Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
104 Handwörterbuch der Chemie, 
von 50 Cbcm. zur Trockne unter Zusatz von etwas kohlensaurem Ammoniak 
Verjagen der Ammoniaksalze aus dem Rückstande durch Erhitzen desselben 
Lösen in Wasser und Titriren der filtrirten Lösung mit Norm. Salpetersäure. 
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Das Gesammt-Natron, einschliesslich der unlóslichen Natriumsalze, be- 
stimmt man, indem man 1771 Grm. Sodarückstand in einer Schale mit Schwefel- 
sáure von 50? B. erhitzt, bis ein steifer Brei entstanden ist, dann völlig abdampft 
und die Schwefelsäure verjagt und den Inhalt der Schale mit heissem Wasser 
in einen 250 Cbem.-Cylinder bringt. Hier setzt man zur Neutralisirung von 
noch vorhandener Säure und zur Fällung von Magnesia etwas Kalkmilch ZU, 
füllt bis zur Marke, lässt absitzen und pipellirt 50 Cbcm. der klaren Lósung ab, 
die man mit 10 Chem. gesättigtem Barytwasser versetzt. Man filtrirt, fällt in 
50 Cbem. des Filtrats den Baryt durch Einleiten von Kohlensäure und Kochen, 
filtrirt wieder und titrirt das Filtrat mit Normalsalzsáure. 
Zur Bestimmung des Schwefels kocht man 2 Grm. Rückstand mit Salz- 
säure, filtrirt und fällt das Filtrat mit Chlorbarium, wodurch man den in Form 
von Schwefelsäure vorhandenen Schwefel findet. Eine andere Portion von 2 Grm. 
wird mit starker Chlorkalklösung und Salzsäure versetzt, wodurch der Schwefel 
der übrigen Schwefefverbindungen zu Schwefelsäure oxydirt wird. Diese wird 
im Filtrat als Bariumsulfat gefällt, woraus man den Gesammtschwefelgehalt be- 
rechnet. 
9. Handelssoda. Um die alkalimetrische Grüdigkeit zu bestimmen, 
wügt man 26:5 Grm, ab, löst zu 500 Cbcm. und tritrirt 50 Cbem. mit Salzsäure, 
die 36:5 Grm. HCl im Liter enthält. Dann entspricht 1 Cbcm. Säure 22 Na,CO,. 
Nach dem Gehalt der Soda an reinem Natriumcarbonat wird die Soda als 
x-procentig oder x-grädig bezeichnet. Die alkalimetrischen Grade bezeichnen in- 
dess in verschiedenen Ländern etwas Verschiedenes. In der folgenden Tabelle 
bezeichnen in der ersten Columne die sogen. Gav-Lussac-Grade die Gewichts- 
procente an nutzbarem Natron Na,O (available soda), berechnet nach dem halben 
Moleculargewicht oder dem Aequivalent des Natrons = 31. Hierunter wird alles 
begriffen, was von der Probesäure neutralisirt wird. Diese Angaben werden in 
England benutzt. Die deutschen Grade der zweiten Columne bezeichnen die 
Mengen von Natriumcarbonat (Na, CO,), welche den Natron-(Na, O)-Quantitäten 
der ersten Columne entsprechen. Wenn man, wie es jetzt häufig der Fall ist, 
mit einer aetznatronhaltigen Soda oder technischem Aetznatron zu thun hat, 
ist diese Bezeichnung, die in Deutschland und Russland gebräuchlich ist, nicht 
zweckmässig. Die englischen Grade bezeichnen wieder Procente Natron; 
allein dabei ist ein unrichtiges Molekulargewicht des Natrons zu Grunde gelegt, 
indem das Aequivalent (halbe Molekulargewicht) nicht — 31, sondern — 32 gesetzt 
und danach die Probesáure gestellt worden ist. Diese ganz falsche Bezeichnung 
ist merkwürdiger Weise noch immer in einem grossen Theile Englands, besonders 
dem Newcastle-District, gebräuchlich. Die vierte Columne enthält die Grade nach 
Descroizilles, welche anzeigen, wie viele Gewichtstheile Schwefelsäure, N,SO,, 
durch 100 Gew.-Theile der angewendeten Soda neutralisirt werden. Diese Be- 
zeichnung ist in Frankreich gebräuchlich. 
      
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
    
  
    
   
  
         
     
   
    
     
      
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
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