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Magnesium. 3
(K450,, Mg80,, MgCl, + 6H,0 oder MgSO, + KCl + 3H,0), Carnailit
(Mg Cl,, KCI + 6H,0); ferner verschiedene Silicate, wie Asbest oder Tremolith,
(MgCa)SiO,, Amianth oder Strahlstein, (Mg CaFe)SiO,; Talk, Serpentin, Meer-
schaum, Speckstein sind wasserhaltige Magnesiumsilicate; im Augit, der Horn-
blende, dem Olivin, Turmalin findet sich Magnesiumsilicat als wesentlicher Be-
standtheil, Magnesiumsulfat ist in den Bitterwässern, Magnesiumchlorid im Meer-
wasser und den meisten Soolquellen enthalten. Neben Calciumsalzen finden sich
Magnesiumverbindungen in der Ackererde und gelangen mit jenen aus dem Boden
in die Pflanzen- und Thierwelt. In der Asche der Pflanzen, des Blutes, der
Milch, in den Knochen findet man stets Magnesia.
Darstellung. Mit besserem Erfolg als nach dem oben erwühnten Verfahren von Bussv
durch Reduction des Chlormagnesiums mittelst Kaliums stellt man das Metall nach der Methode
von BUNSEN durch Elektrolyse des Chlorids dar. BUNSEN schmolz das Chlorid in einem
Porcellantiegel, der durch eine bis zur halben Tiefe desselben hinabreichende Porcellanplatte in
zwei Hälften getheilt war. Durch den Tiegeldeckel gingen die. beiden aus Gaskohle ange-
fertigten Pole, von denen der negative mit Einkerbungen versehen war. Diese Einschnitte ver-
hindern, dass das reducirte, specifisch leichte Metall an die Oberfliche der Schmelze steigt
und verbrennt. Es genügt eine Batterie von wenigen Elementen, um das geschmolzene Salz in
Chlor und Magnesium zu zerlegen. Da das Magnesiumchlorid schwierig rein darzustellen ist,
so benutzt man zweckmässig nach MATTHIESSEN (5) das leicht schmelzbare Doppelsalz von
Magnesiumchlorid und Kaliumchlorid oder ein Gemisch von 3 Mol. Kaliumchlorid und 4 Mol.
Magnesiumchlorid, dem man etwas Salmiak zusetzt.
In fabrikatorischem Maasstabe wird das Magnesium auf dem Wege dargestellt, der auch
zur Darstellung des Aluminiums eingeschlagen wird. Nach CARON und STE. CLAIRE-DEVILLE
macht man ein Gemenge aus 6 Thln. wasserfreiem Chlormagnesium, 1 Thl. Flussspath und
1 Thl. einer Mischung von 7 Chlornatrium und 9 Chlorkalium und setzt dem Gemenge
2:9 Thle. in Stücke geschnittenes Natrium zu. Das Gemisch wird in einen rothglühenden
Tiegel gebracht, welcher sofort bedeckt wird. Alsbald tritt eine heftige Reaction ein, nach
deren Beendigung man die Schmelze mit einem Eisenstabe umrührt, sodass die Metallkügelchen
sich zu grösseren Massen vereinigen. Man giesst die Schmelze nahe vor dem Erstarren aus und
gewinnt durch Zerschlagen der erkalteten Masse den Regulus. Später empfahlen DEVILLE und
CARON als Mischungsverhültniss Thle. Chlormagnesium, 4:8 Flussspath und 2:3 Natrium.
WOHLER (7) schlug vor, statt des schwierig rein zu erhaltenden Chlormagnesiums das
Doppelsalz von Chlormagnesium und Chlornatrium zu verwenden, das durch Eindampfen der ge-
mischten Salzlósungen und Schmelzen des Rückstandes leicht darzustellen ist. SONSTADT be-
nutzte das Kaliumdoppelchlorid. Als solches kann man den in der Natur vorkommenden Carnallit
nehmen (REICHARDT). Derselbe wird entwässert und geschmolzen; es darf ihm kein Kieserit
beigemengt sein, wie es häufig der Fall ist, da sonst bei der Reduction Explosionen eintreten.
TISSIER (10) hat das Doppelfluorid von Magnesium und Natrium, welches durch Einwirkung
von Magnesiumhydroxyd auf Fluornatriumlósung leicht erhalten wird, zur Magnesiumdarstellung
mittelst Natriums empfohlen, SCHWARZ (11) den Tachhydrit, Chlorcalcium-Chlormagnesium, wie
der Carnallit ein Mineral des Stassfurter Abraumsalzlagers.
Das auf obige Weise erhaltene Metall enthält Kohlenstoff, Silicium und Stickstoff und muss
durch Destillation in einem Wasserstoftstrom gereinigt werden. SONSTADT hat für diese Destil-
lation einen einfachen Apparat angegeben, der wesentlich aus zwei übereinander stehenden, durch
ein Rohr verbundenen Tiegeln besteht.
Seitdem es durch Einführung der dynamoelektrischen Maschinen in die Industrie leicht ge-
worden ist, elektrische Stróme von grosser Stürke auf wohlfeile Weise zu erzeugen, ist die
technische Darstellung des Magnesiums (ebenso wie die des Aluminiums) in ein neues Stadium
getreten. R. GRAETZEL hat im D.-Pat. 26962 ein Verfahren angegeben, welches in einer bei
Bremen gelegenen Fabrik im Grossen ausgeführt wird. Die Schmelzgefüsse 4, welche Magne-
siumchlorid oder ein Doppelchlorid, z. B. Carnallit, enthalten, bestehen aus Metall, Gussstahl,
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