Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

   
sand und 
iren auf, 
schwefel- 
erer Vor- 
dg wirk- 
2, Cyan- 
nd deckt 
's in der 
iperoxyd 
ılensäure 
2 Herab- 
btreiben 
aders zu 
uss man 
ndungen 
schwefel- 
'esáttigte 
= jedoch 
, in den 
iure und 
zu be- 
n Kessel 
lensäure, 
nmoniak 
bundene 
< wieder 
igen des 
lung der 
er statt- 
jcht das 
tet wird, 
das von 
nmoniak 
de Gas- 
1 einem 
he man 
Kohlen- 
aswasser 
wandelt, 
ntweicht 
ı einem 
nmoniak 
gewinnt 
wird auf 
erhitztes 
sser be- 
als freies 
sserstoff, 
— 
Leuchtgas. 431 
Schwefelcyanwasserstoff, Chlorwasserstoff gebunden, wird ein weiterer Scrubber, Destillationsscrubber, 
berieselt, in den unten ein offener Dampfstrahl einstromt. Es entweicht das freie Ammoniak, 
dieses wird in einem Condensator gekühlt, um die Wasserdümpfe zu verflüssigen, welche in den 
Destillationsscrubber zurückfliessen, und gelangt dann mit dem Rohgase zusammen in den 
zweiten der fünf Gasreinigungsscrubber. Die aus dem Destillationsscrubber abfliessende Flüssig- 
keit, welche das flüchtige Ammoniak verloren hat und nur noch das an Cyan und Schwefelcyan 
gebundene enthält, durchläuft darauf nacheinander, bei dem letzten beginnend, sämmtliche Gas- 
reinigungsscrubber und nimmt aus dem ihm begegnenden Gase Kohlensäure, Schwefelwasserstoff, 
Cyan und Schwefelcyan mit Ammoniak verbunden auf, sowie auch den Ueberschuss der letzteren. 
Die schliesslich aus dem ersten Scrubber abfliessende Flüssigkeit wird wieder den Zersetzungs- 
apparaten zugeführt. Hat die sonst zur Berieselung der Gasreinigungsscrubber dienende Flüssig- 
keit sich bis zu einem gewissen Maasse mit Cyanverbindungen angereichert, so wird sie auf diese 
verarbeitet. Die im Gase enthaltenen organischen Schwefelverbindungen sollen bei diesem 
Processe durch die Einwirkung des Ammoniaks, resp. Schwefelammoniums, stark vermindert 
werden. 
Um bei dem gewóhnlichen Eisenreinigungsprocess das Cyan besonders zu gewinnen, leitet 
KNUBLAUCH (D. R. P. No. 41930 vom 18. 8. 1887) das Gas vor dem Eintritt in die Reinigung 
in eine alkalische oder erdalkalische Lósung, in welcher Eisenoxyd suspendirt ist. Nach Siitti- 
gung mit Kohlensáure, resp. Schwefelwasserstoff, soll nur Cyan aufgenommen werden, welches 
sich mit dem Eisen direkt verbindet. 
Das gereinigte Leuchtgas wird durch einen Stationsgasmesser, welcher 
nach dem Princip der gewóhnlichen Gasruhren construirt ist, gemessen und dann 
in einem Gasbehàálter aufgesammelt. Letzterer (siehe G, Fig. 215) 
besteht aus einer aus Eisenblechen zusammengenieteten Glocke, welche 
in ein mit Wasser gefülltes ringfórmiges Bassin aus Mauerwerk, Beton, 
Guss- oder Schmiedeeisen ihrer ganzen Hóhe nach eintaucht. Wird 
durch das unter die Glocke mündende Gaszuführungsrohr ,S Gas ein- 
geleitet, so steigt durch den Druck des Gases die Glocke und wird durch ^ (Ch.217) 
an ihr befindliche Rollen, welche in Führungsgerüste eingreifen, gerade nach oben 
geführt. Um eine grosse Tiefe der Bassins zu vermeiden und doch dem Gasbe- 
hälter eine grosse Hóhe geben zu kónnen, hat man die zwei- und dreifachen 
Teleskopbehálter angewandt. Die Glocke schiebt sich in einen Cylinder hinein 
und hebt dann diesen vermittelst der an ihrem Ende angebrachten, mit Wasser 
gefüllten Tasse von nebenstehender Gestalt, Fig. 217. Mit dem Gasbehdlter ist eine 
Scala verbunden, welche den Stand des Gasbehàálters und somit des Gasinhaltes 
zeigt. Die Gasbehälter haben bis zu 35000 Cbm. und mehr Inhalt und sollen 
mindestens 509. der gesammten "Tagesproduktion fassen. 
Der Gasbehilter dient nicht nur zum Aufsammeln, sondern auch zum Be- 
fordern des Gases an den Verbrauchsort. Wird das Eingangsrohr desselben ge- 
schlossen und das Ausgangsrohr S' geôffnet, so strómt das Gas in Folge des 
durch das Gewicht der Glocke ausgeübten Druckes durch dieses Rohr aus in die 
zum Verbrauchsorte führenden Vertheilungsróhren, Strassenleitung. Da der 
Druck des Gases je nach dem Stande der Behàálterglocke ein verschiedener und 
stärker ist, wie am Verbrauchsort erforderlich, so muss der Druck, resp. die 
Menge des von der Gasanstalt weggehenden Gases durch einen Druckregulator 
entsprechend dem Verbrauch regulirt werden. Das vom Gasbehülter kommende 
Ausgangsrohr mündet unter eine durch variable Gewichte zu belastende, in einen 
mit Wasser gefüllten Ring eintauchende Glocke. Die Mündung des Ausgangs- 
rohres erweitert sich oben und ist dort von einer Platte mit kreisfórmigem Aus- 
schnitt bedeckt. In diesen Ausschnitt háhgt ein mit der Spitze nach oben gekehrter 
Ventilkegel hinein, welcher mit der Decke der Glocke durch eine Stange fest ver- 
  
  
  
    
   
   
  
    
      
    
    
    
  
   
   
   
    
    
     
   
  
  
  
  
     
  
  
    
   
   
  
  
  
    
  
   
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.