324 Handwörterbuch der Chemie.
in Wasser unlösliches grünes Pulver. Es entsteht auch, wenn man Flusssäure
mit einem Ueberschuss von Kupfercarbonat digerirt (BERZELIUS).
Das Kupferfluorid bildet zahlreiche Doppelsalze.
Kaliumkupferfluorid, CuFl,-2KFl, bildet hell grünlichblaue, sehr lôs-
liche Krystalle.
Aluminiumkupferfluorid, CuFl,.Al,Fl,, grünlich blaue Prismen, in
Wasser schwer löslich. Ammoniak fällt aus der Lösung eine Verbindung von
Thonerde und Kupferoxyd (BERZELIUS).
19. Cuprosiliciumfluorid, Cu,SiFl;, bildet sich durch Auflósen von
Kupferoxydul in Kieselfluorwasserstoffsáure. Unlosliches, rothes, dem Kupfer-
fluorür ähnliches Pulver, schmilzt beim Erhitzen und zersetzt sich dann unter
Entwicklung von Fluoisilicium.
13. Cuprisiliciumfluorid, CuSiFl, 4- 6H4O. Dies Salz entsteht durch
Auflôsen von Kupferoxyd in Kieselfluorwasserstoffsäure und Verdampfen der
Lôsung. Das blaue Salz krystallisirt in Rhomboëdern oder hexagonalen Prismen
(BERzELIUS), die an der Luft verwittern und in CuSiFl, -- 4H,O übergehen, an
feuchter Luft aber zerfliessen. Aus der wässrigen Lösung krystallisirt bei 50? das
vierfach gewüsserte Salz in monoklinen Prismen.
SroLBA hat durch Erwärmen von Fluorkieselbarium mit Kupfervitriol und
Verdampfen des Filtrates das Salz 2(CuS1F1,;) + 13 H,O erhalten; nach MARIGNAC
(106) ist das aber das gewôhnliche Kieselfluorkupfer mit 6 Mol. Wasser.
14. Kupferfluoborat, CuFl,-Bo,Fl;, wird durch Vermischen von Barium-
fluoborat und Kupfervitriollósung, Filtriren vom Bariumsulfat und Eindampfen
der Lösung erhalten. Es bildet hellblaue, sehr hygroskopische Nadeln.
Sauerstoffhaltige Salze.
Unterchlorigsaures Kupfer, Cuprihypochlorit. Nach BALARD lôst
sich Kupferhydroxyd in wässriger unterchloriger Sáàure. Beim Erhitzen der Lösung
entwelcht unterchlorige Sáure,: wahrscheinlich auch Sauerstoff, und es bleibt
Kupferoxychlorid. Kupferhydroxyd 16st sich auch in Chlorwasser. Die Losung
besitzt bleichende Eigenschaften; sie scheint Chlorid und Hypochlorit zu ent-
halten (CHENEYIX, GROUVELLE).
Chlorsaures Kupfer, Cuprichlorat, Cu(ClO,), + 6 H,0O, wurde zuerst
von VAUQUELIN durch Lósen von Kupferhydroxyd in wássriger Chlorsáure dar-
gestellt. Man zersetzt am besten genau eine Lósung von Kupfersulfat mit Barium-
chlorat, filtrirt und verdampft die Lósung im Vacuum. Das Salz krystallisirt in
grünen Octaédern. Es ist zerfliesslich, sehr lóslich in Wasser und in Alkohol.
Es schmilzt bei 65° und zersetzt sich gegen 100°. Es entsteht zunächst ein
grünes, in. Wasser unlösliches, in Säuren lösliches, basisches Salz, das sich über
200? vollends zersetzt, indem Kupferoxyd zuriickbleibt [WACHTER (107)].
Ueberchlorsaures Kupfer, Cupriperchlorat, Cu(ClO,),, wird beim
Eindampfen einer Lôsung von Kupferhydroxyd in Ueberchlorsäure in blauen
Krystallen erhalten. Es ist zerfliesslich und auch in Weingeist 16slich [SERULLAS (108).
Bromsaures Kupfer, Cu(BrO,), + 6H,0, durch Lósen von Kupfer-
carbonat in Bromsäure erhalten. Es krystallisirt in blauen Prismen vom Vol.-
Gew. 2:583. Im Vacuum über Schwefelsäure verwittern dieselben; bei 200? ver-
lieren sie alles Wasser nebst etwas Brom. ;
Ein basisches Kupferbromat, Cu(BrO,),: 5Cu O + 10H,0, wird gefällt,
wenn man die Lösung des vorigen Salzes unvollständig mit Ammoniak sättigt
&