Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

        
   
   
   
   
    
  
    
   
   
  
  
   
   
   
  
  
   
   
      
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
     
   
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Lithium. 523 
silicate des Aluminiums und Lithiums dargestellt, deren Zusammensetzung der- 
jenigen einiger Triphane oder Petalite nahe kommt. Der künstliche Triphan, 
Al,O,:Li4O-5SiO,, bildet sehr harte, säurebeständige quadratische Oktaéder 
vom Vol.Gew. 9:4 bei 12°. Der künstliche Petalit, Al,O,- Li,O-6S10,, krystal- 
lisirt in quadratischen Oktaëdern vom Vol.-Gew. 2:41 bei 11°. 
Lithiumultramarin. Wenn man gelbes Silberultramarin mit über- 
schüssigem Chlorlithium glüht, so erhält man eine violette Masse, die nach dem 
Auswaschen mit ammoniakalischem Wasser blauviolett wird. Durch óOfteres 
Wiederholen der Operation kann man alles Silber durch Lithium ersetzen [HEU- 
MANN (81)]. 
Lithiummetaantimonat, LiSbO,, wird aus einer Losung von antimonsaurem Kalium 
mit Chlorlithium als flockiger, krystallinisch werdender Niederschlag ausgefillt. Es ist in heissem 
Wasser löslich und krystallisirt beim Erkalten der Lösung. 
Lithiumsulfarsenat. Ein pyrosulfarsensaures Lithium, Li ,As,5;, bildet nach BERZELIUS 
eine gelbe, nicht krystallisirende, in Wasser lôsliche Masse; das Orthosulfarsenat, Li,AsS,, ist 
löslich in Wasser und in Alkohol. Aus der alkoholischen Lösung krystallisirt das Salz in grossen, 
glänzenden, farblosen Blättern. Bei schnellem Abkühlen der wässrigen Lösung fallen lange Prismen, 
bei langsamer Verdampfung breite, flache Prismen aus. 
Lithiumpyrosulfarsenit, Li,As,S,, gleicht ganz dem entsprechenden Kaliumsalze 
(Bd. V, pag. 421). BERZELIUS hat noch ein saures Sulfarsenit beschrieben (BERZzELIUS, Lehrbuch 
der Chemie, Bd. IIT). 
Analytisches Verhalten. 
Die Lithiumsalze zeigen im allgemeinen die Eigenschaften der anderen Al- 
kalien. Sie sind meistens leichter schmelzbar und durch Wärme zersetzbar. 
Manche sind zerfliesslich, und die meisten sind lóslicher als die entsprechenden 
Kaliumsalze. So werden selbst stark concentrirte Lithiumsalzlósungen durch 
Platinchlorid, Weinsäure, Ueberchlorsäure, Aluminiumsulfat nicht gefüllt. Das 
Carbonat ist dagegen viel unlôslicher, als Kalium- und Natriumcarbonat. 
Soda oder Potasche bringt daher in concentrirten Lithionlôsungen einen 
kórnigen Niederschlag von Lithiumcarbonat hervor. Derselbe ist löslich in 
kohlensäurehaltigem Wasser, ferner in Ammoniaksalzlösungen. Ammonium- 
carbonat bewirkt daher nur eine geringe, in verdünnten Lösungen gar keine 
Fällung. 
Kieselfluorwasserstoffsäure fällt weisses Kieselfluorlithium. 
Phosphorsaures Natrium erzeugt nach längerer Zeit, rascher beim Er- 
hitzen, einen krystallinischen Niederschlag von Lithiumorthophosphat. Vollständig 
ist die Fällung, wenn die Lösung durch Natronhydrat alkalisch gemacht wurde. 
Der Niederschlag ist in Ammoniaksalzen und leicht in Säuren löslich. 
Die Lithiumsalze ertheilen der Flamme des Bunsenbrenners eine charak- 
teristische rothe Färbung.‘ Ueber die im Spectroskop auftretenden Linien der 
Lithiumflamme vergl. pag. 514. 
Trennung des Lithiums von anderen Metallen und Bestimmung 
desselben. 
Die schweren Metalle fällt man mit Hülfe der allgemeinen Reagentien 
Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium. Zur Trennung von den alkalischen 
Erden benutzt man die Löslichkeit des Lithiumsulfats oder -Oxalats. Magnesia 
fällt man durch Alkali oder als Oxalat oder als kohlensaure Ammoniakmagnesia, 
in welch letzterem Falle das Lithiumcarbonat im überschüssigen Ammonium- 
carbonat gelôst bleibt [Graf SCHAFFGOTSCH (84)). 
Kali kann quantitativ durch Platinchlorid vom Lithion getrennt werden. 
 
	        
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