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Kupfer. 337
Kaliumcuprichromat, K,0.-3Cu0-3CrO,+ 2H,0, entsteht beim Be-
handeln von frisch gefálllem Kupferhydroxyd mit einer Lósung von Kaliumdi-
chromat [KwoP (161), oder durch Zusatz von Kalilauge zu einer gemischten
Lósung von Kupfersulfat uud Kaliumdichromat, oder nach GERHARDT (162) durch
Mischen der kalten Lósungen von Kupfersulfat und neutralem Kaliumchromat.
Hellbraunes, aus mikroskopischen hexagonalen Blättchen bestehendes Pulver,
wenig löslich in Wasser, wird durch kochendes Wasser in basisches Kupferchromat
und Kaliumdichromat zersetzt.
Bleicuprichromat, CuO-2PbO-92CrO,, ist das Mineral Vauquelinit. Es
bildet kleine, olivengrüne Krystalle von dem Vol.-Gew.5:5—25:8 und der Hàrte 9:5— 3.
Kieselsaures Kupfer. Aus einer Kupfersalzlósung wird durch Alkali-
silicat ein grünlich blauer Niederschlag von basischem Kupfersilicat gefällt. Wenn
Kupferoxydul mit Kieselsäure bei Abhaltung der Luft geschmolzen wird, so er-
giebt sich ein purpurrothes Glas.
In der Natur kommen zwei Kupfersilicate vor. Der Dioptas, CuSiO,
-- H$O, bildet smaragdgrüne Rhomboéder von der Hárte 5 und dem Vol.-Gew.
3:27—335. Durch Glithen wird das Mineral unter Wasserausgabe schwarz.
Durch Einwirkung der Lösungen von Kupfernitrat und Kaliumsilicat, die durch
ein Diaphragma von Pergamentpapier getrennt sind, auf einander hat BECQUEREL
(163) künstlich Dioptaskrystale erhalten, welche sich auf der Kupfernitrat-Seite
des Pergamentpapiers bilden.
Chrysokoll oder Kieselmalachit, CuSiO, + 2H,0, ist amorph, bläu-
lich grün, von der Härte 2—3 und dem Vol.-Gew. 2—2:34, wird von Salzsäure
unter Abscheidung von Kieselsäure angegriffen.
Fin Kupferammoniumsilicat, CuSiO;(NH,),SiO,, bildet sich, wenn
man das durch Fállung erhaltene basische Kupfersilicat mit Ammoniak behandelt,
wobei ein Theil des Kupferoxyds in Lósung geht und das Doppelsilicat als blauer
unlóslicher Rückstand bleibt. Man kann dasselbe nur in einer Atmosphäre von
Ammoniak über gebranntem Kalk trocknen [ScHirr (164)].
Kohlensaures Kupfer. Das neutrale Salz ist unbekannt, basische Salze
kommen in ausgezeichneten Formen in der Natur vor.
Kupferlasur oder Azurit, 38 CuO-2CO, + H,0 oder 2CuCO,Cu(OH),, kry-
stallisirt in monoklinen Prismen von azurblauer Farbe, der Härte 3:5—4-:25 und dem
Vol.-Gew. 3:5—3:88, lóst sich unter Aufbrausen in Säuren, sowie in Ammoniak.
In gelinder Wärme löst sich das Mineral in einer concentrirten Lösung von
Natriumbicarbonat, aus welcher beim Erkalten ein grünes Pulver von der Zu-
sammensetzung des Malachits sich ausscheidet [Frgrp (165). Bei 200? verliert
der Azurit Wasser und Kohlensáure, bei 300? bleibt Kupferoxyd, welches nur
noch Spuren von Wasser zurückhült. Durch siedendes Wasser wird demselben
Kohlensäure entzogen [H. Rose (160)].
DEBRAY (167) hat den Azurit künstlich dargestellt, indem er eine Lösung
von Kupfernitrat auf Kreide unter Druck von 3—4 Atmosphären in zugeschmolzenen
Röhren hat einwirken lassen. Dabei entsteht anfangs ein basisches Kupfernitrat,
welches sich dann in warzenförmig aggregirte Azuritkrystalle verwandelt. Die
Reaction vollzieht sich in der Kälte, da durch Wärme der Azurit zerstört wird;
auch lässt das Calciumcarbonat sich nicht durch Alkalicarbonat ersetzen; mit
Soda entsteht ein Doppelcarbonat.
Geschlämmte und gemahlene Kupferlasur wird als blaue Farbe (Bergblau),
besonders zum Bläuen des Papiers benutzt.
LADENBURG, Chemie. VI. 22