238 Handwörterbuch der Chemie.
und es erstarrt entweder zu einer schneeigen oder festen undurchsichtigen Masse,
je nachdem man das Vacuum rasch oder langsam herstellt. Erzeugt man dasselbe
so langsam, dass das Kohlenoxyd nicht merkbar ins Kochen geräth, so erhält
man eine ganz durchscheinende, feste Masse. Erhöht man den Druck auf 1 Atm.,
so schmilzt dieselbe zu einer farblosen Flüssigkeit,
Das Kohlenoxyd brennt mit charakteristischer blassblauer Flamme, unterhält
jedoch nicht die Verbrennung; die von der Kohlenoxydflamme ausgehenden
Strahlen werden sowohl von Kohlensáure, wie auch von Schwefelkohlenstoff in
hohem Grade absorbirt (28). Mit Luft oder Sauerstoff bildet es explosive Ge-
menge: Kohlenoxydknallgas (29). Nach H. B. Drxow (30) wird durch den elek-
trischen Funken eine Explosion nicht hervorgebracht, wenn das Gasgemisch absolut
trocken ist, doch genügt eine Spur Wasser, um die Vereinigung herbeizuführen.
Die Verbrennungstemperatur des Kohlenoxyds ist nach H. VALERIUS (31) = 14305;
beim Verbrennen von 1 Molecül desselben zu Kohlendioxyd (C O5) werden nach
THOMSON 66810, nach FAVRE und SILBERMANN 67 284 Cal. entwickelt.
Kohlenoxydgas durchdringt bei Rothgluth Eisen in geringer Menge, die
zwischen den Wànden eines auf dunkle bis helle Rothgluth erhitzten gusseisernen
Ofens und eines denselben umgebenden eisernen Schirmes cirkulirende Luft ent-
hielt bis zu 0:1329 CO (32).
Die Kohlenoxydflamme zeigt nach DiBBiTS ein continuirliches Spectrum;
dagegen beobachtet man beim Durchschlagen des Inductionsfunkens durch Kohlen-
oxyd je nach dem Drucke des Gases ein Linien- oder ein Bandenspectrum.
Das Kohlenoxyd ist ein kriftiges Reductionsmittel, es bewirkt bei dem Aus-
schmelzen der Metalle aus den oxydirten Erzen vornehmlich die Reduction; es
reducirt Blei-, Kupfer-, Zinn- (nicht Zink-) Oxyd zu Metall (34); ebenso werden
häufig schwefelsaure Salze der Alkalien und Erden zu Schwefelmetallen reducirt
(35. Durch Chromsäurelösung wird das Kohlenoxyd in Kohlendioxyd iiber-
geführt [Trennung des Kohlenoxyds von Wasserstoff und Methan in der Gas-
analyse (36), dagegen ist Ozon und Wasserstoffsuperoxyd ohne Wirkung auf das-
selbe (37). Wird Kohlenoxyd mit Sauerstoff über Platinschwamm geleitet, so
oxydirt es sich schon bei gewöhnlicher Temperatur ohne starke Wüárme-
entwicklung.
Leitet man Kohlenoxyd durch ein glühendes Rohr, so zerfällt es, selbst bei
Gegenwart von Kohle (38) in Kohle und Kohlendioxyd: 2CO — CO, 4- C.
Durch den elektrischen Funkenstrom erleidet es langsam dieselbe Zersetzung,
jedoch nur dann vollstándig, wenn man durch Kalilauge das entstehende Kohlen-
dioxyd stetig entfernt (38).
Leitet man Kohlenoxyd mit Wasserdampf durch ein glühendes Rohr, so bildet
sich Kohlendioxyd und Wasserstoff; diese Umsetzung kann auch leicht bei niederer
Temperatur durch den Einfluss elektrischer Entladungen oder des Platinschwammes
herbeigeführt werden (39). Durch die Einwirkung des galvanischen Stromes (40)
auf Kohlenoxyd entsteht ein brauner, extractähnlicher, amorpher, in Wasser und
Alkohol sehr lóslicher, in Aether unlóslicher Kórper C,O, (?) mit saurer Reaction.
Derselbe giebt mit Silbernitrat, Bleiacetat, Barytwasser, braune Niederschláge und
zersetzt sich, in einer Stickstoffatmosphäre auf 300?—400? erhitzt, unter Bildung
gleicher Volumina Kohlenoxyd und Kohlendioxyd und eines dunkelgefürbten Oxyds
C,O,, das sich bei noch stürkerer Hitze weiter zersetzt. In einem Gemenge von
Wasserstoff und Kohlenoxyd erzeugt der elektrische Strom ein Condensations-
produkt (C,H,O,), (41).
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