird aus
dieser Lósung krystallinisch kórniges Eisenoxyduloxydhydrat gefillt, das sich sasch absetzt und
leicht auszuwaschen ist.
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jod:
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