Handwörterbuch der Chemie.
d : | Böhmische Sächsische x
Sorte der Kohle: Kohle (Con Kohle RU a Ro eer un
solidation) (Heinitz I) u Taxis) |. Zwickau) zeche, Pilsen)
100 Kgrm. Kohle ergaben: .
Gas. . . . Chm 30:33 90:18 28:47 25:46 30:38
Gag Korm. 16:95 17:71 18:52 15:81 25:12
Cake... » 71:4 68:8 9:3 62-1 56:3
"Theer . . - » 4:09 533 5-79 5:22 8-81
Gaswasser . . 5 4-44 6:90 9:06 11:89 6:45
Veriust . . . » 312 1-76 2:38 4:38 2:12
7 CO, Vol.-2 1 2:0 3:0 9:9 3:9
5 = GO. T2 86 10:0 9:5 8:3
© % HY, 48:9 45:2 45:2 45:8 39:6
Ss © CH, "v 35:8 35:0 33: 35-9 311
8 © Schwere Kohlen- 32 44 44 4:0 9:9
d x wasserstoffe ,,
N N 3-7 4:8 44 31 19
Leuchtkraft, Kerzen. .. ... .| 1115| 1027 | 1030 10:59 18:17
Temperatur im Ofen . . . °C. |1360—1385|1205—1290|1240--1350|1180—1240|1180—1350
Die Destillationstemperatur ist von wesentlichem Einflusse auf die ent-
stehenden Produkte. Die Gasentwicklung beginnt bei sehr fetten Steinkohlen schon
bei 50°, wird merklich bei 100° und erreicht bis zu 350? eine Hóhe von 1—29.
Man erhält in geringer Menge wässrige, theerige und gasförmige Produkte schon
unter dunkler Rothglühhitze (600—700°). Aber erst bei dieser Temperatur beginnt
die eigentliche Zersetzung, die Entwicklung von Wasserstoff und Kohlenwasser-
stoffen, welch’ letztere bei steigender Temperatur eine weitere Umwandlung erfahren.
Wie BERTHELOT (9) nachgewiesen hat, unterliezen die Kohlenwasserstoffe bei
höherer Temperatur und namentlich bei Gegenwart anderer, indifferenter Körper,
wie Coke, Eisen u. s. w., folgenden Reactionen:
1. Sie zerlegen sich in Körper, von denen die einen mehr Kohlenstoff, die
anderen mehr Wasserstoff enthalten wie die ursprüngliche Verbindung, bis zum
schliesslichen Zerfall in reinen Kohlenstoff und Wasserstoff, z. B.
2 C, H, (Benzol) — C, ;H,, (Diphenyl) -- H,,
C,H, (Aethylen) = C,H, (Acetylen) + H,,
2CH, = C,H, + 2H,,
CH, = C+ 2H,.
2. Es findet eine Zusammenlagerung der Molekiile desselben oder verschie-
dener Korper statt:
3C,H, = CH; (Benzol); C,H, + C,H, = C,H, (Styrol).
3. Es vollzieht sich eine wechselseitige Verdringung und Ersetzung von
Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff:
C,H, (Diphenyl) 4- C,H, = C,H; (Styrol) + C,H,
oder = C,H, , (Anthracen) + 2H,.
Man erhált bei niedriger Destillationstemperatur viel Theer und Wasser und
wenig Gas, bei hoher dagegen mehr permanente Gase und weniger Theer und
Wasser. Ausserdem enthält der Theer im ersteren Falle viele Körper aus der
Fettreihe, im letzteren fast nur wasserstoffärmere der aromatischen Reihe. Mit
der Temperatur wächst auch der Gehalt des Theers an freiem Kohlenstoff (10),
So ergab z. B. Zwickauer Kohle (rr) in einer Retorte langsam zur Rothgluth er-
hitzt (a) und aus einer glühenden Retorte rasch destillirt (b):
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