Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

  
  
  
  
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328 Handworterbuch der Chemie. 
ab. Mit Wasser auf 200° erhitzt, liefert es krystallinische Blüttchen von metallischem 
Kupfer und eine Lósung, welche Kupfersulfat enthàlt [GEITNER (126)]. 
ErARD (123) giebt dem rothen Salz die Constitutionsformel: 
_OH 
(OH)3S — O — Cu, — O — SZ CH 
Qu 
Doppelsulfite, welche Cuprosulfit enthalten, entstehen leicht, wenn man 
ein Cuprisalz mit einer concentrirten Lôsung eines Alkalisulfits zusammenbringt, 
wobei das Kupferoxyd- zu Kupferoxydulsalz reducirt wird. Dieselben sind farb- 
los und krystallisirt. 
Cuproammoniumsulfit, Cu,SO;-(NH,),SO,, ist von ROGOJISKI (120) 
durch Einleiten von schwefliger Säure in die ammoniakalische Lösung des rothen 
‘Sulfits von CHEVREUL dargestellt worden. Es entsteht ausserdem, wenn man den 
gelbbraunen, durch Mischen der Lósungen von Kupfersulfat und Ammoniumsulfit 
entstandenen Niederschlag wieder in Kupfersulfatlósung auflóst (OTrro), ferner, 
wenn Schwefligsáuregas durch eine Lósung von Kupferchlorür in schwefligsaurem 
Ammoniak geleitet wird (PÉAN DE Sr. GILLES). Wenn man eine siedende Lösung 
von Kupfernitrat oder -sulfat mit Ammoniakgas behandelt, bis der Niederschlag 
wieder aufgelöst ist, darauf nach und nach schwefligsaures Ammoniak zusetzt, 
bis die Lösung gelb wird, und dann mit Essigsäure ansäuert, so krystallisirt das 
Salz beim Erkalten der Lösung im geschlossenen Gefässe aus [Vour (127)]. 
Das in hexagonalen Tafeln krystallisirende Salz ist unlóslich in kaltem Wasser 
und wird von siedendem Wasser unter Entwicklung von schwefliger Säure in 
Ammoniumsulfit und Kupferoxydul zersetzt. In Bertihrung mit Wasser oder Säuren, 
die es nicht zersetzen, wie z. B. schweflige Säure, verwandelt es sich nach PÉAN 
DE ST. GILLES in Cuprocuprisulfit und Ammoniumsulfit: 
3 [Cu,SO;-(NH,),80;5] + O + SO, = 2Cu,SO,-CuSO, + 3(NH,),S0,. 
Ein Hydrat des vorigen Salzes, Cu4$0,- (NH,),80,4- 9H,40, bat COMMAILLE 
(128) durch Behandlung einer ammoniakalischen Kupfersulfat- oder -acetatlósung, 
die durch Berührung mit Kupferblech farblos geworden ist, mit Schwefligsäuregas 
erhalten. Es bildet farblose, hexagonale Tafeln. 
Das Doppelsulfit, Cu,SO;-7(NH,),S03 + 10H,O, fällt in feinen Nadeln 
aus, wenn man Kupferchloriir mit einem grossen Ueberschuss von schwefligsaurem 
Ammoniak behandelt (PÉAN DE ST. GiLIEs). Dasselbe Salz entsteht nach SVENSSON 
(122) durch Einwirkung von schwefliger Säure auf ammoniakalisches Kupfersulfat 
oder durch Behandlung von Kupfersulfat oder rothem Kupfersulfit mit einem 
Ueberschuss von schwefligsaurem Ammoniak. Das Salz ist sehr lôslich in Wasser. 
Wenn man dasselbe in warmem, wässrigem Ammoniak lôst, so krystallisirt beim 
Erkalten das Doppelsalz Cu,SO;-5(NH,),SO, + 2H,0 in gelblichen Nadeln 
aus (SVENSSON). Durch Sättigen der Lösungen dieser Salze mit schwefliger Säure 
ergiebt sich ein reichlicher Niederschlag des Doppelsulfits Cu,SO,-(NH,),SO, 
(PÉAN DE ST. GILLES). 
Ein Doppelsalz, welches man als eine Verbindung des gelben schweflig- 
sauren Kupferoxyduloxyds mit schwefligsaurem Kupferoxydulammonium ansehen 
kann, also als Cu480,- (NH,),SO,-(Cu4S0,-CuSO, 4- 9 H0), bildet sich, wenn 
man die concentrirten, mit Schwefligsäure gesáttigten Lósungen von Ammonium- 
sulfit und Kupfersulfat mit einander vermischt. Aus der grünen Lósung scheidet 
sich das Salz in hellgrünen Blüttchen aus (PÉAN DE ST. GILLES). SVENSSON hat 
das Salz durch Zusatz von Ammoniumsulfit zu einer mittelst Ammoniak gefillten 
      
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
 
	        
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