Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

     
   
  
   
    
  
  
  
  
  
   
   
    
    
    
   
    
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
     
   
    
Handwörterbuch der Chemie. 
Kieselsäure kommen, so gelingt es, durch hinreichende Temperatursteigerung alle Alk« 
Kohlensäure auszutreiben. Wie 
Aus neueren Untersuchungen von MALLARD (346) ergiebt sich, dass die aus artig 
einem Gemisch von 1 Thl. Kieselsáure und 6 Thln. Natriumcarbonat entwickelte 
Kohlensäure für jede Temperatur eine bestimmte Grenze erreicht, die um so höher 
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liegt, je hóber die Temperatur ist. Ferner ist dabei die Massenwirkung von 
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Einfluss, sowie die Entfernung der Kohlensäure von der Oberfläche der Schmelze. 
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Immerhin strebt die Reaction einem von der Temperatur abhängigen Gleich- d S 
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gewicht zwischen Metasilicat, Bilicat und Kieselsáure zu. 
Natriummetasilicat, Na,SiO,. Man kennt mehrere krystallisirte Hydrate 
dieses Salzes. mon 
Das Hydrat Na4S10, 4- 5 H,40O scheidet sich nach PETERSEN (347) in farblosen, 
grossen, monoklinischen Krystallen aus, wenn man die Lósung der okrigen Aus- heis: 
scheidung, die man beim Schmelzen von Rohsoda erhilt, auf 37° B. eindampft. eint: 
Das Salz schmilzt in seinem Krystallwasser; das entwisserte Salz 16st sich leicht dock 
wieder in Wasser. 
unte 
Das Hydrat Na,SiO. + 6H,0 erhält man in schrägen triklinischen Prismen, dant 
wenn man in Natronlauge ein dem vorhandenen Gewicht Natron gleiches Gewicht gelé 
Kieselsäure auflóst und die Lósung bis zur Syrupsdicke bei Luftabschluss ein- von 
dampft. Dabei erfolgen auch Krystalle des Hydrats Na,SiO, 4- 9H4O [FRITZSCHE [Was 
(348). Beide Hydrate absorbiren Kohlensäure aus der Luft und schmelzen bei 40°. 
Das Hydrat Na,S1O0, -- 8H4,O hat HERMANN (349) aus den Mutterlaugen von 
der Reinigung der Rohsoda erhalten. Nach'/AMMoN (350) entsteht es, wenn man Desc 
eine Natriumsilicatlôsung bei Luftabschluss concentrirt und bei einer Temperatur peu 
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von — 22° krystallisiren lässt, worauf man das Salz noch durch Umkrystallisiren Mass 
reinigen muss. ORDWAY (351) hat das Salz durch Lósen von 2:25 Mol. SiO, in 
1 Mol. NaHO und Versetzen der Lósung mit dem doppelten Volumen Alkohol, 
Auflósen des Niederschlags in dem gleichen Gewicht Natronlauge von 1:32 Vol.- gesd 
Gew. und Umkrystallisiren der beim Erkalten der Lósung ausfallenden Krystalli- aus 
sation dargestellt. 
Die monoklinen Krystalle verlieren 4 Mol. Wasser bei 100° oder im Vacuum; kiese 
bei 150° beträgt der Wasserverlust 53:759; die restirenden 0:379 gehen erst bei sami 
Rothglut fort. Sie schmelzen bei 45° zu einer Flüssigkeit, die beim Erkalten nicht Fucr 
wieder fest wird. Das vollständig entwässerte Salz hat seine Lôslichkeit in Wasser ders: 
nicht eingebüsst. und 
Natriumbisilicat, Na,Si,O;. Durch Auflósen des fabrikmássig dargestellten befó 
Wasserglases, welches wesentlich ein Natriumtrisilicat Na4Si,O, ist, und Ein- Flan 
dampfen der Lósung scheidet sich nach ScHEURER-KESTNER (352) Kieselsäure aus, wird 
bis die Zusammensetzung des gelósten Silicats nahezu der Formel Na,Si,O ent- ST 
spricht. Diese Grenze wird erreicht, wenn die Lósung ein Vol-Gew. 1:53 oder cinir 
50° B. zeigt. cinir 
Ungefähr dieselbe Zusammensetzung zeigte die Lösung, welche LIELEGG (353) ande 
erhielt durch Eindampfen einer Lósung von 274:6 Thln. SiO, auf 100 Thle. Na4,O, statt 
Glühen des Rückstandes und Behandeln desselben mit Wasser, wobei ein Theil beso 
Kieselsáure zurückbleibt. kann 
Natriumtrisilicat, Na, Si; O;, wurde von FORCHHAMMER (354) durch Schmel- und 
von 3 Thin. Quarz mit 2 'Thln. Natriumcarbonat als homogenes Glas erhalten: indei 
Nach dem Zerkleinern und Auswaschen mit kaltem Wasser lóst man die Masse einer 
in heissem Wasser und versetzt die Lósung mit so viel Spiritus, dass 30€ absoluter L;
	        
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