Handwörterbuch der Chemie. 
Kautschuk- und Guttapercha-Ein- und Ausfuhr des deutschen Zollgebietes für die Jahre: 
Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr 
1881 1936700 Kgrm. — 128600 Kgrm. 1884 2669500 Kgrm. — 217800 Kgrm. 
1882 - 1998500. ,, 149500. ,, 1885 2356200  , 135806. ,, 
1883 1998800 , 132009 . , 1886 2155109 , 178700. ,, 
Reinigung des Rohkautschuks. Der Rohkautschuk des Handels ent- 
hält je nach der Art seiner Gewinnung gewisse Verunreinigungen, auf welche 
schon oben hingewiesen wurde. "Theils ist es der beim Trocknen über Rauch 
anhaftende Russ, theils bei coagulirtem Gummi Wasser (im Speckgummi 18—262 
und eingeschlossener Saft, ferner bei direkt eingetrockneter Waare alle im Milch- 
saft vorhandenen Salze, unorganische Bestandtheile und mechanische Verun- 
reinigungen, endlich bei dem in Gruben gesammelten Produkt sind es Steinchen, 
Holztheile, Wasser etc., welche in die Rohwaare eingebettet zind. Alle Roh- 
kautschuksorten enthalten ferner Fett, ätherische Oele, Farbstoffe, einige auch 
noch Albumin; nach CrLoéz und Girarp (18) auch noch schwefel- und chlor- 
haltige Kórper, die bei der trocknen Destillation mit übergehen. 
M. A. MILLER untersuchte Parakautschuk in rohem und in verarbeitetem Zu- 
stande und fand: 
Parakautschuk nicht verarbeitet verarbeitet 
Kautschuk 96:604. 96:649. 
Harz 1:808 2:069 
Wasser 1:309. 0:829 
Asche 0:30 2 0:483 
Die Elementarzusammensetzung dieser beiden Muster war nach Abzug von 
Asche und Wasser: 
C 85:829 85:539. 
H 11-119 12:06 9 
O 3:079 3:419. 
ADRIANI bestimmte die Asche von rohem und von mit Chloroform ge- 
reinigtem Speckgummi und fand in rohem = 04879 im gereinigten = 0-333 9. 
Die Asche bestand aus Kalk, Eisenoxyd, Spuren Kali und Magnesia, Kohlen- 
säure und Spuren Kieselsäure. 
Handelt es sich darum, zum Zwecke chemischer Untersuchungen aus dem 
Rohkautschuk ein reines Produkt zu erhalten, so verfährt man in folgender Weise: 
FARADAY, der erste, welchem wir eine eingehendere Untersuchung des Kautschuks 
verdanken, schied denselben aus Milchsaft durch Wasserzusatz ab, schüttelte den 
abgehobenen Rahm wiederholt mit durch Salzsäure angesäuertem oder mit Koch- 
salz versetztem Wasser aus, bis dasselbe nichts mehr aufnahm unrd strich alsdann 
die rahmartige Masse auf poróse Thonstücke oder auf Fliesspapier; das Wasser 
wird aufgesaugt und der Kautschuk vereinigt sich zu einer weissen, schwammig 
porósen Masse, aus welcher durch Pressen die Feuchtigkeit entfernt werden kann. 
PAYEN (19) bediente sich zur Reinigung der Lóslichkeit des Kautschuks in 
wasserfreiem Schwefelkohlenstoff, dem 69. absoluter Alkohol zugesetzt sind. Giesst 
man eine solche Lösung in ihr doppeltes Volum Alkohol, so scheidet sich der 
Kautschuk ab, durch mehrfache Wiederholung dieser Operation wird das Produkt 
rein erhalten. 
ADRIANI (20) entfernt durch auf einander folgende Behandlung mit Wasser, 
Alkohol und Aether die im Rohkautschuk enthaltenen lóslichen Verunreinigungen, 
löst dann in Chloroform und fällt mit absolutem Alkohol. 
Physikalische und chemische Eigenschaften (1): Der Kautschuk ist 
   
  
                
     
  
  
  
  
  
  
   
     
   
     
       
   
   
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
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