Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Natriumaluminat. Die Lösung desselben gewinnt man im Grossen durch 
Auslaugen der gefritteten Masse, die man durch Glühen von 9 Thln. fein ge- 
pulvertem Bauxit mit 1 Thl. Natriumcarbonat erhült. Nach MALLARD erhált man 
durch Glühen äquivalenter Mengen reiner Thonerde und Natriumcarbonat ein 
Natriumaluminat von der Formel Al,O3-Na,O oder Al,O,(ONa), in Form einer 
weissen Masse, welche leicht schmelzbar ist, sich völlig in kaltem Wasser auflöst 
und aus der Luft Kohlensäure anzieht. 
Kryolith wird durch Kalkmilch so zersetzt, dass neben unlöslichem Fluor- 
calcium eine Lôsung von Natriumaluminat entsteht, die nach TISSIER (176) die 
Verbindung Al,0,.3Na,O oder Al, (ONa), enthält. 
Nach C. BAYER existiren vier verschiedene Natriumaluminate. Das durch 
Schmelzen von Thonerde und Natron in den durch die Formel angegebenen 
Verhältnissen erzeugte normale Natriumaluminat Al,O3-Na,O oder Al,O,(ONa), 
giebt mit Wasser eine unbeständige Lôsung, aus welcher sich leicht ein Thonerde- 
hydrat von der Zusammensetzung Al,O3 - 3H,O ausscheidet. Wenn durch 
Schütteln der Lösung der Niederschlag nicht mehr zunimmt, so hat man eine 
beständige Lôsung von Al,O,-6Na,O. Ein drittes Aluminat Al,0,-2Na,O oder 
Al,O(ONa), erhält man, wenn das normale Aluminat in Wasser gelöst wird, 
welches die erforderliche Menge Natron enthält. Die Lösung ist beständig. Wird 
aber etwas Kohlensäure eingeleitet, oder wird etwas des wie oben freiwillig aus- 
getallenen Thonerdehydrats zugesetzt, so tritt Zersetzung ein, bis in der Lösung 
wieder das Aluminat A1,O,- 6Na,O erreichtist. Das vierte Aluminat A1,0,- 3Na40 
oder AI,(ONa), bildet sich, wenn Thonerde mit überschüssigem Natriumcarbonat 
geglüht wird, wobei die Thonerde niemals mehr als 3 Mol. Kohlensäure aus, 
treibt. (Chem. Z. 12, pag. 1209; Techn. chem. Jahrb. 1o, pag. 148; und 11 
pag. 154). 
Chromoxyd-Natron. Chromhydroxyd löst sich in Natron in der Kälte 
zu einer grasgrünen Flüssigkeit. Beim Sieden entfärbt sich die Lösung unter 
Ausscheidung grüner Flocken. 
Natriumferrat, Na,FeO,, entsteht, wenn man Eisenpulver mit Natrium- 
nitrat im Hessischen Tiegel glüht. Das Natriumnitrat wird schwieriger zersetzt, 
als Kaliumnitrat. Fremv (361) hat die Verbindung auf nassem Wege erhalten 
durch Einleiten von Chlor in concentrirte Natronlauge, in welcher Eisenhydro- 
oxydul suspendirt war. Die Verbindung zeigt im allgemeinen die Eigenschaften 
des Kaliumferrats (Bd. III, 506). 
Bleioxyd-Natron. Bleiglätte löst sich in heisser Natronlauge, auch in 
Sodalösung zu einer gelben nicht krystallisirenden Flüssigkeit auf [KARSTEN (362)]. 
Bleisuperoxyd-Natron, Natriumplumbat, Na,PbO, entsteht durch 
Schmelzen von Bleisuperoxyd mit überschtssigem Natronhydrat im Silbertiegel, 
oder durch Kochen desselben mit sebr concentrirter Natronlauge. Aus dem 
wässrigen Auszug der Schmelze oder der letzteren Lösung scheiden sich beim 
Verdunsten farblose Rhomboéder aus, die sich in Natronlauge lösen, mit reinem 
Wasser sich unter Abscheidung von Bleisuperoxyd zersetzen [FREMY (363)]. 
Analytisches Verhalten. 
Die Natriumsalze werden selbst in concentrirten Lösungen im Gegensatz zu 
Kaliumsalzen weder durch Platinchlorid, noch durch Aluminiumsulfa t, noch 
durch Ueberchlorsáure gefällt. 
      
   
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
    
     
   
   
   
   
  
  
   
   
   
  
    
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