340 Handwörterbuch der Chemie.
Trombolit, ein lauchgrünes, amorphes Mineral vom spec. Gew. 3‘4, vor und
wird durch Fällen von Kupfersulfat mit Dinatriumphosphat im Ueberschuss er-
halten.
Monokupferphosphat, Cu(H,PO,)», scheint der grüne, gummiartige Rück-
stand zu sein, der beim Verdampfen einer Lösung des normalen dreibasischen
Phosphats in wässriger Phosphorsäure zurückbleibt.
Basische Kupferorthophosphate kommen als Mineralien vor.
Der Libethenit, Cu-Cu(OH)PO, oder 4CuO-P,O;-H,O, bildet olivgrüne,
rhombische Prismen vom Vol.-Gew. 8:6—3:8 und der Härte 4. Die künstliche
Darstellung dieses Minerals von DEBRAY ist vorhin schon erwähnt. FRIEDEL und
SARAZIN (175) haben es durch Erhitzen des normalen Phosphats mit Wasser und
einem grossen Ueberschuss von Phosphorsäure auf 180° in millimeterlangen
Krystallen erhalten.
Tagilit, 4CuO-P,0,-3H,0, bildet smaragdgriine, fasrige Massen vom
Vol.-Gew. 41 und Härte 3—4.
Phosphorochalcit oder Pseudomalachit, 6CuO-P,0;.3H,O, kommt
in kleinen, dunkelgrünen Krystallen des monoklinen Systems vor, deren Vol.-
Gew. 4—44, deren Hárte 4:5—95 ist.
Dihydrit, 5CuO-P,0,:2H O, und Ehlit, 5Cu O-P,0,-3H,0, sind basische
Phosphate mit 5 Aequivalenten Kupferoxyd.
Ein Doppelsalz von Kupferphosphat und Calciumcarbonat, 5CuO-
P,0,-CaCO,-4H,0, ist ein unter dem Namen Tirolit von CHURCH beschriebenes
Mineral.
Pyrophosphorsaures Kupfer. Aus einer Kupferoxydsalzlósung wird durch
Natriumpyrophosphat ein blassgrüner, amorpher Niederschlag gefüllt, der durch
Lósen in wüssriger schwefliger Sáure und lüngeres Kochen krystallisirt wird.
Jei 100? getrocknet wird dies Salz blau und hat dann die Zusammensetzung
Cu,P,O;4- 9H,O. Durch Erhitzen mit Wasser auf 280? zersetzt es sich in saures
und dreibasisches Phosphat. Es lóst sich in Mineralsáuren, in Ammoniak und
in Natriumsulfat mit dunkelblauer Farbe. Traubenzucker reducirt die ammo-
niakalische Lósung. Es lóst sich in pyrophosphorsaurem Natrium, indem sich
ein Doppelsalz bildet. Wenn es mit einer Lósung von Dinatriumphosphat erhitzt
wird, so tritt Umsetzung in Kupferorthophosphat und Natriumpyrophosphat ein.
Pyrophosphorsaures Kupfer-Kalium. Wenn Kupfernitratlósung mit
Kaliumpyrophosphat versetzt wird, so lóst der Anfangs entstehende Niederschlag
im Ueberschuss des Fällungsmittels sich wieder auf. Aus der Menge der ver-
brauchten Kaliumpyrophosphatlósung wird die Zusammensetzung Cu,P,0,-
K,P,O, für das Doppelsalz wahrscheinlich. Wegen der grossen Löslichkeit des
Salzes kann man daselbe nicht in deutlichen Krystallen erhalten [PERsoz (176)).
Auch mit Natriumpyrophosphat entstehen Doppelsalze.
M etaphosphorsaures Kupfer. Wenn man eine Lósung von Kupfernitrat
mit verdünnter Phosphorsáure vermischt, eindampft und den Rückstand auf 316°
erhitzt, so erhält man nach MADDRELL (177) ein bläulichweisses Pulver, Cu (PO...
welches in Wasser und verdünnten Sáuren unlóslich, in Ammoniak ziemlich lóslich
ist und von conc. Schwefelsiure in der Wärme in Orthophosphat verwandelt wird.
Nach FLEITMANN (178) 16st man in 5 Mol. mässig concentrirter Phosphor-
siure 3 Mol. Kupferoxyd direkt oder nach vorgängiger Lôsung in Salpetersäure,
dampft ein und erhitzt; es geht dabei das zunächst entstandene Kupferortho-
phosphat in Pyrophosphat und weiter in Metaphosphat über.