Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

308 Handwörterbuch der Chemie. 
entsprechend. Sehr geringe Mengen von Cadmium machen das Kupfer brüchig 
(STROMEYER). 
Kupferoxyde. 
1. Kupferquadrantoxyd, Cu,O. Wenn feuchtes Kupferchlorür oder Kupfer- 
vitriol in eine alkalische Lósung von Zinnchlorür gebracht wird, so entsteht ein 
grünlicher Kórper, der im Ueberschuss von Zinnlósung zu metallischem Kupfer 
reducirt wird. Dies ist das von H. RosE (28) entdeckte Kupferquadrantoxyd oder 
Kupfersuboxyd (Kupfertetrantoxyd): 
4Cu(OH), -- 12K HO + 3SnCI, = Cu,O + 6KCI + 3K,Sn Oz + 10H20. 
Da der Kärper sowohl ausserordentlich leicht oxydirbar als auch reducirbar 
ist, so ist seine Darstellung sorgfältig auszuführen, besonders nur die gerade hin- 
reichende Menge Zinnchlorür anzuwenden. 
Man stellt eine Lösung her, welche im Liter 50 Grm. Kalihydrat und soviel 
Zinnchlorür enthält, dass zu dessen Ueberfithrung in Zinnoxyd, SnO,, 30 Grm. Jod 
erforderlich sind. Zu einem Liter der erkalteten Lósung setzt man 300 Cbcm. 
einer Kupfersulfatlósung, welche 10 Grm. Kupfer enthält. Die Flasche muss fast 
vôllig angefüllt sein und kalt gehalten werden. Nach 24 Stunden filtrirt man 
den olivengrünen Niederschlag ab, den man in einer Wasserstoffgasatmospháre 
auswüscht, erst mit alkalischem, dann mit reinem heissem Wasser. Zuletzt setzt 
man etwas Ammoniak zu, welches Spuren von Oxydul und Oxyd entfernt, und 
wüscht mit reinem Wasser aus. 
Das Kupferquadrantoxyd ist ein olivengrünes Pulver, das unter Wasser un- 
verindert bleibt, an der Luft aber rasch in Oxydul und Oxyd übergeht. Bei 
Gegenwart von verdünnter Schwefelsäure geht es in Kupfer und Kupfersulfat über: 
Cu,0 + H,8SO, — CuSO, + 3Cu + H,O0. 
Mit verdiinnter Salzsäure bildet es Kupferchlorür und metallisches Kupfer. 
Cu,O 4- 2HCI — Cu,C(Cl, + 2Cu + H,0. 
Schwefelwasserstoff wandelt es in einen schwarzen Korper um (Kupfersub- 
sulfid), der sich alsbald zersetzt, indem Wasserstoft entwickelt wird. 
3. Kupferoxydul, Cuprooxyd, Cu,O. Das Kupferoxydul kommt in 
rothen Oktaédern und Würfeln als Rothkupfererz oder Cuprit in der Natur 
vor, besonders in Cornwallis, im Ural, in Chile, Australien, Chessy bei Lyon etc. 
Künstlich hat CuEvEeNix dasselbe dargestellt durch schwaches Glühen eines 
Gemenges von 1 Thl. Kupfer mit 1j Thln. Kupferoxyd. Nach Brnzzgums glüht 
man in einem bedeckten Tiegel dünne Kupferbleche mit Kupferoxyd in schichten- 
weiser Anordnung. W.nn man 5 Thle. Kupferchlorür, durch Erhitzen von Kupfer- 
chlorid erhalten, mit 3 'Thln. trocknem  Natriumcarbonat glüht und die ge- 
schmolzene Masse mit Wasser auslaugt, so bleibt Kupferoxydul als rothes Pulver 
zurück [WónreR und LigmiG (17). Auch beim Erhitzen von Schweinfurter Grün 
mit überschüssigem  Aetzkali bleibt, nachdem das arsensaure Kalium in Wasser 
gelöst ist, Kupferoxydul zurück (LreBiIG). Nach MaLAGUTI (31) schmilzt man 
100 Thle. Kupfersulfat mit 57 Thin. krystallisirter Soda. Die fest gewordene 
Masse wird gepulvert, mit 25 Thln. Kupferfeilspänen gemischt und 20 Minuten 
lang im Tiegel geglüht. Man zerkleinert die erkaltete Masse und wäscht mit 
Wasser aus. 
Auf nassem Wege entsteht es, wenn Kupfernitratlösung einem sehr schwachen 
elektrischen Strom ausgesetzt wird [BECQUEREL (29)]. Es genügt, auf den Boden 
der die Lósung enthaltenden Fiasche Kupferoxyd und darüber ein Kupferblech 
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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