Handwörterbuch der Chemie.
X K,50, (NH,) SO,
Ursprüngliche Lösung 5-78 64-7
» w + 2 Grm, K,SO, Ti 58:5
» 5» +8 n » T 54:5
n p d-4 , b 8:0 53:8
" n 9 , (NH,50, 4:5 66:5
» g +3 n n 3:6 12:0
» n idT4 , n 3:1 72-3
Zu dieser zweiten Klasse gehören Salzpaare, die entweder unter einander
isomorph sind oder Doppelsalze bilden.
Derartige Paare sind Kalium- und Ammoniumsulfat, Kalium- und Ammoniumnitrat, Strontium-
und Bleinitrat, Magnesium- und Zinksulfat einerseits, die isomorph sind, und Ammoniumsulfat
und Kupfersulfat, Kaliumsulfat und Kupfersulfat, Chlorammonium und Chlorkupfer, Zinksulfat
und Ammoniumsulfat andererseits, die Doppelsalze mit einander bilden.
Uebersättigung.*)
Häufig kommt es vor, dass bei langsamem Abkühlen einer gesättigten Lösung
an einem ruhigen Ort sich aus derselben kein Salz abscheidet, so dass also die
Lösung mehr Salz enthält als der betreffenden Temperatur unter normalen Ver-
hältnissen entspricht. Eine solche Lösung heisst eine übersättigte.**)
Will man daher übersáttigte Lósungen herstellen, so lóst man die betreffende
Substanz bei einer hohen Temperatur und erhitzt sie noch beträchtlich über die
dem vorhandenen Salz entsprechende Süáttigungstemperatur, dann stopft man
das Gefiss zu, resp. schmilzt es zu. Im letzteren Fall ist es gut, die Flüssigkeit
bei der erhóhten Temperatur einzuschmelzen und bei derselben umzuschütteln,
damit keine Krystalle an den Wänden hängen bleiben.
Statt durch Lösen eines Salzes bei höherer Temperatur (1) und Abkühlen-
lassen kann man übersáttigte Lösungen auch durch Mischen zweier auf einander
reagirender Lösungen erhalten, so gewinnt man eine übersättigte Lösung von
Calciumsulfat, wenn man Chlorcalcium mit Natriumsulfat in passenden Concen-
trationen mischt, der Gyps scheidet sich erst ziemlich spät ab. Diese Erscheinung
ist in vielen Fällen von grosser Bedeutung, so (2) für die Theorie der Erstarrung
aller wasserfreien Salze, die sich bei der Berührung mit Wasser hydratisiren,
denn jedesmal, wenn ein Körper in dem status nascendi sich mit einem seiner
Lösungmittel in Berührung befindet, und zwar in grösserer Menge, als normal
in der Lösung vorhanden sein würde, kann eine übersättigte Lösung entstehen.
Im Folgenden ist eine Zusammenstellung der Salze gegeben, die nach GERNEZ
(12) leicht übersättigte Lösungen geben, denen noch einige andere beigefügt sind.
*) 1) LECOQ DE BOISBANDRAN, Ann. Chim. Phys. (4) 9, pag. 183. 1866; 18, pag. 246. 1869.
2) H. LE CHATELIER, Compt. rend. 96, pag. 1056. 1883; Beibl 7, pag. 516. 3) J. JEANNEL,
Compt. rend. 62, pag. 37. 1876; Zeitschr. f. Chem. 1866, pag. 100. 4) CH. TOMLINSON, Proc.
Lond. Roy. Soc. 16, pag. 403. 1868. 5) D. PAGE u. A. D. REIGHTLEY, Jahresber. f. Chem.
1872, pag. 25. 6) C. BENDER, WIED. Ann, 22, pag. 187. 1884. 7) DE COPPET, Compt. rend. 74,
pag. 328. 1872. 8) J. M. THOMSON, Zeitschr. f. Krystallogr. 6, pag. 94; Beibl. 6» pag. 179.
9) FRANKENHEIM, POGG. Ann. 39, pag. 378. 1836. 10) S. U. PICKERING, Chem. News 47,
pag. 85. 1883; Beibl. 7, pag. 661. 11) C. DE CoPrET, Ann. Chem. Phys. (6) 20, pag. 538.
12) D. GERNEZ, Ann. Ecol norm. (2) 7, pag. 1; Beibl 2, pag. 241. 13) J. M. THOMSON u.
W. P. BrLoxaM, Journ. Chem. Society 41, pag. 379. 1882; Beibl. 8, pag. 759. 14) Gav-Lussac,
Ann. Chim. Phys. 11, pag. 304. 1819. 15) LOWEL, Ann. Chim. Phys. (3) 49, pag. 32. 1857.
16) TILDEN, Rep. Brit. Ass. 1886, pag. 466.
**) Die Uebersáttigung ist zuerst von BLAGDEN beobachtet worden.
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