Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

  
428 Handwörterbuch der Chemie, 
Beim langsamen Erkalten der Lösung fällt die Verbindung aus. Dieselbe 
bildet glänzende, goldgelbe, rhombische Prismen, welche beim Erhitzen in Chlor, 
Chlorjod und Chlorkalium zerfallen und von Wasser unter Bildung von jodsaurem 
Kalium zersetzt werden. 
Kaliumtrijodid, KJ,, ist in der schwarzbraunen, metallisch glänzenden 
Lösung enthalten, die man durch Lösen der entsprechenden Menge Jod in 
wässriger oder alkoholischer Jodkaliumlösung erhält. Beim Verdunsten derselben 
über Schwefelsäure scheidet sich die Verbindung in langen, schwarzen Nadeln aus, 
die ein Vol.-Gew. von 3:498 haben und bei 45? schmelzen [Joussow (56). Durch 
Wasser wird die Lósung, sowie das feste Salz unter Abscheidung von Jod zersetzt. 
Fluorkalium, KFl. Man erhàlt dies Salz durch Neutralisiren von wässriger 
Fluorwasserstoffsáure mit Kaliumcarbonat, Eindampfen zur Trockne und Glühen 
des Rtickstandes. Das Salz ist schmelzbar, an der Luft zerfliesslich, von alkalischer 
Reaction. Die Lösung greift Glasgefásse an. Bei sehr vorsichtigem Verdunsten 
erhält man das Salz in würfelfórmigen, sehr zerfliesslichen Krystallen [BEnzELIUs (57)]. 
Eine sehr concentrirte wässrige Lösung kann eine strahlige Krystallisation liefern. 
Dies Salz enthält nach H. Rose 2 Mol. Krystallwasser. 
Fluorwasserstoff-Fluorkalium, KFl-HFI, kann dadurch gebildet werden, 
dass man von zwei gleichen Theilen wássriger Fluorwasserstoffsáure einen mit 
Kaliumcarbonat sáttigt und dann den andern hinzusetzt. Es ist auch durch Ver 
dampfen einer Lósung von Fluorkalium in Essigsäure darzustellen. Das Salz 
krystallisirt in vierseitigen "Tafeln oder in Würfeln. Es löst sich leicht in reinem 
Wasser, sehr schwierig in wüássriger Flusssáure. Beim Glühen entweicht Fluor- 
wasserstoff, und es bleibt Fluorkalium zurück. Diese Eigenschaft kann nach 
FnREMY (59) benutzt werden, um bei der Analyse von Silicaten diese durch den 
sich entwickelnden Fluorwasserstoff zu zersetzen. 
Sauerstoffhaltige Salze. 
Kaliumhypochlorit, unterchlorigsaures Kalium, KOCIl. Dies Salz 
ist in festem Zustande nicht bekannt, da die Lósung desselben beim Eindampfen 
unter Bildung von Chlorat und Chlorid sich zersetzt. Es ist neben Chlorkalium 
in der Flüssigkeit enthalten, die man durch Einleiten von Chlor in eine verdünnte, 
kalte Lösung von Aetzkali erhält. 
2K HO + Cl, = KOCI + H,0 + KCL 
Die Lösung des Salzes riecht nach unterchloriger Säure, weil das Hypochlorit 
schon durch die Kohlensäure der Luft zersetzt wird. Beim Einleiten von Chlor 
in eine kalte Lösung von Kaliumcarbonat entsteht neben Chlorkalium freie unter- 
chlorige Säure: 
K,CO;+ H,O +2Cl, = 2KC1 +2HO0C1+ CO,. 
Solche Lösungen wurden von BERTHOLLET zuerst dargestellt und unter dem 
Namen Zau de Javelle im die Bleicherei eingeführt. 
Eine ähnliche Lösung von Kaliumhypochlorit und Chlorkalium erhält man auch, 
wenn man zu einem kalt bereiteten wässrigen Auszug von Chlorkalk so lange 
Kaliumcarbonatlösung setzt, als dadurch noch ein Niederschlag von kohlensaurem 
Calcium hervorgebracht wird. 
Kaliumchlorat, chlorsaures Kalium, KCIO,. Dieses Salz wurde von 
BERTHOLLET im J. 1786 entdeckt, wenn es auch schon früher in den Händen 
einiger Chemiker gewesen sein mag, aber ohne dass seine chemische Natur er- 
kannt worden wäre. BERTHOLLET erhielt es durch Einwirkung von Chlor, oder 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
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