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498 Handwórterbuch der Chemie.
Für den Invertzucker ist (O. GuBBE, Ztschr. d. Ver. f. Rübenz.-Ind. 1884; Beibl. 9,
pag. 262):
[a] 3°=7(2)20 — — 23-305 = 001612 -g + 0:00023391 - 7°.
Für /— 0 bis 30° ist:
[a] = /(g)2 0 + 0-30406 (+ — 20) -i- 0001654. ( — 20)*.
Für #= 20 bis 100° ist:
[6] =7(9)20 + 032464 (+ — 20) — 0:0002105 - (z — 20)?.
Für den wasserfreien Invertzucker berechnet sich demnach zwischen 0 und 30°:
[a] f= — 28:305 + 0-30406 (/ — 20) + 0°001654 (+ — 20)*.
Ausser den in diesen und den folgenden Tabellen mitgetheilten Drehvermógen sind noch
eine grosse Anzahl anderer bestimmt worden, aber meist nur für eine geringe Anzahl von Con-
centrationen. Sie beziehen sich besonders auf die Alkaloide und Zuckerarten. Eine bis zum Jahre
1879 reichende Zusammenstellung findet sich in dem mehrfach citirten Werke von LANDOLT,
sonst vor allem in den in LrEBIG's Annalen veróffentlichten Abhandlungen von HESSE u. OUDEMANS.
Keine Aenderung des Drehungsvermógens mit der Concentration zeigen die Ester der
Santon- und Santonigensiüure in Benzol und Chloroform (35).
Bei verschiedenen Lósungsmitteln ist der Einfluss der Concentration auf [a] p ein
verschiedener.
R. NasINI (36) hat darauf hin das Parasantonid untersucht.
Bei Lósungen in Chloroform, bei denen der Procentgehalt ^ von 0:1396 auf 419809 wuchs,
ergab sich stets derselbe Werth für [«]p, der zwischen 88:4 und 89:6 schwankte. Bei einer
Lüsung in Essigsüureanhydrid ergaben sich für Concentrationen 0:356; 3:001; 19:089 Werthe
von [(a]p 83:0; 82:1 83:2, sodass also in diesen beiden Lösungsmitteln [x] » von ? unab-
hängig erscheint.
In alkoholischer Lösung ergab sich dagegen für:
BON kp ! 7
0257 | 888 | zou |
0:274 | 85:1 | 2985 | 837
0:618 86:2 | 8274 | 835
0-702 852 | 8493 | 34
1584 | 837 | |
sodass eine allmähliche Abnahme sich bei wachsendem p zeigt; fiir sehr kleine ^ hat [a]p fast
denselben Werth wie in der Chloroformlósung.
Das Drehungsvermógen der Weinsüurelósungen in Aethylalkohol ist weit kleiner als das derer
in Wasser, und das derer in Methylalkohol ist Null. Erst bei einem Wasserzusatz tritt es wieder auf.
Fast ganz unabhüngig von dem Lósungsmittel ist die Drehung bei dem Rohrzucker, so fand
B. ToLLENS (37) folgende Werthe für [a]p:
In Wasser 66:667?, Aethylalkohol (und Wasser) 66:827?; Methylalkohol (und Wasser)
66:628?; Aceton (und Wasser) 61:396*.
Drehungsvermógen in ganz concentrirten und ganz verdünnten Lósungen.
Für 4 selbst muss sich natürlich stets derselbe Werth, wie es ja auch die obigen Formeln
zeigen, ergeben, welches Lósungsmittel man auch anwendet, wührend für sehr verdünnte, d. h.
für g = 100 die Werthe von [a], je nach dem Lösungsmittel, weit auseinander’ liegen. Will man
daher allgemeine Beziehungen zwischen Drehung und chemischer Constitution ermitteln, so muss
man möglichst concentrirte Lösung der Berechnung des specifischen Drehungsvermögens zu
Grunde legen und nicht, wie TH. THOMSEN will, möglichst verdünnte.
In der folgenden Tabelle sind die für Campher erhaltenen Werthe enthalten, die das Obige
vollkommen bestätigen. Die Werthe fir ¢ = stimmen gut überein, die für g — 100 liegen
dagegen weit auseinander.