Handwörterbuch der Chemie.
So ist für:
k k
Aethylenchlorid. . . . 071 Benzylaldehyd . . . . Q2
Teipentinód]- . . . . 071 Caprylalkohodl . . . . O13
Methylsalieylat. . . . 071 Cyanamid —. . . . . 0/74
Methylazocuminat. . . 0°68 | Anm . . . (5: 071
Cyansüure .. + +. «+ 010 | Quecksilberäthyt .- . . 0:69
Benzossiue :.-. - . 071 Antimonchlorir . . . 067
Trichloressigsdure . . 0-71 |
Dividirt man £ durch 74, das Molekulargewicht des Aethers, so erhält man
D=(T— T,)/TP-M/74, es ist dies die Erniedrigung, die ein in 100 Mol. Aether
gelóstes Molekül hervorbringen würde.
k ist fast unabhängig von dem gelösten Körper und beträgt im Mittel 0:71. Lost
man also 1 Mol. einer Verbindung in 100 Grm. Aether, so wird die Spannkraft des Dampfes
um einen constanten Bruchtheil ihres Werthes erniedrigt, der 0:71 zwischen 0° und 25° beträgt.
Lóst man mehr Substanz, so nimmt ab, um zuletzt Null zu werden. Setzt man y — 2' 104
und x = (2*14)| M, d. h. gleich der Zahl der in 100 Mol. gelösten Moleküle der Substanz, so
kann man mit x und y eine Curve construiren. Die für jede Substanz gezeichnete Curve hat
die Gestalt einer hyperbolischen. Die verschiedenen Substanzen entsprechenden Curven liegen
einander sehr nahe, ja überdecken sich zum Theil. Sucht man die mittlere all dieser Curven,
so genügt sie den Gleichungen zwischen:
xz 10 und x — 100, y — 100— 1:105 x 4- 0:0053 x2,
x 2100 und x = 700, y?x? — T6 x 107.
An den Enden fallen alle Curven zusammen.
RaouLT hat nun noch die Erniedrigungen bestimmt, wenn er in den verschiedensten
Lösungsmitteln die verschiedensten Substanzen löste. Die Gleichung für £, die zunächst für
den Aether bewiesen ist, gilt nur fiir verdünnte Lösungen. RAOULT hat daher nur Lösungen
verglichen, die 4—5 Mol. fester Substanz enthielten. Bei den Messungen wurde die Temperatur
so gewählt, dass die Spannkraft ca. 400 Millim. betrug.
Im Wasser wurden nur organische Substanzen gelóst: Zucker, Glucose, Weinsäure, Citronen-
sáure, Harnstoff In den anderen Substanzen wurde gelóst Terpentinól, Naphtalin, Anthracen,
C,Cl,, Methylsalicylat, Aethylbenzoat, Antimonchlorür, Quecksilberáthyl, Benzoésáure, Valerian:
säure, Trichloressigsäure, Thymol, Nitrobenzol, Anilin. Der Einfluss der Spannkraft der gelösten
Substanzen war meist zu vernachlässigen. Die molekularen Spannkraftserniedrigungen, die diese
Substanzen hervorrufen, gruppiren sich um zwei Werthe, von denen der eine normale doppelt
so gross ist als der andere. Die normale Erniedrigung rufen hervor die einfachen und chlórirten
Kohlenwasserstoffe und die Aether, die anomale die Sáuren. Bei Aceton und Aether zeigen in-
dess alle eine normale Erniedrigung.
Dividirt man die Grósse £ durch das Molekulargewicht J7' des Lósungs-
mittels, so erhält man die relative Spannkraftserniedrigung, die ein Molekül, ge-
lóst in 100 Mol. Flüssigkeit, hervorrufen würde. Die Tabelle enthält die Werthe
für die normalen Gróssen:
Lósungsmittel k k] M" Lôsungsmittel E k| M"
Wasser. . . . . 0'185 «00102 | Beumol . . . . . 083 00108
Phosphorchlorid . . 1-49 0:0008 | Jodmethy! . . . . 149 00105
Schwefelkohlenstoff . 0-80 00100 | Bromiithyl . . . . 118 00109
CC: 7: 7.725. 169 00105 | Aether... 0H 00095
C€hlorofom. . . . 130 00109 | Accton . - . . + 059 00101
Amylen +27 1 0014 0:0106 | Methylalkohol . . . 033 00103
æ und M' ändern sich alle im Verhiltniss 1:9, %/M' bleibt fast constant,
1 Mol. fester nicht salzartiger Substanz gelöst in 100 Mol. einer Flüssigkeit er-
niedrigt deren Dampfspannung um einen nahezu constanten Bruchtheil ihres
Werthes nahe an 0'01C5.
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