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532 Handwörterbuch der Chemie.
linigte Verlängerung oder mit einem asymptotischen Annähern an solche zeigten
(Alaun, HgCl,, Ba(NO,),), einige Versuche bei weiter abliegenden Temperaturen
anstellte, die geraden Stücke aufzufinden.
Dieses Ergebniss hat ETARD bei allen Salzen bestätigt gefunden, die er theils
selbst untersucht hat oder für die er die Angaben älterer Forscher umgerechnet
hat. So für CaCl,, SrCl,, BaCl,, NiCl,, CoCl,, MnCl,, CuCl,, CdCl,, ZnCl,,
MgCl,, FeCl,, CaBr,, SrBr,, BaBr,, NiBr,, CoBr,, FeBr,, MnBr,, MgBr;,
ZnBr,, CdBr,, CaJ,, SrJ,, BaJ,, NiJ», CoJ,, FeJ,, MnJ,, ZnJ», CdJ, (von ihm
selbst bestimmt), KNO,, NaNO,, NaCIO, NaBrO,, NaJO,, KCl, NaCl,
ZnSO,, MgSO,.
Für die Haloidsalze des Kaliums und Natriums liegen von CoOPPET (13)
Versuche vor, die, bei sehr niedrigen Temperaturen einsetzend, bis zu sehr hohen
Temperaturen aufsteigen. Innerhalb eines gewissen Bereiches lässt sich die
Loslichkeit .S (die als wasserfrei angenommene Salzmenge in 100 Thin. Wasser)
durch gerade Linien darstellen.
KCl: S= 2851 4-028377: (von — 110 bis + 109-60°)
KBr: S= 5443 -4-0:51987( , — 194 , + 110-0°)
KJ: s— 12623 +08088: (, -— 2265, „.. + 120°)
NaBr: S=11034 010757 ( ,, +441 , + 1143°
NaJ: .$— 264:19 + 0:3978 # ( , +647 , 24-1381?)
NaCl: S= 34-359 + 0-0527 # ( ,, +200 ,, + 109-73°)
Wie man sieht, gelten die linearen Gleichungen bei den Kaliumsalzen von den
niedrigsten Temperaturen an, bei den Natriumsalzen aber erst von relativ hohen.
Einige Zahlen bei dem Bromid und Jodid môgen dies für letztere deutlicher
zeigen:
¢ —20 —10 0 +10 +20 +30 4- 40 + 50 -- 60
NaBr: S 714 “51 795 845 90:3 9T3 - 1053 116:0
Nal: S — 159-9 "1587 1686 1781 1902 205-1 227-8 256:8
Wihrend oberhalb 44? der Aenderungscoefficient für NaBr 01075 ist, ist er
zwischen — 20° und + 40° ca. 05, für Na] ist er oberhalb 64? 0:398 ca., zwischen
- ]0? und + 60° 1'5 ca und ändert sich mit der Temperatur.
Beim NaCl ist zwischen — 14° und 0° ebenfalls die Aenderung sehr gross.
Für Chlornatrium sind natürlich, da dasselbe sehr oft untersucht wird, noch viele
Interpolationsformeln aufgestellt worden.
ETARD (14) stellt etwas andere Gleichungen als Copper auf, indem er die Lüslichkeits-
grösse zu Grunde legt, auch hier zeigen sich Knicke.
Für CaCl, giebt er folgende Gleichung:
CaCl, (— 18° bis 4- 6?), S — 32 4- 02148 /; (50° bis + 170°), S — 545 + 0:0755 à
Zwischen 4-6? und 48? ündert die Curve ihre Richtung.
Die Zersetzung des Hydrates Ca Cl,J4- 6H,O geht eben in dem ganzen Intervall von +6°
bis 49? vor sich; innerhalb desselben findet auch leicht ein Krystallisiren statt, nicht so bei
hóheren Temperaturen.
ETARD denkt sich hier die zunehmende Lóslichkeit durch eine Art Dissociation bedingt, in-
dem mit wachsender Temperatur Wasser sich abscheidet. Dass in der That Lösungen von
Chlorcaleium bei niederen Temperaturen wasserentziehend wirken, zeigt er daraus, dass Chlor-
kobalt- und Chlornickellösungen bei Zusatz von Chlorcalciumlösungen blau und gelb wie beim
Erhitzen. werden, ebenso wirkt Chlormagnesium, nicht aber Chlorzink.
Wir betrachten jetzt die Salze mit bei Temperatursteigerung abnehmen-
der Lóslichkeit.
Während im Allgemeinen mit steigender Temperatur die Lóslichkeit zunimmt,
so existiren doch eine Reihe von Salzen, bei denen zunáüchst wohl eine Zunahme
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