Handwörterbuch der Chemie.
Die Tabelle zeigt, dass für jede Lösung bei einer bestimmten Farbe ein Maximum des
Drehvermögens eintritt (es ist eingeklammert) Dies Maximum liegt bei den verdünntesten
Lösungen normal im brechbarsten Theil, bei den concentrirtesten im wenigst brechbaren, bei
Lósungen mittlerer Concentration ist die Drehung im Gelb und Grün am gróssten.
Stark concentrirte alkoholische Lósungen zeigen eine Linksdrehung
für stark brechbare
Strahlen.
Die Anomalie in der Dispersion der Weinsüure verschwindet mit steigender Temperatur,
wie KRECKE nachwies, es rückt das Maximum der Drehung zu immer kleineren Wellenlüngen.
Die Tabelle enthält die Drehungen einer 509 Weinsüure und 5042 Wasser enthaltenden
Lósung bei. verschiedenen Temperaturen.
"Temperatur C 7 E | van. E
0 5641? | 6495? | 5771° | 53469 | 5635?
25 7134° | 8499° | 8953° | 8871° | 7:971°
50 9-984? | 9:976? | 1:584? | 11-600? | 19-316°
75 | 10948? | 12-197? | 14:687? | 14-8679. | 16:210?
100 | 19:457? | 15:253? | 10819? | 18461? | 19:671?
Die Aenderung der Drehung ist indess für verschieden concentrirte Lósungen eine sehr
verschiedene. Setzen wir (a) bei 0° gleich 1, so ist sie bei 100°.
C | D | E | 6 F
Weinsiue . 50423 2:5 2:7 31 | 34
n°" > 408 32 | 82 ge 1 — 189
Die geschmolzene Weinsäure zeigt in gegossenen Platten ebenfalls Anomalien, wie sie sich
nach den Formeln von ARNDTSEN berechnen, indem für die Strahlen C, D, Æ Rechtsdrehung,
für à, #, ¢ Linksdrehung vorhanden ist.
Die Anomalien zeigen sich nicht in den Tartraten und bei Zusatz von Borsäure.
Bei den Tartraten ist die Dispersion keinen so grossen Aenderungen mit der Temperatur
wie die Drehung selbst unterworfen. Jedenfalls sind hier noch wichtige Fragen zu entscheiden.
Die Aepfelsäure zeigt eine sehr grosse Dispersion, so fand ARNDTSEN für concentrirte
Lösungen. :
C D E £F
oz 0, =4'63.
+ 0:35 + 0:71 + 1:54 1:62
In dieser Lösung ist die Dispersion normal. Bei Quarz ist a 5: 4, = 1:89.
Die nächsten Tabellen enthalten die Dispersionen einer Reihe von Santoninde rivaten;
dabei ist das Drehungsvermägen für die Æ-Linie stets gleich Eins gesetzt.
Beigefügt ist noch
die Drehung für die Z-Linie selbst.
Namen [hp |] 8| € D|£E 5, F |Agg | Mog
Santonin in Alkohol, verdünnt . . . |—110-4| 1 | 1-08 | 146 | 2-02 | 2-15 | 2:37 | 3:44 | —
Parasantonid in Chloroform . . . . |+580-5) 1 | 1-13 | 1-54 | 2-18 | 2-50 | 2-87 | 4-32 | 5-10
Santonid in Chloroform. . . . . . |--484 | 1 | 1-18 | 1:55 | 2-95 | 2-37 | 2-98 | 4-53 | 5-33
d c— 1.831 |+378 | 1 | 122 | 1-76 | 2:56 | 2-72 | 3-42 | 5-20 | 6:17
Santonid in Alkohol. . . [.— [4g +442 | 1 |115|1-57|2-24 | 2-88 | 2-99 | 4-55 | 5-38
Metasantonin in Chloroform . . . .|+ 92 | 1 | 1-12 |1-34 | 1-81 | 1:97 | 2-35 | 2-79 | —
Aethylparasantonat in Chloroform . .|— 57 | 1 |1-23| 1-72 | 2-39 | 2-51 | 3-15 | 4-71 | 5-53
Normalpropylparasantonat in Chloroform |— 58 | 1 |1-18| 1-59 | 2-22 | 2-34 | 2-91 | 4:38 | —
Allylparasantonat in Chloroform . . .|— 54 | 1 | 1-13 | 1-69 | 2-34 | 2:47 | 3-06 | 4:58 | 5-55
Santonsäure in Chloroform . . . .|— 49 | 1 | 1-16/1-51 | 2-13 | 2-25 | 2:76 | 3-99 | 4-61
Normalpropylsantonat in Chloroform — 31:8, 1 | 102 | 1-24 | 1-87 | 1-92 | 2-42 | 3-56
Das Lösungsmittel scheint im allgemeinen keinen grossen Einfluss auf das Dispersions-
vermögen zu besitzen. So zeigen Santonin und Santonid, obgleich sie in Chloroform und Alko-
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