Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

     
     
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
    
      
   
  
  
  
  
  
   
    
    
   
   
    
    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Handwörterbuch der Chemie, 
Lithiumtellurit, Li,TeO,, wird durch Zusammenschmelzen molekularer Mengen von 
Lithiumcarbonat und telluriger Säure erhalten. Bei langsamem Erkalten der Schmelze krystal- 
lisirt das Salz, bei plötzlichem Abkühlen bläht es sich auf im Moment des Festwerdens. Es 
ist löslich in Wasser; die durch Verdampfen der Lösung entfallende weisse Masse zeigt kaum 
Spuren von Krystallisation. 
Ein saures Lithiumtellurit, Li, TeO, Te O,, entsteht durch Zusammenschmelzen zweier 
Mol. telluriger Säure mit 1 Mol. Lithiumcarbonat. Die Schmelze krystallisirt beim Erkalten. 
Kaltes Wasser zersetzt die Masse, heisses Wasser bewirkt Lösung; beim Erkalten der Lösung 
scheiden sich Krystallkörner der Verbindung Li; TeO,*3 TeO, ab. 
Lithiumtellurat. BERZELIUS hat ein neutrales Salz, Bitellurat und ein Quadritellurat be- 
schrieben. Die Lösungen geben beim Eindampfen gummiartige Massen. Das bei 100° ge- 
trocknete Quadritellurat ist ein weisses, in Wasser unlösliches Pulver, d 
gelb wird. 
Lithiumchromat, Li,CrO, + 2H,0. Das neutrale Salz scheidet sich 
beim Eindampfen einer durch Sättigen von Chromsäure mit Lithiumcarbonat er- 
haltenen Lósung in rothbraunen, durchsichtigen, rhombischen Prismen aus. Die- 
selben sind an der Luft zerfliesslich, verwittern aber in trockener Luft über 
Schwefelsáure und werden gelb [RAMMELSBERG (82)]. 
Lithiumdichromat, Li,Cr,O7 + 2H,0, wird durch Zusatz der berechneten 
Menge Chromsäure oder Salpetersäure zu der Lôsung des neutralen Salzes und 
Findampfen bis zur Syrupdicke dargestellt. Es scheiden sich dann braunschwarze, 
zerfliessliche Krystalle aus. 
Lithiumcarbonat, Li,CO,. Man erhält dieses Salz bei Verarl 
beitung der 
Lithiummineralien (s. oben, pag. 512), ferner durch Behandlung einer Lósung des 
Lithiumhydroxyds mit Kohlensáure, durch Glühen von salpetersaurem Lithium 
mit Oxalsäure, durch Fillen einer concentrirten Lithiumsalzlósung mit einem 
Alkalicarbonat. 
as bei weiterem Erhitzen 
Das auf letzterem Wege und aus den Mineralien dargestellte Lithiumcarbonat 
ist nicht rein. Um es zu reinigen, lóst man dasselbe in Wasser, indem man, um 
die Löslichkeit zu erhöhen, Kohlensäure einleitet. Beim Verdunsten der über- 
schüssigen Kohlensäure aus der klaren Lösung scheidet sich das Salz in kleinen 
Prismen aus, die bei 200° getrocknet werden müssen. Oder man fällt nach 
STAS eine concentrirte Chlorlithiumlósung mit in concentrirter Ammoniakflüssigkeit 
gelóstem kohlensauren Ammoniak. Beim Erwürmen auf dem Wasserb 
sich ein grosser Theil des Carbonats als Pulver aus, d 
Weingeist gewaschen und dann getrocknet wird. 
Das Lithiumcarbonat bildet ein weisses, lockeres Pulver oder sehr kleine 
prismatische Krystalle. Sein Vol-Gew. bei 17:5? ist 9:111 [KREMERS (40), sein 
Schmelzpunkt 1:782 [QuiwckE (41). Es schmilzt bei Rothgluth, indem es einen 
Theil seiner Kohlensäure verliert, nach TRoosT bis zu 83$. Durch diese Eigen- 
schaften, sowie durch die geringe Löslichkeit in Wasser, die durch Einleiten von 
Kohlensäure bedeutend vermehrt wird, erweist sich das Lithiumcarbonat als ein 
Uebergangsglied zwischen den Carbonaten der Alkalien und denen der alkalischen 
Erden. 100 'Thle. Wasser lósen bei 13? 0:769, bei 102? 0778 Thle. (KREMERS); 
nach TRoosT lôsen 100 Thle. kaltes oder warmes Wasser I:2 Thle. und 100 Thle. 
mit Kohlensäure gesättigtes Wasser 5:95 Thle. Salz. Die gesättigte, wässerige 
Lösung siedet bei 102°. In Alkohol ist das Carbonat unlóslich. Die wässrige 
Lösung reagirt schwach alkalisch, fällt Metallsalzlösungen und wird durch Aetzkalk 
oder Baryt. kaustificirt. Kohle reducirt das Lithiumcarbonat beim Glühen zu 
Lithiumoxyd, 
ade scheidet 
as mit Ammoniakwasser oder 
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