Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
Handwörterbuch der Chemie, 
Folgende Angaben mögen als Anhaltspunkte für die Menge des producirten 
Nickels dienen. FLECHNER schätzt die Gesammtausbeute der grösseren, europäi- 
schen Aufschlüsse auf ca. 5800 Centner, zu welcher die nickelhaltigen Pyrite 80%, 
die Nickel-Arsenerze 202 beisteuern. Nach SCHWEDER producirte im Jahre 1875 
Schweden und Norwegen allein schon 7200 Centner und noch mehr im J. 1876; 
in Preussen wurden im Jahre 1877 1514 Centner Nickel gewonnen. 
Mit den reichen neucaledonischen Erzen, welche im Jahre 1877 in unge- 
heuren Mengen auf den Weltmarkt geworfen wurden, konnten die meisten euro- 
päischen Hütten mit ihren minderwerthigen Erzen nicht mehr concurriren und 
stellten daher ihren Betrieb ein; es sollen in wenigen Jahren 20000 Tons Erze 
mit einem Metallgehalt von durchschnittlich 109 von Neucaledonien nach Frank- 
reich und England verschifft sein. 
Das kiufliche Nickel ist durch Kupfer und Eisen, meistens auch noch durch 
Kobalt, Arsen, Antimon, Kieselsáure, Kohlenstoff und andere Beimengungen ver- 
unreinigt. Reines, metallisches Nickel wird durch Glühen des Oxalats (9) in einem 
doppelten Kalktiegel bei Luftabschluss oder durch Reduction des reinen Oxy- 
duls (10) im Wasserstoffstrom bei 270? erhalten. Das auf diese Weise hergestellte 
Metallist feinpulvrig, grauschwarz und pyrophorisch. Chemisch reines Nickel, wieeszu 
Atomgewichtsbestimmungen nothwendig ist, erhielt WiNkrER durch Reduction des 
sublimirten Nickelchlorürs im Wasserstoffstrom bei stürkster Glühhitze als dünnes, 
glänzendes Blech. In derselben Form scheidet es sich ab, wenn Nickelsalze, am 
besten Nickelammoniumsulfat, durch schwache galvanische Ströme zerlegt werden. 
Im zusammenhängenden Zustande istdas Nickel ein glänzendes, fast silberweisses 
Metall, das sich fast so gut wie Eisen hämmern und schweissen lässt. Es schmilzt 
bei sehr hoher Temperatur, jedoch leichter als Kobalt und Eisen und ist wie 
diese hart und in hohem Grade politurfähig. Ein geringer Arsen- und Kohlen- 
stoffgehalt macht das Nickel zwar spröde, aber auch leichtflüssiger. Durch ge- 
eignete Prozesse (s. u.) kann es jedoch wieder dehnbar und schmiedbar gemacht 
werden. Beim Biegen wird es heiss und zeigt einen zackigen Bruch. Nickel 
wird wie Eisen und Kobalt vom Magneten angezogen und selbst magnetisch, ver- 
liert aber diese Eigenschaft beim Erhitzen auf 350°. (In der Technik entzieht 
man den gemahlenen Schlacken mittelst eines Magneten das Metall). Im porösen 
Zustande beladet es sich mit dem 165 fachen Volumen Wasserstoff, wenn es als 
negative Electrode im Voltameter benutzt wird (12). Das specifische Gewicht des 
im Wasserstoffstrom reducirten Metalls beträgt 8.975—9.261 (13), das des durch 
Kohle reducirten 8.9—9 (VAUQUELIN und Hauy). Das dichte Metall oxydirt sich 
in feuchter Luft fast gar nicht und selbst beim Giühen nur wenig; ein mit 
glühender Kohle verbundener Nickeldraht brennt selbst im Sauerstoff nur kurze 
Zeit; Wasserdampf verwandelt glühendes Nickel langsam in hellolivengrünes 
Oxydul. In verdünnter Salpetersäure ist das Metall leicht löslich, während es 
von verdünnter, ja selbst concentrirter Salz- und Schwefelsäure nur schwierig an- 
gegriffen wird (14); durch Eintauchen in Salpetersäure wird es wie Eisen und 
Kobalt passiv (15). (Bezw. der Erklärungen dieser Erscheinung siehe Artikel 
»Eisen«, Band IIL pag. 483). 
Nickel hat das Atomgewicht 58.6; diese Zahl ist das Ergebnis der am besten 
übereinstimmenden Versuche von ERDMANN und MARCHAND, RUSSEL, ZIMMERMANN, 
welche durch Reduction des Oxyduls im Wasserstoffstrom die folgenden Werthe 
erhielten 58:51, 58:59, 58:56 (16). 
BauBIGNY (17) fand durch Ueberführung des Sulfats ins Oxydul 58.65; an- 
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