Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

   
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Würden die Curven ihre convexe Seite nach links kehren, wie dies bei dem 
Dimethylamin in der That der Fall ist, so würde unterhalb einer bestimmten 
Temperatur eine vollkommene Mischung eintreten, bei hóheren aber eine fort- 
schreitende Abnahme der wechselseitigen Lóslichkeit. Auf die Curve e kommen 
wir weiter unten zu sprechen. 
Die Lóslichkeit kann innerhalb sehr weiter Grenzen variiren. Wir 
besprechen die hauptsächlich ge- 
fundenen Resultate. 
Substanzen, die z. B. eine 
sehr grosse Aenderung in ihrer 
Löslichkeit mit der Temperatur 
zeigen, sind: 
Kaliumfluorzirkonat. Es löst 
sich bei 2? in 128, bei 15? in 
71, bei 100° in 4 Thin. Wasser. 
Natriumtrimolybdat. 100 
Thle. Wasser lösen bei 20° 
3878 Thle., bei 100? 137 Thle. 
Salz. 
100% 
  
   
  
   
  
  
  
  
   
90 
80 
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60 
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Bezcichnet man als Löslich- 50 60 70:20 30 100 110 120 130 0 150 160 ‘0 150 
keit die Menge  wasserfreien 
Salzes in 100 Thln. Lösung und 
stellt dies graphisch als Funktion der Temperatur dar, so ergiebt sich nach 
ETARD (12), dass stets für jedes Salz innerhalb eines gewissen Intervalles 
die Lóslichkeitsgrósse durch eine Gerade, die mit der Temperaturachse ver- 
schiedene Winkel bildet, dargestellt wird. Sie scheint den normalen Lóslichkeits- 
erscheinungen zu entsprechen für einen gewissen Gleichgewichtszustand zwischen 
dem Wasser und dem, sei es als Hydrat oder Anhydrid, gelósten Salze. 
Mit steigender Temperatur 
tritt aber ein Moment ein, wo 
der anfängliche Gleichgewichts- 
zustand nicht mehr bestehen 
kann; die Gerade verwandelt 
sich in eine krumme Linie, an 
die sich bei einem neuen Gleich- 
gewichtszustand eine neue Ge- 
rade anschliesst. Bei Salzen, die 
mehrere Hydrate bilden, kann 
sich diese Störung zweimal 
wiederholen, und da dieselbe 
sich nicht momentan geltend 
macht, so wäre.cs möglich, dass, 9 4 20.790 9 9. $ s 39 90 40 30 2x 1 
d Toluol. (Ch. 228.) 
  
man für gewisse Salze nur eine e... feste, e--- flüssige Salicylsäure. (Ch. 229.) 
krumme Linie erhielte, doch hat ETARD dies nie beobachten können. 
Da die meisten Salze, welche auf ihre Löslichkeit untersucht sind, Hydrate bilden, 
die ihr Wasser zwischen + 20? und + 100° also zwischen den gewöhnlichen 
Beobachtungsgrenzen verlieren, so ist es nicht überraschend, dass an diesen Salzen 
eine gekrümmte Löslichkeitscurve gefunden wurde. 
Indess ist es ETARD gelungen, wenn er bei Salzen, welche Cuiven ohne gerad- 
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