Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
338 
  
     
Handwörterbuch der Chemie. 
Malachit, 2CuO-CO,-H,0 oder CuCO,-Cu(OH),, bildet schön smaragd- 
grüne Prismen, gewöhnlich seideglänzende, faserige Massen von der Härte 3'5-—4 
und dem Vol.-Gew. 3:7—4. Der auf metallischem Kupfer an feuchter Luft sich 
bildende Ueberzug (edler Grünspan, Aerugo nobilis, Vert de gris) hat die 
Zusammensetzung des Malachits. 
Durch Mischen äquivalenter Mengen von Kupfersulfat und Alkalicarbonat 
erhält man in der Kälte einen voluminösen, grünlich blauen Niederschlag 
der 
o»? 
beim Erwürmen der Flüssigkeit, in welcher er suspendirt ist, oder durch längeres 
Auswaschen mit warmem Wasser unter Abgabe von Wasser zu grünem Malachit 
wird (H. Rose). 
Dies Pulver wird unter dem Namen Mineralgrün, oder ge- 
mischt mit Permanentweiss, Zinkweiss oder dergl. Braunschweiger Grün ge- 
nannt, als Malerfarbe benutzt. 
Wenn siedende Lösungen von Kupfersulfat und Alkalicarbonat vermischt 
werden, so wird der Niederschlag bald schwarz; derselbe enthält Schwefelsäure. 
Nach TurrscuEw wird Kupferoxyd durch anhaltendes Kochen mit einer 
Lósung von kohlensaurem Ammoniak zum Theil in Malachit umgewandelt. 
BECQUEREL (168) hat krystallisirten Malachit künstlich dargestellt, indem er 
ein Stück Kreide 
in eine Kupfernitratlósung von 12—15*? B. legte und, nachdem 
dasselbe sich mit basischem Kupfernitrat bedeckt hatte, in eine Natriumbicarbonat- 
lösung von 5—6° 
B. brachte. 
Es sind noch mehrere basische Kupfercarbonate bekannt. 
Der blaue Niederschlag, welcher mittelst Alkalicarbonat aus Kupfersalz- 
lösungen gefällt wird, ist 2CuO-CO,-2H,0 oder CuCO,-Cu(OH), + H,O. 
Derselbe muss mit Wasser ausgewaschen werden, welches nicht über 10° warm 
ist, und muss bei 
30—40° getrocknet werden. Seine Neigung, sich in Malachit 
umzuwandeln, hängt nach H. Rose von einem Alkaligehalt ab. FAVRE (169) hat 
ein bläulich grünes Salz von der Zusammensetzung dieses Hydrats erhalten, als 
er die ammoniakalische Lösung, in welcher sich bereits Cuproammoniumcarbonat 
ausgeschieden hatte, der Luft aussetzte. 
In Gegenwart von Wasser verliert dies Hydrat 1 Mol. Wasser bei 90° und 
wird zu Malachit. 
Wenn es vorsichtig getrocknet ist, so tritt Wasserverlust erst 
bei 110? ein. Bei 180? zersetzt es sich unter Abgabe von Wasser und Kohlen- 
sáure. 
Die Kupfercarbonate lósen sich in Ammoniumsesquicarbonat. Alkohol fällt 
aus dieser Lósung Cuproammoniumcarbonat. Aus der Mutterlauge wird durch 
Zusatz einer grossen Menge Wasser ein blaues, dreibasisches Salz, 3Cu0O-CO,- 
9H,0 oder CuCO,-2Cu(OH),, abgeschieden. Bei 110° verliert es 1 Mol. Wasser 
und wird grün, bei 170° zersetzt es sich völlig (FAVRE). 
STRUvE hat durch Zersetzung von Cupronatriumcarbonat mittelst Wassers das 
Salz 2CuCO,-3Cu(OH)2 + 3H,O erhalten. 
Sechsbasisches Kupfercarbonat. Durch Zusatz von Kupfersulfat zu 
einer Natriumbicarbonatlösung im Ueberschuss und Kochen der Mischung entsteht 
ein malachitgrüner Niederschlag. Auf Zusatz von Kupfersulfat zu dem Filtrat 
wird schwarzes, sechsbasisches Carbonat gefällt. Dasselbe Salz entsteht, wenn 
man Malachitpulver mit Sodalôsung aufkocht; die Zersetzung beginnt schon bei 
50°, indem sich Kohlensäure entwickelt und die Flüssigkeit durch suspendirtes 
Salz braun wird (FIELD). 
Ein achtbasisches Kupfercarbonat, 8CuO-CO,-5H,0 oder CuCO,- 
9CuO-5Cu(OH),, bildet ein braunes Pulver, das durch Behandlung von zwei- 
PE , 5
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.