Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Nickelblüthe (2) oder Annabergit, Ni, (AsO,), + 8H, O, findet sich in 
apfelgrossen Stiicken in Rewdansk und auf Gängen neben Kupfernickel in 
Nevada. 
Nickelblende oder Millerit, NiS, bildet gewöhnlich sehr dünne, nadel- 
oder haarförmige Prismen von messing- bis broncegelber Farbe. 
Nickel-Kobaltkies, (NiCoFe),S,, stahlgraue, metallisch glinzende, derbe 
oder kornige Massen. 
Aus diesen geschwefelten Erzen, welche in gewissen Magnet- und Eisen- 
kiesen enthalten sind, wurde früher die bei weitem grósste Menge Nickel ge- 
wonnen. 
Bedeutende Lager, welche abgebaut werden, finden sich in Missouri (La 
Motte), in Pennsylvanien (Gap), in Schweden (Klefva und Sagmyra), in Nor- 
wegen (Ringerige, Lenjen Sigdal etc), in Piemont (Varallo), in Deutschland 
(Dillenburg und St. Blasien). 
Nickelarsenglanz oder Gersdorffit, Ni(AsS), von zinnweisser bis stahlgrauer Farbe. 
Rewdanskit, (NiFeMg) 3 Si, O0, + H, O, findet sich in undeutlich geschich- 
teten Stücken im Ural und wird auf Nickel verarbeitet. 
Garnierit, Pimelith oder Nouméit, 2(MgNi),$1,0,54 4- 38H40, bildet 
dunkel apfelgrüne, compacte, amorphe Massen; es ist eins der wichtigsten 
Nickelerze, da es sich in mächtigen Lagern auf Neucaledonien (3), sowie in Oregon 
(Douglas County) findet; es enthdlt 8:0—17:39. Nickeloxydul. 
Antimonnickel oder Breithauptit, NiSb, und Nickelantimonglanz oder UII- 
mannit, Ni S Sb. 
Ausser den obengenannten Erzen werden die nickelhaltigen Speisen und 
Steine, welche bei der hüttenmánnischen Gewinnung des Bleis, Kobalts, Kupfers 
und Silbers erhalten werden, auf Metall verarbeitet. 
Technische Gewinnung. Das Metall fand erst allgemeinere Verbreitung 
und Anwendung, als es im Jahre 1824 von dem Hofrath von GERSDORFF, dem 
Schöpfer der heutigen Nickelindustrie, auf der Hütte zu Gloggnitz in Nieder- 
Oesterreich centnerweise dargestellt wurde; die bislang werthlosen Speisen, 
welche bei der Smaltedarstellung abfielen, erwiesen sich als ein gutes Ausgangs- 
material. 
Da die Darstellungsverfahren von den Hütten geheim gehalten werden, 
f, pract. Chem. 53, pag. 341. 95) RAMMELSBERG, PoGG. Ann. 68, pag. 388. 07) DEBRAY, 
Compt. rend. 59, pag.40. 98) MADRELL, Ann. Chem. Pharm. 61, pag. 58. 99) SCHWARZEN- 
BERG, Ann. Chem. Pharm. 65, pag. 158. 100) RAMMELSBERG, PocG. Ann. 131, pag. 360. 
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