Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

   
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monoklin, kommt meistens derb, fasrig, haarfórmig vor; smaragd- bis spangrün, 
seidenglänzend und matt, vom Vol.-Gew. 4, Härte 3:5—4; in grösseren Massen 
am Ural, in Süd-Australien, Süd-Amerika, Irland, in geringerer Menge als Zer- 
setzungsprodukt von Kupferkiesen. Der Malachit wird auf Kupfer und vielfach 
als solcher zu Schmucksachen u. dergl. verarbeitet. 
Kupferlasur, Azurit, 2CuCO,.Cu(OH),, mit 552 Cu, monoklin und 
derb, Vol.-Gew. 3:5—83:8, Hárte 3:5—4^25, lasurblau, kommt in Chessy bei Lyon 
vor, im Banat, am Altai, Ural, Harz u. s. w., dient zur Kupfergewinnung, als 
blaue Farbe und als Schmuckstein. 
Kieselkupfer kommt in verschiedenen Silicirungsstufen vor.  Kiesel- 
malachit oder Chrysokoll, CuSiO;,4- 2H,O, mit 367 Cu, ist gewóhnlich 
traubig nierenfôrmig, spangrün bis himmelblau, vom Vol.-Gew. 2—22. Ein 
Gemenge desselben mit Brauneisenstein ist das Kupferpecherz. Dioptas ist 
ein schón grünes, hexagonal krystallisirendes Kupfersilicat, CuSiO; + H,0. 
Atacamit, (CuO),-CuCl, + 3H,0, krystallisirt rhombisch, ist grün und 
durchscheinend, vom Vol.-Gew. 4—4'3 und Härte 3—3:5; kommt in Chile und 
Bolivia in grosser Menge vor, findet sich auch in Nassau und im Erzgebirge. 
Kupferphosphate kommen in mehreren Formen vor. Der Libethenit, 
Cu4(PO,),: Cu(OH),, grün, Vol-Gew. 3:6—3:8, Hárte 4, findet sich am Ural, 
sowie an der Lahn; ferner das Phosphatkupfererz, Cu, (PO,),- 3Cu(O H)5, 
der Tagilith, Dihydrit u. a. 
Kupferarsenate kommen natürlich vor als Olivenit, 4CuO-2 AsO, 
+ H,0, grün, Vol.-Gew. 4'1—4:4, Hárte 3, Krystallform rhombisch oder mono- 
klin; Euchroit, 4 CuO : As,0; + 7H,0, grin, Vol.-Gew. 34, Härte 3:5—4, 
rhombisch. 
Kupfervitriol, CuSO, + 5H,0, blau, Vol.-Gew. 9:5, Krystallform triklin, 
kommt von Süd-Amerika und Mexiko aus nach englischen Kupferhütten, bildet 
sich aus Schwefelkupfer und macht den wesentlichen Bestandtheil der sogen. 
Cementwasser der Kupfergruben aus. 
Von Bedeutung für die Metallurgie des Kupfers sind wesentlich die Schwefel- 
verbindungen und Oxyde des Kupfers. 
Man hat in verschiedenen Mineralquellen und den okrigen Absätzen aus 
denselben, z. B. Teplitz, Wiesbaden, Chäteau-Thierry, Kupfer nachgewiesen. 
GRANDEAU hat es in der Asche verschiedener Pflanzen, besonders des Tabaks 
und der Zuckerriibe aufgefunden (2). DIEULAFAIT (3) hat neuerdings die An- 
wesenheit des Kupfers in allen primären Felsarten und den aus diesen direkt 
entstandenen Sedimentärschichten festgestellt. Ebenso ist es in den Pflanzen, 
die auf dem Verwitterungsboden dieser Gesteine wachsen, nachzuweisen. Im 
Meerwasser kann man es direkt nicht erkennen, wohl aber in den Mutterlaugen 
von der Meerwasserverarbeitung der Marais salants. 
Metallurgische Gewinnung des Kupfers (4). 
Man stellt das Kupfer im Grossen sowohl auf trockenem als auch auf nassem Wege dar. 
Die reicheren Erze werden in Schachtöfen oder Flammöfen auf feurig flüssigem Wege verhüttet. 
Aermere Erze, ferner gold- und silberhaltige Hüttenprodukte und Cementwasser werden aut 
nassem Wege zu Gute gebracht. 
A. Kupfergewinnung in Schachtófen (deutscher oder continentaler Kupfer- 
process). 
Nach diesem Verfahren werden besonders Schwefelkupfer führende Erze verarbeitet. Die- 
selben werden zunächst gerôstet. Das Rostprodukt kann aber keineswegs unmittelbar zur 
    
   
  
  
  
   
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
    
   
  
   
   
   
   
   
   
   
  
  
   
  
  
    
   
  
    
  
  
 
	        
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