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346 Handwörterbuch der Chemie,
VoHL (191) empfiehlt, allmáhlich eine Lösung von Kupferchlorür und Chlorammonium in
gelbe Schwefelammoniumlósung, welche mit einer Schicht Petroleum bedeckt ist, zu giessen, bis
ein bleibender Niederschlag entsteht. Man kann die Kupferchlorürlósung durch eine solche von
Kupferchlorid und Natriumthiosulfat ersetzen.
Das Sulfid krystallisirt in granatrothen Nadeln. Es oxydirt sich schnell an der Luft und
verliert leicht Schwefelammonium, indem es schwarz wird. Es lóst sich theilweise in Wasser;
die gelbe Lösung wird bald grün und trübt sich. Kalilauge entwickelt beim Erwärmen Ammo-
niak. Ammoniak und Natriumcarbonat lösen es ohne Zersetzung. Salzsäure entwickelt Schwefel-
wasserstoff.
Cuproammoniumchlorid. Die Lósung das Kupferchlorürs in Ammoniak ist farblos
und wird an der Luft rasch blau; sie wirkt hóchst reducirend, scheidet z. B. aus Silbersalzen
metallisches Silber ab. Ammoniakflüssigkeit von 0:927 Vol. Gew. (19:40) 16st pro Liter 139:8 Grm.
Kupferchlorür, solche von 0:948 Vol. Gew. (139) nur 92:8 Grm. MILLON und COMMAILE).
Wenn eine Salmiaklósung bei Luftzutritt mit Kupferspünen erhitzt wird, bis sich merklich
Ammoniak entwickelt, so scheiden sich kleine, weisse Krystalle von der Zusammensetzung
Cu,Cl,-2NH, oder En, Cuprodiammoniumchlorid, aus. Bei langsamer Ab-
NH,
kühlung krystallisiren zugleich lange, violette, leicht veründerliche Prismen von Cuprocupri-
tetraammoniumchlorid, Cu,Cl,.CuCl,.4NH, -- H,O, aus. Jene Krystalle werden von
Wasser zersetzt, von Säuren, sowie von Salmiak gelöst, von Alkohol nicht verändert. Beim
Erhitzen entweicht Ammoniak, und es bleibt Kupferchlorür. Die violetten Krystalle werden
von Wasser und von Alkohol sowie von Säuren zersetzt; beim Kochen mit Wasser scheidet
sich Kupferoxydul und ein gelbgrünes Pulver ab; an der Luft geglüht geben sie Wasser,
Salmiak und Ammoniak aus, wührend Kupferchlorür zurückbleibt [RITTHAUSEN (193)].
DEHÉRAIN (194) hat durch Ueberleiten von trocknem Ammoniakgas über Kupferchlorür je
nach der Temperatur drei verschiedene Produkte erhalten.
Bei: gewöhnlicher Temperatur entsteht Cu,Cl,-2N H,, welcher Kórper sich noch weiter
mit Salzsáure zu Cu,Cl,. 2(NH,-HCI) vereinigt. Die weissen Nadeln dieses Salzes sind so
veründerlich, dass sie nur in der Mutterlauge sich conserviren.
Bei gelinder Würme entsteht ein schwarzer, amorpher Kórper, Cu,Cl,. NH,, der mit Salz-
sáure ein Salz, Cu,Cl,. NH,- HCl, giebt.
Durch langdauernde Einwirkung von Ammoniakgas entsteht die wenig bestündige Ver-
bindung Cu,Cl,-4NH,, die mit Salzsäure ein Salz, Cu,Cl;: 4N H,CI 4- H,O, giebt. Durch
Einwirkung von Sauerstoff auf die ammoniakalische Kupferchlorürlósung bilden sich blaue,
leicht veránderliche Nadeln von der Zusammensetzung Cu,Cl,O-4NH, -4- 3H40 (2.
Cupriammoniumchlorid. Wenn in eine heisse Kupferchloridlèsung Ammoniakgas ge-
leitet wird, bis der anfangs entstehende Niederschlag sich wieder vóllig gelóst hat, so scheiden
sich beim Erkalten dunkelblaue Oktaéder von der Zusammensetzung CuCl,.4NH,-- H,O aus.
Beim Trocknen werden sie grün unter Ammoniakverlust. Auf 149? erwürmt, verlieren sie alles
Wasser und die Hälfte Ammoniak, und es bleibt ein apfelgrünes Pulver, CuCl,.2NH,. Dieses
Cupridiammoniumchlorid bildet sich auch, wenn trocknes Ammoniakgas über erhitztes Kupfer-
chlorid geleitet wird (GRAHAM) Bei noch hóherer Temperatur zersetzt dasselbe sich in
Ammoniak, Stickstoff, Salmiak und Kupferchlorür.
Bei gewóhnlicher Temperatur absorbirt Kupferchlorid begierig Ammoniakgas und wird zu
ANH, NH, NH,CI
NNHSNHSNH,CE
Dies Cupribexammoniumchlorid lóst sich in Wasser mit blauer Farbe und verliert, auf 150? er-
einem blauen Pulver von der Zusammensetzung CuCl,.6NH, oder Cu
hitzt, 2 Mol. Ammoniak, indem es in Cupritetrammoniumchlorid übergeht. Bei noch höherer
Temperatur entweicht Ammoniak und Salmiak, und es bleibt Kupferchlorür [H. RosE (195),
FARADAY].
Aus der Mutterlauge von der Bereitung des Cuprocupritetrammoniumchlorids (s. oben) hat
RITTHAUSEN grüne, kubische Krystalle der Verbindung CuCl,.2NH,:2NH,CIl erhalten.
Cupriammoniumbromid. Auf Zusatz von Alkohol zu einer mit Ammoniak gesáttigten
concentrirten Kupferbromidlôsung fällt nach RAMMELSBERG ein dunkelgrüner, krystallinischer