Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Handwörterbuch der Chemie. 
  
  
  
  
DT Te [ae Tre TE 
  
Aepfelsäure (H,.C,H,0,). [a]p. 
f — 64:00 -- 4:10? 272) +1:99° | 2:11 
21:65 — 044° — 0:90? -— 1:489 | 0:90 
Aepfelsaures Kali Ko: C,H,0;). (el: 
f — 33:86 — 448? — 522" — 5'85° 1:37 
16:29 — 562° — 6:35? 1:099 1:47 
Aepfelsaures Natron (Na,. C,H,O,). [a]p. 
bp = 42"15 | + 0:38° —089° | — 204° 2:42 
14-46 [: 75:98? — 707° — 7:96° 1:98 
  
  
  
Bei allen diesen Kórpern nimmt mit stei 
gender Temperatur die Rechtsdrehung ab, oder die 
Linksdrehung zu. 
Aepfelsiurelósungen mit 28—402 sind bei 10° rechtsdrehend, bei 30° 
links drehend. 
Nicotinlósung zeigt eine sehr kleine Zunahme. Es ist (25): 
/— 102° [a]p = 160'96, ¢=300, [e]p — 161:96. 
Dispersion der Polarisationsebene. 
Wir haben schon oben erwähnt, dass die verschiedenen Farben in ver- 
schiedenem Maasse gedreht werden, dass man also eine Dispersion der Polari- 
sationsebene kennt. 
Man unterscheidet zwischen einer normalen und einer anormalen Dispersion. 
Bei der ersteren, der gewöhnlich vorkommenden, sind die violetten Strahlen 
mit kleinerer Wellenlänge stärker gedreht als die rothen mit grösserer, bei der 
anomalen findet das Gegentheil statt, 
Die normale Dispersion ist das gewöhnliche, die anomale tritt z. B. bei der 
Weinsäure auf. Wir besprechen zuerst die Körper mit normaler Drehung. 
Man stellt die Abhängigkeit der Drehung 
von der Wellenlänge dar durch Interpolations- 
formeln: 
nach BioT (27) a = a + 1 "i = des ; nach BOLTZMANN (28) a = 7 + = des , 
wo À und Z etc. resp. a, 4, c Constanten sind. 
Von den beiden Formeln hat nur die letztere eine theoretische Bedeutung, da für unend- 
lich grosse Wellenlingen die Drehung Null werden muss. 
Nach den sehr genauen Untersuchungen von SoRET und SARAsIN stellt die BOLTZMANN'sche 
Formel die Beobachtungen innerhalb eines weiten Bereiches, für Quarz von A bis #, sehr genau 
dar; jenseits O wird die Formel ungenau, selbst dann, wenn man drei oder vier Glieder der Reihe 
anwendet, die ausserdem nicht mehr convergirt. Ersetzt man in dem obigen Ausdruck À 
durch Z die Wellenlänge im Quarz, so schliesst sich eine Formel mit zwei Gliedern wesentlich 
besser an die Beobachtungen an. Nimmt man drei Glieder, so wird die Uebereinstimmung nicht 
besser; fügt man zu der Formel mit zwei Gliedern ein drittes /./? 
, S0 ist die Abweichung im 
allgemeinen noch grósser. 
R. NASINI gelangt an der Hand zahlreicher Messungen s. w. u. zwischen 7 und À = 4296 
zu dem Resultate, dass die BOLTZMANN'sche Formel die Beob 
und zwar sowohl bei Kórpern mit kleiner Dispersion, als auch 
bei dem Santonid und Parasantonid, ferner bei solchen, die Anom 
Im ersten F. 
achtungcn vollstindig wiedergiebt 
bei solchen mit sehr grosser, wie 
alien zeigen, wie bei der Weinsäure. 
all genügt eine Formel mit zwei positiven Constanten, im zweiten braucht man drei 
Constanten, die entweder alle positiv sind, oder von denen eine negativ ist; im dritten Falle, 
auch bei der Weinsäure, genügen schon zwei Constanten, 
von denen die eine negativ ist. 
Ist die Dispersion der Drehung 
; d. h. die Differenz der Drehungen für zwei Strahlen, dividirt 
durch diejenige für einen beliebigen Strahl, bei zwei Kórpern gleich, 
so sagt das, wie sich 
leicht beweisen lässt, aus, 
dass für den einen Kórper die Constanten 4' B!, C', D' der Formel 
  
  
    
      
    
    
   
     
  
   
   
  
  
  
      
    
   
    
    
    
   
   
   
  
    
      
     
     
     
	        
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