Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

    
    
  
  
  
  
   
   
    
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
   
   
  
  
   
    
   
  
  
  
  
   
  
  
    
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
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sofort in Uramil und Alloxan zerfällt:  C,H;N504 + H,0 = C,H,N503 
-- C,H4N,0,. 
Die Purpursáure ist zweibasisch, bildet aber vorzugsweise saure Salze. 
Murexid (saures purpursaures Ammoniak) C,H,N,O,-NH,. Das Murexid 
entsteht bei der Einwirkung von Ammoniak oder besser kohlensaurem Ammoniak 
auf ein. Gemenge von Alloxan und Alloxantin (daher auch aus der eingedampften 
Lôsung von Harnsäure in heisser, mässig concentrirter Salpetersäure) (6), beim 
Erhitzen von Alloxantin in Ammoniakgas auf 100°: C,H,N,07 + 2NH, 
= CH NO, + H,O (217), und beim Kochen von Uramil mit Quecksilberoxyd: 
9C,H,N,0, + HgO = CH NO, + H,0 + Hg (6, 215, 203), oder bei der 
Oxydation einer ammoniakalischen Lösung von Uramil an der Lutt. 
Darstellung. Man erhitzt 4 Thle. Uramil mit 3 Thin. Quecksilberoxyd, 20—30 Thin. 
Wasser und etwas Ammoniak langsam zum Sieden und lüsst nach kurzem Kochen die heiss fil- 
trirte Lósung krystallisiren (6, 203). — 
Man lóst 4 Thle. Alloxantin und 7 Thle. Alloxan (mit 4H,0) in 240 Thln. heissem Wasser 
und fügt 80 Thle. einer kalt gesättigten Lösung von kohlensaurem Ammoniak hinzu (113). — 
Kurze, vierseitige Prismen, an denen zwei Flächen einen lebhaft grünen, die 
beiden andern einen mehr bráunlichen Metallreflex zeigen. Im durchfallenden Licht 
granatroth. Schwer in kaltem, leichter in heissem Wasser mit schón purpurrother 
Farbe lóslich, unlóslich in Alkohol und Aether. 
Das Murexid, von welchem LrEBIG und WOHLER sagen konnten, dass es »an Schónheit Alles 
übertreffe, was die Chemie darbiete,« fand seit 1853 Anwendung in der Fürberei und wurde zu 
diesem Zweck fabrikmiüssig aus Guano dargestellt. Man benutzte für die Kattundruckerei, die 
Seiden- und Wollfärberei seine Eigenschaft, mit verschiedenen Metallsalzen, wie namentlich Blei- 
zucker, Quecksilberchlorid, salpetersaurem Quecksilberoxydul, Zinksalzen, verschieden gefärbte Lacke 
zu bilden (218). Das Murexid wurde indess bald durch die Theerfarbstoffe verdrängt. 
Von anderen purpursauren Salzen wurden die folgenden dargestellt: 
C,H,N,O,K[-4- H,O (203)). Ensteht, wenn heisse, concentrirte Lósungen von Murexid und 
Salpeter gemischt werden (215), oder wenn man eine Lósung von Uramil in Kalilauge der Luft 
aussetzt (6). Dem Murexid ühnliche, kleine, braunrothe Krystalle. Die Lösung dieses Salzes 
oder diejenige des Murexids wird durch Kalilauge tief violettblau gefärbt, und Alkohol fällt dann 
eine dickflüssige, blaue Masse, die wohl aus dem normalen Kaliumsalz besteht (215). — 
C,{,N,0,Na (208) — C,H,N,O,Ca (i) Aus siedender Murexidlósung durch Chlorcalcium als 
dunkelgrüner, krystallinischer Niederschlag erhalten (203). — (C,H,N,O,),Ba-4-3H,0 (215, 203). 
Mikrokrystallinischer, dunkelgrüner Niederschlag, der ein rothes Pulver liefert. — C,H,N,O,Ag 
-- 14H,O (215, 203). Aus Murexidlósung durch eine schwach angesüuerte Lósung von Silber- 
nitrat als hell purpurrother Niederschlag fállbar. — C,H,N,O,4Ag; (203). Aus einer kalt ge- 
sättigten Murexidlôsung durch neutrales Silbernitrat gefällt. Braunrothes Pulver. C,H,N,O, Ag, 
+ 2 Ag,O (203) entsteht als dunkelvioletter Niederschlag bei Anwendung von ammoniakalischer 
Silberlósung. — 
In Murexidlósung erzeugt salpetersaures Quecksilberoxydul einen violetten, Quecksilber- 
chlorid einen blassrothen, Bleizucker nach einiger Zeit einen hell purpurfarbenen Niederschlag. 
Murexoïn (187), [Tetramethylmurexid = C,(CH;),N,O,- NH, ?| (185). 
Produkt der Einwirkung von Luft und Ammoniakgas auf befeuchtete Amalinsáure. 
Krystallisirt aus beissem Wasser oder Weingeist in zinnoberrothen, vierseitigen 
Prismen, an welchen zwei Flächen das Licht mit goldgelber Farbe reflectiren. 
Seine Lôsung gleicht der des Murexids, wird aber durch Kalilauge nicht blau, 
sondern farblos. Auch durch Verdampfen wird ihre Farbe zerstört. 
NH—CO 
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Parabansáure (Oxalylharnstoff), CH ,N,0,—CO | . Zuerst 1838 von 
| 
NH—CO
	        
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