Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 7. Band)

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Beim Erhitzen schmilzt das Magnesiumnitrat zunächst in seinem Krystall- 
wasser, dann geht dies zusammen mit etwas Salpetersäure fort; schliesslich ent- 
wickeln sich salpetrige Dämpfe. Bei vorsichtigem Erhitzen erhält man eine 
syrupdicke Flüssigkeit, die leicht im Zustande der Ueberschmelzung verharrt und 
dann plötzlich unter starker Wärmeentwickelung fest wird. Man hat dann das 
Hydrat Mg(NO,), + 3H,0. Dies entwickelt beim Erhitzen salpetrige Dämpfe 
und geht in das basische Nitrat Mg(N Os), + 7MgO über, welches in Wasser 
wenig lösliche, weisse Blättchen bildet. Beim Erhitzen zersetzt es sich, indem 
Magnesia zurückbleibt. Wenn man beim Erhitzen des neutralen Magnesiumnitrats 
dann inne hält, sobald Untersalpetersäure sich zu entwickeln beginnt, und die 
Masse in Salpetersäure, HNO,, löst, so erhält man eine Lösung, aus welcher sich 
beim Erkalten grosse, sehr hygroskopische, prismatische Krystalle des Hydrats 
Mg(NO,), + 2H,0 ausscheiden [DiTTE (46)]. 
Man hat vorgeschlagen, das Magnesiumnitrat zum Entkletten der Wolltextil- 
fasern zu benutzen. Die holzigen Unreinigkeiten des Gewebes werden nach der 
Tránkung desselben mit einer Magnesiumnitratlósung bei 140? zerstórt. Das 
Salz hat aber vor dem billigeren Chlormagnesium keinen Vorzug. 
Magnesium-Ammoniumnitrat. Aus der Lósung eines Gemisches von 
Magnesium- und Ammoniumnitrat scheiden sich nach dem Eindampfen zarte 
Nadeln dieses Doppelsalzes aus. Beim Erhitzen schmilzt das Salz und zersetzt 
sich dann unter Erglühen. Es löst sich in 10 Thln. kaltem Wasser. Auf Zusatz 
von Magnesia entwickelt sich Ammoniak aus der Lösung. 
Magnesium-Calciumnitrat scheidet sich beim Vermischen der concen- 
trirten Lösungen der Einzelsalze aus. 
Magnesiumnitrit entsteht nach FISCHER (48) durch Kochen einer Lösung 
von salpetrigsaurem Silber mit Magnesia. Die entstandene Lösung enthält noch 
immer etwas Silber, das durch Schwefelwasserstoff entfernt werden muss. Beim 
Verdunsten der Lósung über Schwefelsáure bleibt das Salz als blátterige, zer- 
flessliche in Alkohol unlósliche Masse zurück. J. LANG (49) giebt für das durch 
Wechselzersetzung zwischen Magnesiumsulfat und Bariumnitrit und Verdampfen 
der Lösung erhaltene Salz die Formel Mg (NO,), 4- 3H4O. Schon bei 100? ent- 
weicht Stickoxyd aus demselben, und durch Kochen der wässrigen Lösung wird 
es zersetzt. Nach Hampe (50) ist das Salz Mg(NO,), + 2H,0 zusammengesetzt 
und 16st sich leicht in Alkohol. 
Magnesiumhypochlorit, unterchlorigsaures Magnesium, Mg(ClO),. 
Durch Einleiten von Chlorgas in Wasser, in welchem Magnesia suspendirt ist, er- 
hilt man eine Losung, welche Magnesiumhypochlorit und Magnesiumchlorid ent- 
hilt. Auch durch Zersetzung einer Chlorkalklôsung mit Magnesiumsulfat ergiebt 
sich eine solche Lösung. Die Lösung zersetzt sich allmählich in Chlorat und 
Chlorid. Dieselbe kann als Bleichmittel, welches milder als Chlorkalk wirkt, 
verwendet werden [BoLLEY (51)]. Nach LUNGE und LANDOLT (52) entsteht bei 
der Einwirkung von Chlor auf Magnesiamilch selbst bei niedrigen Temperaturen 
hauptsächlich Chlormagnesium. Das entstandene Hypochlorit geht sehr leicht, 
schon durch Einwirkung der Luft, in Chlorat über, während Kalkmilch bei 
niedriger Temperatur mit Chlor nur ganz geringe Mengen Chlorat liefert. Da- 
gegen ist die durch Umsetzung von Magnesiumsulfat mit Chlorkalk erhaltene 
Bleichmagnesia viel beständiger. 
Magnesiumchlorat, Mg(CIO,), 4- 6H4,O, wird durch Wechselzersetzung 
zwischen Bariumchlorat und Magnesiumsulfat erhalten oder dadurch, dass man 
 
	        
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