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kupfer zum Reinkupfer hindurchgeht, so wird auf die Kathode nur reines Kupfer übertragen,
während die Verunreinigungen des Schwarzkupfers theils, wie die Edelmetalle, an der Anode
als leicht abwischbares Pulver zurückbleiben, theils in Lösung übergehen, ohne an der Kathode
gefällt zu werden. Nach KILIANI werden, entsprechend den Verbindungswärmen ihrer Salze und
Oxyde, Mangan, Zink, Eisen, Cadmium, Zinn, Antimon, Arsen, Blei und Wismut noch vor dem
Kupfer durch den Strom oxydirt und gehen in die Lauge über, bezw. in den Anodenschlamm,
wenn dabei unlöslische Verbindungen entstehen. Silber, Platin und Gold bleiben als unlösliches
Pulver zurück.
Nach COBLEY (11) lässt sich aus oxydischen Erzen auf elektrischem Wege das Kupfer
leicht gewinnen. Kupferkies muss vorher gerdstet werden, obwohl er ein guter Leiter ist, da
sonst zu viel Eisen mit in Lösung gehen würde. Die grósste elektromotorische Kraft verlangt
Kupferstein, nach MARCHESE 1 Volt, während für das Elektrolysiren ziemlich reinen Schwarz-
kupfers 0-1—0-2 Volt genügen.
Reines reducirtes Kupfer.
Kupfersalzlósungen werden leicht reducirt. Eine in Holzbehültern aufbewahrte Kupfersulfat-
lösung scheidet allmählich krystallinisches Kupfer aus [CLÉMENT (13). Die Oberfläche einer
Phosphorstange bedeckt sich in einer Kupfervitriollósung mit metallischem Kupfer. Phosphorige
und schweflige Säure wirken in der Wärme reducirend [PÉAN DE Sr. GILLES (14)].
Im Zustand sehr feiner Vertheilung erhält man das Kupfer durch Reduction von Kupfer-
oxyd durch möglichst gelindes Erhitzen desselben im Wasserstoffstrom, durch Erhitzen‘ eines
Gemisches von 5 Thln. Kupferchlorür und 6 Thln. Soda und Salmiak [WôHLER und LIEBIG (17)]
durch Kochen einer Kupfersulfatlósung mit Zink.
Wenn eine ammoniakalische Kupferoxydlósung mit Traubenzucker und soviel Kalihydrat
versetzt wird, dass ein bleibender Niederschlag sich auszuscheiden beginnt, so fàllt fein zertheiltes
Kupfer aus, indem sich leicht ein Metallspiegel an den Gefüsswünden bildet [Srorsa (15)].
Um chemisch reines Kupfer zu bereiten, lóst man nach MILLON und COMMAILLE (16)
käufliches Kupfer in mit deren halbem Volumen Wasser verdünnter Schwefelsäure. Arsen bleibt
ungelóst. Wenn sich keine schweflige Sáure mehr entwickelt, setzt man der Lósung siedendes
Wasser zu, trennt von schwarzem Sulfid und verdampft die Lósung zur Trockne, lóst den Rück-
stand in Wasser und lässt das Sulfat krystallisiren. Dasselbe enthält noch Zink und Eisen.
Man säuert die Lösung derselben an und fällt das Kupfer aus, indem man die Pole einer
elektrischen Batterie einführt.
ERDMANN und MARCHAND (18) empfehlen, das Kupfersulfat aus Salpetersäure und dann
aus Wasser umzukrystallisiren, darauf das Metall elektrolytisch abzuscheiden, dasselbe in Salpeter-
säure zu lösen, das Nitrat durch Glühen im Platintiegel in Oxyd umzuwandeln und dieses im
Wasserstoffstrome zu reduciren.
Eigenschaften.
Das Kupfer krystallisirt in Formen des regulüren Systems. Es zeigt eine
eigenthümlich hellrothe Farbe. Dünne Bláttchen erscheinen im durchfallenden
Lichte grün. Seine Dehnbarkeit liegt zwischen der des Nickels und der des
Zinks, in Bezug auf Hämmerbarkeit steht es zwischen Silber und Aluminium.
Nächst dem Eisen ist es das zäheste Metall. Kupferdraht zeigt die absolute
Festigkeit von 5000 Kgrm. pro C1Centim.
Seine specifische Wárme zwischen 0 und 100? ist 0:0949 (REGNAULT), nach
BÈDE 0.09331 zwischen 15 und 100° (19). Die Wärmeleitungsfähigkeit ist 748,
wenn die des Silbers gleich 1000 gesetzt wird; die elektrische Leitungsfähigkeit
des harten Kupfers ist 99-95, des weichen 102-21, wenn die des Silbers = 100
ist (MATTHIESSEN und von Bose). Der Coëfficient der linearen Ausdehnung von
0— 100° ist 0.001869. Es ist schwach diamagnetisch.
Das specifische Gewicht des natürlichen krystallischen Kupfers ist 8-94, des
galvanisch gefüllten 8.914, des geschmolzenen 8.921, des gehimmerten 8-952
LADENBURG, Chemie, VI, 20