Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 6. Band)

      
  
  
  
  
  
  
  
  
     
     
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
         
       
    
               
          
   
           
          
   
   
   
      
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
584 Handwôrterbuch der Chemie. 
der Durchgang durch den Sättigungspunkt ändert nichts an dem Gang der Er- 
scheinung. 
In dem ersten Fall ist die Gefrierpunkterniedrigung ohne weiteres proportional 
dem Salzgehalt, wie schon BLAGDEN fand (Phil. Trans. 1788, pag. 143 und 311). 
In dem zweiten gelingt es oft ein Hydrat mit » Molekülen Wasser zu finden, 
für das E//M constant wird, bei dem also die Erniedrigung proportional dem Gehalt 
an diesem Hydrate ist (1). In anderen Fällen, und wenn Z/M abnimmt, muss 
man in der Losung zwei Hydrate mit » und 7' Molekülen H,O annehmen, oder 
aber auch das Salz wie fiir die Wismuthsalze als dissociirt ansehen, wofiir ja auch 
z. B. beim Eisenvitriol und Zinkvitriol u. a. andere Griinde sprechen. Die 
Dissociation muss sich natürlich mit der Temperatur ändern. 
Bilden sich Hydrate, so verbindet sich ein Theil der als Lósungsmittel 
betrachteten Flüssigkeit mit dem Salz und die Concentration ist grósser als 
die angenommene. Man kann das umgehen, wenn man die Concentration etwa 
in Grammmolekülen auf das Liter angiebt. Bei sehr verdünnten Lósungen ist 
übrigens die eventuell als Hydratwasser gebundene Menge gegenüber der ge- 
sammten vorhandenen so klein, dass sie vernachlässigt werden kann. 
Die Grösse x lüsst sich aus folgender Gleichung berechnen. 
, — 100 A(Me" — M"? 
18 MM’ (t' — D) ° 
A ist dabei das Molekulargewicht, 47 und M/' zwei verschiedene Mengen des zur Lösung 
verwandten Salzes, 7 und ¢' die zugehôrigen Gefrierpunktserniedrigungen. 
Die Werthe » und 7' berechnen sich in analoger Weise. 
Als Beispiele mógen folgende Zahlen dienen. .S bezieht sich auf den Salz- 
gehalt an Hydraten. 
Chlorkalium Æ/ M ist constant. 
M 1 2 4 6 8 10 12 
E 0:45 0:9 r8 2:65 9:55 44 9:35 
E|M 0450 0-450 0:450 0:442 0:443 0:440 0:446. 
Ebenso verhalten sich nach BLAGDEN verdünnte Lósungen von NaCl, NH,CIl, KNO,. 
Chlorcalcium Z/M wächst, Z/S ist constant (S gilt für CaCl, + 6H,0). 
M 1 2 4 6 8 10 14 18 
EZ 0:4 0:9 1:85 2:85 3:9 4:9 T4 10:0 
E/M 0:400 0:450 0:462 0:467 0-481 0:490 0:528 0:555 
S 199 . 402 8:21 12-57 17-20 21-80 31:89 43:05 
EjS 0201 0:223 0:225 0:226 0-276 0:224 0:232 0:231 
Salzsáure (S für HCl 4- 6H,O). 
M 1-770 3:490 4:212 5:308 5:894 218 9:183 
E 1:9 4-0 415 6:5 7:05 9:6 13:05 
E|M 1073 1:146 1:125 1:223 1.198 1.320 1:421 
S 7-620 15-889 19:103 25:824 28:384 38:125 52:083 
ES 0250 0:251 0:249 0-253 0:250 0:252 0:251 
Dass wirklich nur H Cl 4- 6H,O und nicht etwa auch schon Verbindungen 2HCI 4- 11 H,O 
oder 2HCI + 13H,O der obigen Constanz Geniige leisten werden, zeigen die folgenden Tabellen, 
wo 5$,, und S,, den beiden angenommenen Substanzen entsprechen. 
Si 1:112 14-774 17-703 28:825 25:938 34:917 41:301 
E/S , 0-267 0-271 0:269 0:272 0:272 0:212 0:216 
S, 8:113 11:018 20:533 28:000 30:433 41-480 57-182 
ES > 0:234 0:234 0:231 0:232 0:231 0:230 0:238 
Eine Abnahme von Æ/ M zeigt sich z. B., wenn man in der Lösung des Salzes (NH,), 
SO,MnSO,4- 6H,O M auf das Salz mit 6H,O bezieht, dagegen tritt Constanz ein, sobald 
man in Z/.S S das wasserfreie Salz bedeuten lisst. > 
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