Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

   
ser, so 
senk- 
dl. soc. 
g. 352. 
VITSCH, 
jer. 13, 
1568. 
Chem. 
2. 312. 
im. 31, 
1883; 
) JUNG- 
VYROU- 
nd. 95, 
Compt. 
3. 531. 
E BEL 
er. 16, 
1870. 
ag. 81. 
ém. de 
NI, Atti 
chim. 
ag. 92. 
eibl. 8, 
er. I7, 
(3) 15. 
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ERNEZ, 
1883; 
g. 647. 
[oderne 
Chim. 
IBRAM, 
1879. 
nerl. 6, 
1873. 
OUDE- 
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1878; 
aibl. 7, 
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Chem. 
A. Pic- 
Chem. 
1881; 
g. 196. 
1881; 
s. Roy. 
g. 746. 
Licht. 481 
recht zur optischen Achse geschnittene Quarzplatte oder eine Rôhre mit Zucker- 
lôsung, so ist dies nicht mehr der Fall, sondern man muss das Nikol um einen 
bestimmten Winkel drehen, um wieder Dunkelheit zu erhalten. Die Polarisations- 
ebene des einfallenden Lichtes hat eine Drehung erfahren und zwar nach rechts 
oder links, je nachdem das analysirende Nikol nach rechts oder links gedreht 
werden musste, um wieder Dunkelheit zu erzielen. 
Körper, die in dieser Weise auf das Licht wirken, heissen drehende, cirkular- 
polarisirende oder optisch-aktive und zwar nach rechts drehende (dextrogyre) 
oder linksdrehende (laevogyre), was durch “a oder + oder durch + und — 
angedeutet wird; das positive Vorzeichen entspricht einer Rechts-, das negative 
einer Linksdrehung. 
Nicht drehende Körper heissen inaktive. 
Die Drehung wächst proportional der Dicke der drehenden Schicht; man 
sollte die Drehungen stets für die Dicke von einem Decimeter angeben. Ent- 
sprechend den jetzt mehr und mehr sich einbürgernden Einheiten sollte man 
eigentlich einen Centimeter wählen, man erhält dann aber unbequem kleine Zahlen. 
Die Drehung ist für die verschiedenen Farben verschieden, und zwar meist für das 
Roth kleiner als für das Violett. Män bezeichnet diese Erscheinung als Dispersion 
der Polarisationsebene (s. w. u.) Man muss daher stets angeben, für welche Farbe 
die Drehung bestimmt ist. Meist ist dies für das Gelb der D-Linie der Fall, 
indem man eine Kochsalzflamme zum Beleuchten verwendet. Früher ermittelte 
man bei der Benutzung von weissem Licht die Drehung für den hellsten Theil 
des Spektrums, man bezeichnet dies resp. durch ap und a; (j—jaune); hat man für 
irgend eine andere FrAUNHOFER'sche Linie Z die Beobachtung angestellt, so 
bezeichnet man dies durch az. Die früher angegebenen Reductionsformeln von 
a; auf ap sind nicbt richtig, da die Dispersion von Substanz zu Substanz wechselt, 
und ferner die Maximal-Helligkeit nicht für alle Lichtquellen an derselben Stelle 
des Gelb liegt. 
Die Dispersion erklärt es auch, warum, wenn das einfallende Licht weiss 
ist, bei keiner Stellung des Nikols eine vollkommene Auslöschung erzielt wird. 
Der Auslöschung der verschiedenen Farben entsprechen verschiedene Stellungen 
des analysirenden Nikols. Am dunkelsten ist das Gesichtsfeld, wenn das Gelb 
ausgelöscht ist. Das Gesichtsfeld erscheint dann in einem eigenthümlichen 
röthlich-violetten Ton, der sogen. Uebergangsfarbe, empfindlichen Farbe, oder 
Tinte de Passage. Bei kleinen Drehungen aus dieser Lage treten die lebhaftesten 
Farbenwechsel auf, dreht man das Nikol etwa nach der Seite, wo das Blau aus- 
gelóscht wird, so erscheint das Gesichtsfeld roth, im entgegengesetzten Fall blau. 
Zur Bestimmung der Drehung der Polarisationsebene dienen eine ganze 
Reihe von 
Methoden. 
Aus den zu untersuchenden festen Körpern stellt man Platten her. Lósungen 
bringt man in Glasróhren, deren Enden abgeschliffene Messingfassungen tragen, 
auf die dann durch Ueberfangschrauben planparellele Glasplatten angedriickt 
werden, doch darf sich dabei keine Spannung in den Platten entwickeln. Die 
Platten miissen auch einander genau parallel sein und genau senkrecht zur Achse 
des Rohres stehen. 
Handelt es sich nur darum, zu bestimmen, ob ein Körper überhaupt dreht 
und in welchem Sinne, so benutzt man die folgende Anordnung. Das Licht 
wird durch eine biconvexe Linse nahezu parallel gemacht, fällt dann auf ein Nikol, 
LADENBURG, Chemie. VI. 
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