Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 5. Band)

   
). 
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C,H,N,0,-NO,Ag (290, 318) entsteht als flockiger Niederschlag auf Zusatz von salpeter- 
saurem Silber zu einer salpetersauren Xanthinlósung. Die Verbindung wird durch Wasser all- 
mählich zersetzt und scheidet sich aus ihrer Lösung in warmer, verdünnter Salpetersäure nur 
äusserst langsam wieder ab. [Trennung von Xanthin und Sarkin (318).] 
Bromxanthin, C,H;N,O,Br (186), entsteht durch Einwirkung von salpetriger Säure 
auf Bromguanin, sowie auch beim Erhitzen von Xanthin mit trocknem Brom auf schliesslich 
140—150°. Farbloses, krystallinisches Pulver, fast unlóslich in kaltem, schwer lóslich in heissem 
Wasser oder Alkohol. Leicht lóslich in Ammoniak und Alkalien, ziemlich leicht auch in con- 
contrirten Mineralsüuren, aus denen es aber durch Wasser theilweise wieder ausgeschieden wird. 
Theobromin. (Dimethylxanthin), C,H,N,O, - C,H, (CH.,N,0O, 
CH. N-——CH 
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Es 
Von WOSKRESENSKY 1841 in den Cacaobohnen 
(den Samen von ZZ«eoeóbroma cacao L.) entdeckt (344). GLASSON (345) ermittelte 
1847 die richtige Zusammensetzung und stellte die Homologie mit dem Caffein 
fest. Von FiscHER (294) wurde 1882 das '"Theobromin aus Xanthinblei und Methyl- 
jodid gewonnen. 
Es ist nicht nur in den Kernen, sondern auch in den Schalen (346) der 
Cacaobohnen enthalten. Ausserdem ist es als Begleiter des Caffeins in. den 
Kolanüssen (347) gefunden, wie es umgekehrt in den Cacaobohnen von kleinen 
Mengen Caffein begleitet wird (348). 
Darstellung. Entolte Cacaomasse wird mit ihrem gleichen Gewicht Calciumhydroxyd 
gemengt und das Gemenge wiederholt am Rückflusskühler mit 80 proc. Alkohol ausgekocht. 
Beim Erkalten des Filtrats scheidet sich schon ein Theil des Theobromins als weisses Krystall- 
pulver ab. Der Rest wird durch Abdestilliren des Alkohols, Eindampfen auf ein kleines Volumen 
und Umkrystallisiren des Ausgeschiedenen gewonnen (349), vergl. (344, 350, 351). 
Darstellung aus Cacaoschalen: Die wissrige Abkochung der Schalen wird mit Blei- 
essig ausgefällt, das Filtrat mit Schwefelsäure entbleit und mit überschüssiger gebrannter Magnesia 
zur Trockne verdampft, worauf man dem Rückstand durch Auskochen mit 80proc. Alkohol das 
Theobromin entzieht (352). (Ausbeute 0:97—0:34 9.) 
Ueber die quantitative Bestimmung in den Cacaobohnen s. (353). 
Gehalt der Cacaobohnen (ohne Schale): 1:34—1:662 (353), L:9—1:59. (350), 0:99 
(354), :2—4'6$ (355). 
Gehalt der Schalen: 042—1:112 (353), 1:02 (350). 
Glänzende, mikroskopische Krystalle des rhombischen Systems (356), bei 
17? in 1600 Thln. bei 100? in 148:5 Thln. Wasser lóslich (357), vergl. (350). 
Lóslich in 4284 Thln. absolutem Alkohol von 17?, in 492:5 Thln. siedendem 
absolutem Alkohol (357), vergl. (350), in 105 Thin. siedendem Chloroform (357). 
Fast unlóslch in kaltem Aether (350). In kaltem Benzol viel weniger löslich, 
als das Caffein (348). Leicht lôslich in Alkalien. Bei 290—295? unzersetzt 
sublimirbar (356). 
Durch Behandeln mit Chlor und Wasser (358), vergl. (359), oder mit Salz- 
sáure und chlorsaurem Kalium (166, 146) werden aus dem Theobromin Methyl- 
alloxan und Methylharnstoff gebildet, im letzteren Falle neben Apotheobromin 
(166). Auch durch Bleisuperoxyd und Schwefelsáure entsteht anscheinend Methyl- 
alloxan (345). Chromsáuremischung (241), sowie concentrirte Salpetersiure (349) 
erzeugen Methylparabansáure, Methylamin und Kohlensiure. 
Durch Behandlung seiner Silberverbindung mit Methyljodid wurde das Theo- 
bromin in Caffein übergeführt (221, 361). Letzteres entsteht auch beim Erwärmen 
von Theobromin mit Methyljodid und alkoholischer Kalilauge (349). Durch Er- 
    
  
  
  
   
  
  
   
   
   
   
    
     
   
  
   
  
  
  
    
   
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
    
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
    
    
  
  
    
   
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
	        
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