Handwörterbuch der Chemie.
Quantitative Bestimmung im Fleisch, Trennung vom Sarkin: (318).
Das Xanthin bildet ein aus mikroskopischen Kügelchen bestehendes, weisses
oder gelblich weisses Pulver, welches beim Drücken Wachsglanz annimmt. Löslich
in 1836—1498 'Thln. siedendem Wasser, erst in 14151— 14583 Thln. Wasser
von 16? (308), vergl. (297, 221), reichlicher lóslich bei Gegenwart von Ammoniak-
salzen (306). Unlöslich in Alkohol und Aether Von Ammoniak wird das
Xanthin reichlicher als die Harnsäure gelóst, sehr leicht von Kalilauge. Durch
Säuren, selbst durch Kohlensäure, wird es aus diesen Lösungen gefällt. Die
ammoniakalische Lösung hinterlässt beim Verdunsten reines Xanthin (297, 306).
Das Xanthin verbindet sich mit Mineralsäuren, aber nicht mit Essigsäure. Concen-
trirte Schwefelsäure giebt eine gelbliche Lösung, aus welcher das Xanthin durch
Wasser nicht wieder gefällt wird (296).
Beim Erhitzen sublimirt das Xanthin theilweise unzersetzt (221); der grössere
Theil aber verkohlt, ohne zu schmelzen, unter Entweichen von Kohlensäure,
Ammoniak, Dicyan und Blausäure.
Durch Kochen mit Barytwasser wird es kaum angegriffen, durch Erhitzen
mit concentrirter Salzsáure auf 220—930? aber zu Kohlensáure, Ameisensáure,
Ammoniak und Glycocoll zersetzt (320). Im Organismus scheint es zu Kohlen-
sáure und Harnstoft oxydirt zu werden (321, vergl. 303). Bei der Oxydation
durch chlorsaures Kalium und Salzsáure liefert es Alloxan und Harnstoff (146).
Durch Erhitzen seiner Bleiverbindung mit Methyljodid wird das Xanthin in
Theobromin übergeführt (146).
Reactionen. Wird Xanthin mit Salpetersiure in Siedhitze verdampft, so bleibt ein
gelber Rückstand, der sich mit Kalilauge gelbroth und beim Erhitzen damit violettroth fürbt
(290). Bringt man etwas Xanthin auf einem Uhrglase mit einem Gemisch von Chlorkalk und
Natronlauge zusammen, so umgiebt es sich mit einem dunkelgrünen Hof, der sich bald braun
färbt und dann verschwindet (vergl. 296). Beim Kochen mit Chlorwasser und vorsichtigem
Verdampfen der Lósung giebt das Xanthin (146) (wie Caffem, Theobromin, Harnsäure) einen
gelblichen Rückstand, der in hóherer Temperatur roth wird und mit Ammoniak eine intensiv
purpurrothe Lósung liefert. — Wird eine kleine Menge Xanthin (316, 171) [nicht Sarkin (343)]
mit Chlorwasser und einer Spur Salpetersäure bis zum Aufhóren der schwachen Gasentwicklung
erwürmt und dann zur Trockne verdunstet, so nimmt der Rückstand in einer Ammoniak-
atmosphüre eine dunkel rosenrothe Farbe an. — Eine selbst sehr verdünnte wüssrige Xanthin-
lósung wird durch Quecksilberchlorid weiss gefállt (302). In schwach ammoniakalischer Lósung
erzeugt salpetersaures Silber eine weisse Füllung, essigsaures Kupfer einen schweren, hellgrünen
Niederschlag (306). Phosphormolybdünsáure giebt mit der Lósung von Xanthin in Salpetersüure
einen gelben Niederschlag, der sich aus heisser Salpetersäure in mikroskopischen Würfeln ab-
scheidet (306).
Die Constitution des Xanthins ergab sich aus derjenigen des Caffeins
(s. d.), nachdem das Xanthin durch successive Methylirung in Theobromin und
Caffein übergeführt und letzteres dadurch als Trimethylxanthin erkannt worden war
Verbindungen mit Säuren, Basen und Salzen.
C,H,N,0,'HCI krystallisirt aus der Läsung des Xanthins in heisser, concentrirter Salzsäure
beim Erkalten in warzigen Anhäufungen feiner, seideglänzender Krystalle, beim Verdunsten in
hexagonalen Blättern. Schwer lóslich in Wasser (290, 306, 308, 299, 331). — Salpeter-
saures Xanthin. Gelbe, warzenfórmige Masse (290). — C,H,N,O,-SO,H, 4- H,O. Krystall-
schuppen, die durch Wasser zersetzt werden (290).
C,H,N,O,.Ba(OH),. Schwer lósliche Verbindung, welche beim Kochen von Xanthin
mit Barytwasser entsteht (290). — C,H,N,O,.Ag,O(— C,H,N,O,Ag,--H,O) wird aus
ammoniakalischer Xanthinlósung durch salpetersaures Silber als gelatinóser Niederschlag gefüllt
(290). — Xanthinblei (294).
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