46 Handwörterbuch der Chemie.
Die freie Allantoxansáure ist nicht bestündig, sondern zerfüllt: beim Versuch
ihrer Abscheidung in Kohlensäure und Allantoxaidin (278, 282). Bei anhalten-
dem Kochen ihres sauren Kaliumsalzes mit Wasser spaltet sie sich in Kohlen-
säure, Ameisensäure und Biuret (282), beim Kochen mit überschüssiger Kalilauge
in Kohlensäure, Ammoniak und Oxalsäure (239). Durch Natriumamalgam oder
Zinkstaub wird sie in Hydroxansäure übergeführt (282).
Die Allantoxansüure ist zweibasisch und bildet zwei Reihen von Salzen, welche meistens
gut krystallisirbar sind. Die neutralen Salze werden mit Ausnahme des Bleisalzes durch Essig-
süure in die sauren Salze übergeführt. Letztere werden durch Essigsäure erst beim Erhitzen
unter Kohlensäureentwicklung zersetzt.
C,H,N,O,'NH,. In kaltem Wasser schwer lösliche Nadeln (282). — C,HN,O,(NH,),.
Leichter lösliche Krystalle (282). — C,H,N,O,K. Seideglinzende Nadeln, in 160 Thin.
kaltem Wasser löslich (278). — C,HN,0,K, + H,0. Lange, feine Nadeln, leicht lóslich in
Wasser, nicht in Alkohol (282). — (C,H,N,O,),Ba J- 6H,O. Krystallinischer Niederschlag
(282. — C,HN,O,Ba-r2H,O. Niederschlag (278, 282). — (C,H4N,O,),Pb + 14H,0.
Aus feinen Nadeln bestehender Niederschlag (282). — C,HN,O,Pb (278, 282). — C H4N,0, Ag.
Krystallinische Fällung (278, 282). — C,HN,O,Ag,. Gelatinôse Fällung (282).
Der Monoiüthylester, C,H,N,O,' C,H,, wurde aus dem sauren Silbersalz durch Aethyl-
jodid als nicht krystallinische, honigartige Masse gewonnen (282).
NH— CO
Allantoxaïdin, C,H,N,0, + H,0 = CO -+H,0 (232). Allan-
N H—C:NH
toxansäure spaltet sich, wenn man sie aus ihren Salzen frei macht, in Kohlen-
sdure und diese Verbindung: C,H,N,0, — CO, -- C,H,N,0,.
Darstellung. Man zersetzt allantoxansaures Blei unter siedendem Wasser durch Schwefel-
wasserstoff und verdampft das Filtrat zur Krystallisation.
Kleine, glànzende, harte Prismen oder Tafeln, die an der Luft verwittern.
Schwer in kaltem, leicht in heissem Wasser lóslich, wenig in Alkohol, nicht in
Aether. Nicht schmelzbar. Beim Erhitzen entwickelt sich Blausáure, dann Am-
moniak und Cyansáure. Das Allantoxaïdin reagirt sauer und fungirt als ein-
basische Säure. Es lôst sich leicht in Alkalien. Alkohol füllt aus diesen
Lósungen die krystallinischen Alkalisalze. Diese sind indess äusserst unbeständig.
Schon auf Zusatz von kohlensauren Alkalien oder Erdalkalien, ebenso beim
Kochen mit Wasser, zersetzt sich das Allantoxaidin in Biuret und Ameisensáure:
C,H,N,0, + 2H,0 = C,H;N,0, -4- CH40,.
C,H,N,O,K. — C,H,N,O,Ag. Amorpher Niederschlag.
Hydroxansáure, ,C,H,,N,O, (282). Entsteht bei der 9inwirkung von
Natriumamalgam oder Zinkstaub auf die wässrige Lósung des sauren allantoxan-
sauren Kaliums: 2C,H,N,O,K -- 6H — C,;H,N,O;K, J4- H,O.
Die freie Sáure wird aus ihren Salzen durch Salzsüure als krystallinisches,
aus kleinen Nadeln bestehendes, selbst in heissem Wasser schwer lósliches Pulver
gefállt, welches durch Kochen mit Salzsáure oder Salpetersáure nicht angegriffen
wird. Erst beim Erhitzen mit Salzsäure auf 150° zerfällt die Hydroxansäure in
Kohlensäure, Kohlenoxyd und Ammoniak. Durch Erhitzen mit Bromwasser ent-
stehen Kohlensáure, Kohlenoxyd und Biuret. Uebermangansaures Kalium er-
zeugt allantoxansaures Salz. :
Die Hydroxansáure reagirt sauer, zersetzt kohlensaure und essigsaure Salze.
Sie ist zweibasisch; die Darstellung saurer Salze gelang indess nicht.
C;H,N,O;(NH,),. Schwer losliche Nadeln. — C,H,N,O;Na, — C,H,N,O,K,. Kleine
Prisn
4-2
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