Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

   
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Schwefelammonium oder Schwefelkalium wird sie unter knisterndem Geräusche 
zu einem wie Graphit aussehenden Körper reducirt; ähnliche Veränderungen 
treten beim Kochen mit Kupferchlorür oder Zinnchlorür ein (48). Graphitsäure 
verbindet sich nach BRODIE mit den Alkalien und bildet mit Ammoniak eine 
durchsichtige Gallerte; durch Schütteln mit Barytwasser entsteht eine sehr hygro- 
skopische, beim Erhitzen heftig explodirende Verbindung. Durch Behandeln mit 
concentrirter Kalilauge und Auswaschen mit kaltem Wasser erhielt GOTTSCHALK 
eine braune Verbindung C;,H,,0,,K,. 
BrRTHELOT beschreibt die Graphitsáure als im feuchten Zustande gelbe, krystal- 
linische Masse, die beim Trocknen braun, zähe, amorph wird, ganz unlóslich in 
allen Lósungsmitteln ist und beim Behandeln mit Salpetersäure und Kaliumchlorat 
unverändert bleibt. 
Die Graphitsäure zeigt jedoch Verschiedenheiten im Aussehen und Verhalten 
je nach dem Ursprung des zu ihrer Bereitung verwendeten Graphits. Nur der 
Graphit von Ceylon und der aus den Sodamutterlaugen abgeschiedene Graphit 
liefert eine deutlich krystallinische Graphitsäure und nicht abfärbendes Pyrographit- 
oxyd (51). Der steierische und böhmische Graphit giebt eine amorphe Säure 
und ein stark abfärbendes Pyrographitoxyd. Der Hochofengraphit liefert grüngelbe 
Schuppen, welche beim Trocknen nicht zusammenbacken und ihr Aussehen nicht 
ändern; beim Erhitzen findet die Bildung von Pyrographitoxyd unter Erglühen 
und Aufblähen statt. Die Säure aus elektrischem Graphit endlich bildet ein 
kastanienbraunes Pulver, das beim Trocknen nicht merklich zusammenbackt; die 
Zersetzung findet unter Verpuffen statt, wobei Pyrographitoxyd als dichtes, schweres 
Pulver zurückbleibt. 
Pyrographitoxyd oder Pyrographitsäure, C55H4O0, (BnoprE) bildet 
eine schwarze, amorphe Masse, welche mit dem Gemenge von Kaliumchlorat 
und Salpetersáure behandelt, sich fast vollstándig lóst, indem nur eine sehr geringe 
Menge Graphitsáure sich wieder bildet. Mit 80 Thln. Jodwasserstoffsáure auf 
280" erhitzt, bildet Pyrographitoxyd etwas Methan (BERTHELOT). 
Beim Erhitzen von 1 Thl. Graphitsáure mit 80 Thln. Jodwasserstoffsáure vom 
spec. Gew. 2:0 auf 280? bildet sich eine wasserstoffreichere Verbindung, Hydro- 
graphitoxyd, als brauner, amorpher, in allen Lösungsmitteln unlöslicher Körper, 
der sich beim Erhitzen zersetzt. War die Graphitsäure aus Hochofengraphit ge- 
Wonnen, so zersetzt sich das Hydrographitoxyd unter Aufblähen und reichlicher 
Joddampfentwicklung. Bei der Behandlung mit Kaliumchlorat und Salpetersäure 
liefert jedes Hydrographitoxyd wieder die Graphitsäure, aus der es entstanden war. 
IL. Organischer oder amorpher Kohlenstoff: 
Die dritte Modification des Kohlenstoffs ist amorph; sie ist das Zersetzungs- 
produkt aller organischer Körper, die Kohlenstoff als nie fehlenden Bestandtheil ent- 
halten. Alle organischen Körper werden durch Hitze zerstört und zwar bei Luftzutritt 
vollständig, sie werden verbrannt; bei Abschluss der Luft treten Zersetzungen ein der- 
art, dass einfachere Verbindungen entstehen, welche in Gasform entweichen, während 
ein Theil des Kohlenstoffs in grösserer oder geringerer Reinheit als Rückstand bleibt. 
Je nach dem Materiale und der Operation erhält die restirende Kohle ein anderes 
Aussehen und andere Eigenschaften. Die aus starren Körpern, welche, ohne 
zu schmelzen, verkohlen, wie Holz, Knochen etc., dargestellte Kohle lässt die 
Struktur des verkohlten Körpers mehr oder minder deutlich erkennen; schmelzen 
die starren Körper beim Verkohlen, so nehmen sie natürlich die Form des Ge- 
fässes, in dem sie erhitzt werden, an, die Struktur des Körpers geht verloren; die 
LADENBURG, Chemie, VI. 15 
   
   
   
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
   
    
   
  
  
   
  
   
  
   
   
   
   
  
  
   
  
   
  
  
  
   
   
   
   
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
	        
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