Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

      
   
   
  
   
    
   
   
   
   
   
   
  
    
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
   
  
   
  
    
   
  
  
  
   
   
  
     
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Kautschuk. 477 
im reinen Zustande weiss und durchscheinend, die braune bis schwarze Farbe 
der Handelswaare ist theils durch einen Gehalt an Russ bedingt, theilweise nach 
ARCHER verursacht durch die Finwirkung des Lichtes. Das helle Aussehen ge- 
wisser Handelssorten, z. B. des Speckgummis, ist durch deren Wassergehalt, 
welcher für jene Sorte 18—26% beträgt, veranlasst, wie noch später erörtert 
werden wird. 
Der Geruch des Kautschuks ist ein ihm eigenthümlicher, nicht wohl ver- 
gleichbarer, ein Geschmack haftet ihm nicht an. 
Das spec. Gew. schwankt nach URE zwischen 0:919—0:948. — FARADAY fand 
0:92. — ADRIANI giebt an fiir Speckgummi 0:96, für Flaschengummi 0:94. Un- 
elastisch gemachter Kautschuk hat nach UnE 0:926— 0:944. 
Elasticität und Dehnbarkeit. Die für die technische Verwendung 
wichtigste Eigenschaft des Kautschuks ist seine Elasticitát. E. VILLARI (21) be- 
stimmte den Elasticitäts-Coefficienten an 2—9 Millim. dicken Fáden und fand, 
dass Kautschuk, abweichend von allen andern Körpern, drei Elasticititscoefficienten 
hat, die jedoch in absoluten Zahlen nicht wohl ausdrückbar sind, weil sie für 
Fäden aus gleicher Handelswaare und gleicher Herstellung nicht unbeträchtlich 
schwanken. Der erste, grosse, gleichsam constante Coefficient, der bisweilen 
— 13—14 ist, hült an, bis der Kautschuk das Doppelte seiner ursprünglichen 
Linge erreicht hat, der zweite, mittlere Coefficient nimmt bei zunehmender Aus- 
dehnung rasch ab, ist also variabel, er hält an, bis die 4fache Länge des ur- 
sprünglichen Fadens erreicht ist, der dritte, kleine Elasticitäts-Coefficient ist 
wieder ziemlich constant und ergab manchmal kurz vor dem Abreissen des 
Fadens 00034; er tritt ein über die 4fache Längsausdehnung hinaus. Mer grosse 
Elasticitäts-Coefficient ist für dünne Fäden grôsser als für dicke. — 
Man kann bei Zimmertemperatur einen Kautschukstreifen lang ausziehen, 
wobei seine Transparenz verschwindet und einer perlgrauen, trüben, undurch- 
sichtigen Färbung weicht. GERARD (22) beobachtete, dass ein auf das 6fache 
seiner ursprünglichen Länge ausgedehnter Kautschukfaden nach der Erwärmung 
auf 100° C. auf das 16625fache der ursprünglichen Länge ausdehnbar war. — 
Wird ein stark ausgedehnter Kautschukstreifen rasch abgekühlt, so zieht er 
sich, wenn der Zug aufhört, nicht mehr zusammen, er hat seine Elasticität ver- 
loren, man kann ihm jedoch diese Eigenschaft durch Erwärmung auf 35—40° C. 
wieder ertheilen. 
Bei zunehmender Temperatur nimmt, wie wir aus GERARD’s Versuchen wissen, 
die Dehnbarkeit zwar sehr zu, die Elasticität jedoch rasch ab. — Wenige Grade 
unter 0° ist Kautschuk fest, hart, unelastisch, aber nicht brüchig, durch Erwärmen 
wird er wieder elastisch. Ebenso kann ihm durch starkes Zusammenpressen 
oder eine rasch bewirkte, mehrere Wochen andauernde Ausdehnung auf die 
8—10fache Länge die Elasticität genommen werden, er kann dann wochenlang 
bei einer Temperatur zwischen 26 und 66° erhalten werden, ohne seine normale 
Beschaffenheit wieder zu erlangen; derartig unelastischer Kautschuk fühlt sich 
metallisch kalt an. 
JouLE (23), Govı (24) und PIERRE (25) fanden, dass Kautschuk bei der Aus- 
dehnung sich erwärmt, bei der Zusammenziehung dagegen abkühlt. BROCKEDON 
konnte durch wiederholte rasche Ausdehnung eines Kautschukfadens die Tem- 
peratur von 30 Grm. Wasser in 15 Minuten um 2° erhöhen. — E. VILLARI (26) 
stellte fest, dass die Temperaturzunahme beim Ausdehnen im absoluten Werthe 
grösser ist als die Abkühlung bei der Zusammenziehung, was mit der Beob-
	        
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