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336 Handwôrterbuch der Chemie.
Cuprotetrathionat, Cu4S,O,, entsteht nach CuawcEL und DrACON (156)
durch Einwirkung von Bariumthiosulfat auf Kupfersulfat. Das unbestündige Salz
zersetzt sich leicht in Kupfersulfid und Schwefelsäure. Das Cuprisalz erleidet
diese Umsetzung nicht.
Cuproselenit bildet nach BrRzELIUS ein weisses, unlósliches Pulver, welches
durch Erwármen von Kupferhydroxydul mit einer Lôsung von seleniger Säure
entsteht.
Cupriselenit, selenigsaures Kupferoxvd. Durch Mischen der warmen
Losungen von Kupfersulfat und Ammoniumbiselenit bildet sich ein gelblicher
Niederschlag, der sich alsbald in eine blaue, seidenglinzende Krystallmasse ver-
wandelt Die Krystalle, 3CuSeO, 4- H,O, sind unlóslich in Wasser und in
seleniger Sáure. Beim Erwärmen werden sie unter Wasserverlust braun und
zersetzen sich dann.
Der Chalkomenit, CuSeO, + 2H,0, ist ein von DESCLOISEAUX entdecktes
Mineral. FRIEDEL und SARAzIN (157) haben es künstlich dargestellt durch Fällen
von Kupfersulfat mit Kaliumselenit und Erhitzen des Niederschlags mit Wasser
auf 200°. Blaue, durchsichtige, trikline Krystalle.
Durch Fällen einer Kupfersulfatlösung mit selenigsaurem Ammoniak und
einem Ueberschuss von Ammoniak fällt ein apfelgrünes basisches Kupferselenit,
das beim Glühen unter Abgabe von Wasser und seleniger Säure schwarz wird.
Cupriselenat, CuSeO, + 5H,0, entsteht durch Auflésen von Kupferoxyd
in Selensäure. Es bildet blaue, dem Kupfervitriol isomorphe Krystalle (Mrr-
SCHERLICH). Mit selensaurem Kalium und Ammonium bildet dasselbe Doppel-
salze, die durchaus den entsprechenden Doppelsulfaten gleichen (Topsok).
Cupritellurit, CuTeO,. Auf nassem Wege, durch Fällung bereitet, ist es
grün, auf trocknem Wege dargestellt, schwarz. Es ist leicht schmelzbar und un-
lóslich in Wasser, wird in reducirender Flamme zu Tellurkupfer und bildet, mit
1 Mol. Kupferoxyd erhitzt, eine schwarze Schmelze (BERZELIUS).
Cupritellurat, Cu TeO,, ist, durch doppelte Zersetzung dargestellt, ein
voluminóser, zeisiggrüner Niederschlag.
Das saure Tellurat, Cu TeO,-H,TeO,, ist ein blassgrüner Niederschlag
(BERZELIUS).
Chromsaures Kupfer. Ein basisches Cuprichromat, CuCrO,-2Cu0O
-- 2H,O, ist der chokoladebraune Niederschlag, den man durch Mischen der
siedenden Lósungen von Kupfersulíat und neutralem Kaliumchromat erhält
[MALAGUTI und SARZEAU (159)].
Nach BórrGER bildet sich das Salz durch Kochen von Kupferoxyd mit einer
Lósung von Kaliumbichromat; es ist alsdann braungelb gefáürbt.
Das basische Chromat entlässt sein Wasser bei 260°, wobei es schwarz wird.
In Berührung mit Wasser geht es wieder in das Hydrat über. Kalilauge zersetzt
es, indem Kupferoxyd abgeschieden wird. Ammoniak lóst es mit grüner Farbe.
Beim Erkalten liefert diese Lósung Krystalle von chromsaurem Kupfer-Ammoniak
(s. unten).
Cupridichromat, Cu Cr4,O; 4- 2H40, entsteht durch Lósen von Kupferoxyd
in wässriger Chromsäure. Man giesst die braune Lösung von gleichzeitig ent-
standenem basischen Cuprichromat ab und lässt sie über Schwefelsäure verdunsten.
Das Salz bildet braune, an der Luft zerfliessliche Krystalle, die auch in Alkohol,
sowie in Ammoniak löslich sind. Die wässrige Lösung zersetzt sich beim Kochen
in basisches Chromat und freie Sáure [DRoEGE (160)].