Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
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334 Handwórterbuch der Chemie. 
derselben Zusammensetzung entsteht durch Kochen eines Sulfats der genannten 
Metalle mit einer Lósung von essigsaurem Kupfer oder durch Kochen eines 
Gemisches von Kupferacetat und -sulfatlôsung [CASSELMANN (146)|. Es ist ein 
hellgrünes, in Essigsäure und Mineralsäuren lôsliches Pulver, das durch Kochen 
mit Natriumacetatlósung sich allmählich in schwarzes Kupferoxyd umwandelt. 
Vierbasisches Kupfersulfat, CuSO,-4CuO + 5H,0, wurde von SMITH 
durch Behandlung von Kupfervitriollosung mit Kalilauge in geringem Ueber- 
schuss dargestellt. Blaues, sehr veründerliches Pulver. 
Siebenbasisches Kupfersulfat, CuSO,.7CuO -- 12H50, entsteht nach 
Kane, wenn man einer Kupfervitriollósung die zur Fáülung des Kupferoxyds 
gerade ausreichende Menge Kalihydrat zusetzt. Das grüne Salz entlüsst bei 150? 
die Hälfte seines Wassers, bei 260? den Rest. Das wasserfreie braune Pulver 
verbindet sich mit Wasser unter Temperaturerhóhung wieder zu dem ursprüng- 
lichen Hydrat. 
Man sieht aus dem Vorhergehenden, dass durch Einwirkung von Kalilauge auf 
Kupfersulfatlósung eine Reihe von Sulfaten gefállt wird, die im Allgemeinen um so 
basischer werden, je mehr Kali angewendet wurde. Die Existenz einiger dieser 
basischer Sulfate wird bestritten. Nach SPENCER-PICKERING giebt es nur deren zwei. 
Das eine bildet den blauen Niederschlag, den man durch andauerndes Kochen 
einer ganz neutralen Lósung von Kupfersulfat erhált; es hat die Zusammensetzung 
9CuSO,.4CuO 4- 5H,O. Das andere wird durch Fällen einer Lösung von 
2 Mol. Kupfersulfat mit 14 Mol. Kalihydrat in der Kälte oder durch Mischen 
von Kupfersulfat und Natriumacetat erhalten; es hat die Zusammensetzung 
CuSO,:CuO + 2H,0. Alle übrigen Kôrper, die man durch Fällen von Kupfer- 
sulfatlôsung mit einer nicht hinreichenden Menge Alkali erhält, sollen Mischungen 
dieser beiden Salze sein. 
Doppelsulfate. Das Kupfersulfat bildet eine grosse Anzahl von Doppel- 
salzen. Hier sind die folgenden zu erwähnen, welche die Sulfate bereits abge- 
handelter Metalle enthalten. 
Kaliumkupfersulfat, CuSO,-K,80, + 6H,0. Man lôst Kupferoxyd 
oder -carbonat in einer Lósung von Kaliumbisulfat, oder man verdampft die 
Lósung. Es krystallisirt in hellblauen Prismen, isomorph mit Ammonium- 
Magnesiumsulfat. Das spec. Gew. derselben ist nach Kor» 2:137. Bei 100° ver- 
liert das Salz 3 Mol. Wasser. In hóherer Temperatur wird es wasserfrei, schmilzt 
dann zu einer grünen Masse, die im Augenblick des Erstarrens sich in ein feines 
Pulver verwandelt [GRAHAM (147). Wenn die wässrige Lösung auf über 60° er- 
hitzt wird, so scheidet sich ein hellgrünes, krystallinisches Pulver eines basischen 
Doppelsulfats von der Zusammensetzung K,S0,:3CuSO,:CuO + 4H,0 aus 
[BRUNNER (148)]. Wenn dies Pulver mit Wasser behandelt wird, so bilden sich 
basische Salze, die kein Kali mehr enthalten. 
Ammoniumkupfersulfat, CuSO,-(NH,),SO, + 6H,0, krystallisirt aus 
der Lósung des Gemisches beider Sulfate. Die blauen Krystalle, isomorph mit 
dem vorhergehenden Salz, haben nach Kor» das Vol.-Gew. 1757. Sie verwittern 
an trockner Luft. Beim Erhitzen schmelzen sie zu einer grünen Flüssigkeit und 
zersetzen sich unter Entwicklung von Wasser und Ammoniumsulfat. 
Die beiden erwühnten Doppelsalze bilden mit den analogen Kalium- (Ammo- 
nium-)Doppelsulfaten, welche das Sulfat eines Metalles der Magnesiumgruppe 
enthalten, wiederum Doppelsalze zweiten und dritten Grades. Während das 
Doppelsulfat zweier verschiedener Metalle (von denen eins Kupfer ist) 6 Mol. 
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