280 Handwörterbuch der Chemie.
nach den nur wenig differirenden Siedepunkten wahrscheinlich sämmtlich nor-
males Octylen (46).
Nonylene, C,H,,, und Derivate sind nur mangelhaft untersucht.
Als normales Nonylen ist wahrscheinlich das Produkt aufzufassen, welches
aus Paraffin, oder aus Oenanthol durch Destillation mit Kalk (47) erhalten wurde.
Siedep. 145°. Der nach ersterem Verfahren erhaltene Kôrper giebt mit Brom
und alkcholischem Kali Bromnonylen, C,H,,Br, vom Siedep. 208—212? (2b).
Dekylene, C,,H,,, und Derivate sind besser studirt.
l. Normales Dekylen, gewonnen durch Kochen, von Dekylchlorid aus
Petroleumdekan mit alkoholischem Kali (48), siedet bei 158—160? und giebt ein
Decylendibromid, C; Hs,Br,; letzteres liefert beim Verseifen Monobrom-
dekylen, C,oH,gBr, als ein schweres Oel, vom Siedep. 215?, welches von
neuem mit alkoholischem Kali behandelt in Rutylen, C,,H,,, einen Kohlen-
Wasserstoff der Acetylenreihe übergeht, der mit Brom das unbeständige Dibrom-
decylen, C,,H,,Br,, liefert.
2. Diisoamylen, [(CH,),: CH- CH:CHj],, durch Polymerisation von Amylen
mit Schwefelsäure erhalten, ist optisch inaktiv und siedet bei 150—153°. Spec.
Gew. bei 0?— 0:8416 (49). Oxydationsmittel liefern eine Sáure, C,H,,0,, Brom
ein schon oben erwühntes Diamylendibromid (= Dibromdekan), welches mit Wasser
und Bleioxyd in ein Glycol übergeht.
Bromdekylen, C oH, Bt, und Dibromdekylen, C
10H, 5Br,, sind bekannt und auf
die übliche Weise erhalten worden (35).
Undekylene, C,,H,,, und Derivate, ähnlich wie obige Verbindungen er-
halten, besitzen auch analoge Eigenschaften (2b, 50).
Von den höher molekularen Olefinen hat KnArrr die normalen Kohlen-
wasserstoffe Duodekylen, C, ,H,,, Tetradekylen, C,,H,,, Ceten, C cH
F.-P. 4- 4?, (auch aus Cetylchlorid), und Oktadekylen, C
der betreffenden Palmitinsáureester gewonnen und charakterisirt (51); einige andere
wie Dihexylen, (C,H, ,), (52), Triisobutylen, (C,H,)s (53), Triamylen,
(C;H,,). (54), Tetraamylen, (C;H,,), (54), entstehen durch Polymerisation
niedrigerer Homologer mit Schwefelsäure, die höchst molekularen Glieder wie
Ceroten, C,,H,, (66), F-P. 57—58? und Melen, C,,H,, (56), F.-P. 62? durch
trockene Destillation des chinesischen resp.
327
15Hag, durch Erhitzen
Bienenwachses. —
B. Kohlenwasserstoffe, CnHon—2, ChHan—4 etc.
Hierher gehôren Acetylen und seine Homologen,
wasserstoffürmeren Reihen, deren übri
in besonderen Artikeln beh
die sogen.
Polyacetylenverbindungen (57).
Ausgangsmaterial zur Darstellung derselben, deren Kenntniss sich bis jetzt
auf Di- und Tetraacetylenderivate erstreckt, bildet die Kupferverbindung des
Propargylsáureüthers, welche durch Oxydation mit alk
lósung übergeht in
Diacetylendicarbonsiure, COOH — C=C — C=C— COOH (Néidel-
chen mit 1 Mol. H,O).
Explodirt beim Erhitzen,
sowie die noch
gens wenig zahlreiche Repräsentanten
andelt sind. Ein bedeutenderes Interesse verdienen
alischer Ferrocyankalium-
liefert mit Natriumamalgam Hydromucon- und
Adipinsäure und besitzt einen flüssigen Aethylester, Cs0,(C,H,),, vom
Siedep. 184° unter 200 Millim. Druck. Das saure Kalisalz giebt beim Er-
hitzen mit Wasser die aus der Lösung nicht isolirbare
A
W