Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

      
   
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
    
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
Handwörterbuch der Chemie. 
  
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6. Der Milchsaft wird in flachen Gefässen einfach eintrocknen gelassen. 7. Der 
sehr concentrirte Milchsaft wird unmittelbar auf den Arm des Sammlers fliessen 
gelassen, wo er rasch trocknet und dann in Form eines Ringes herabgerollt 
wird. 8. Der concentrirte Saft tritt auf die Rinde oder fällt zu Boden, wird ge- 
sammelt und zu Kugeln oder Spindeln vereinigt. In gleicher Weise werden Ab- 
fälle, Milchreste und dergleichen behandelt. 
Die Handelssorten und ihre Charakteristik. Je nach Art der Ab- 
stammung, Gewinnung und Verarbeitung des Milchsaftes wird ein in Qualität 
und Handelswerth sehr verschiedenes Produkt erhalten. Nach seiner Herkunft 
unterscheidet man a) amerikanischen, b) ostindischen und c) afrikanischen und 
Madagaskar-Kautschuk. 
a) Amerikanischer Kautschuk. 
1. Para-Kautschuk, so genannt nach der Stadt Para in Brasilien, ist die 
reinste und geschitzteste Sorte, sie wird nach der unten angegebenen Methode 
aus dem Milchsaft gewonnen und verschieden geformt in den Handel gebracht, 
so als Flaschen, als runde, etwa tellergrosse Scheiben, in quadratischen Tafeln 
von 60 Centim. Seitenkante und 5—8 Centim. Dicke, sogen. Speckgummi. 
Ein wesentliches Erkennungsmittel fiir diese Sorte besteht darin, dass man 
auf dem Querschnitt deutliche, etwa 0:5 Millim. dicke, weisse bis dunkelgraue 
Schichten, welche durch scharfe, schwärzliche Rauchstreifen von einander ge- 
trennt sind, unterscheiden kann; je feiner und gleichmässiger die Schichten, 
desto werthvoller die Sorte. — Secunda-Para hat 1—2 Centim. dicke, blasige, 
zum Theil coagulirte und dick aufgetragene Schichten. 
2. Westindischer Kautschuk wird in den Staaten von Central-Amerika theils 
nach der unter 3. und 4. genannten Methode durch Coagulation des Milchsaftes 
gewonnen und liefert, namentlich wenn die Coagulation unter Zusatz von Salzen 
oder Extracten geschah, ein ziemlich geringwerthiges, wasserreiches Material — 
theils wird, wie unter 5. beschrieben, der Kautschuk als Rahm abgeschieden 
und liefert so ein geschitztes Produkt. Die durch Coagulation gewonnenen 
Sorten werden meist sehr rasch über Rauchfeuer getrocknet, erhalten dadurch 
eine sehr dunkele Farbe und sind nicht selten verbrannt, wodurch sie oberfläch- 
lich eine klebrig-schmierige Beschaffenheit annehmen oder, wie man sagt, harzig 
werden. Sie kommen in grossen bis 50 Kgrm. schweren Blöcken, die durch 
Zusammenpressen von einzelnen Platten erzeugt werden, in den Handel. 
Die besseren Sorten haben ein sehr dunkles, speckartiges Aussehen. Je 
schwammiger sie sind, desto geringwerthiger sind sie auch, und so ist der Gua- 
temala-Kautschuk, welcher diese Eigenschaft in hohem Maasse zeigt, die wenigst 
gechützte Serte. Vereinzelt wird in Central-Amerika auch nach Methode 2. ge- 
arbeitet, der Milchsaft also in Gruben abfiltrirt. Der resultirende Kautschuk ist 
stark wasserhaltig mit Erde und Holzstückchen verunreinigt und minderwerthig. 
3. Carthagena-Kautschuk kommt wie der westindische Kautschuk in grossen 
Blócken in den Handel und zeigt in seinem Handelswerthe etwa die gleichen 
Schwankungen wie jener. 
4. Cerea-Kautschuk hat seinen Namen nach der Provinz Cerea in Brasilien, 
die im Handel befindlichen Cerea-Scraps sind Kautschuk-Knollen, welche direkt 
unter der Wunde der Báume an der Rinde festgetrocknet sind. Diese Brocken 
werden ihrer kopfartigen Form wegen auch wohl Negrohead, Negerkópfe, genannt. 
b) Ostindischer Kautschuk. 
Wird nach Methode 2, 3, 4, und 5 erhalten und hat je nachdem die für 
   
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