124 Handwörterbuch der Chemie.
siedenden Lösung wird durch conc. Essigsäure alles Nickel wieder als oxalsaures
Salz abgeschieden.
Cyankalium fällt gelblichgrünes Nickelcyanür, welches im Ueberschuss des
Fällungsmittels mit bräunlich gelber Farbe in Lösung geht; aus dieser wird
durch Schwefel- oder Salzsäure alles Nickelcyanür wieder ausgefällt. Durch
Brom, Chlor, sowie durch Hypochlorite wird aus der alkalischen Lösung
alles Nickel als tintenschwarzes Oxydulhydrat abgeschieden. Frisch gefälltes
Quecksilberoxyd schlägt aus der Lösung des Cyanürs in Cyankalium das Nickel
als Oxydulhydrat und Cyanür nieder, die sich durch Glühen in reines Nickel-
oxydul üherführen lassen. Siehe Artikel Kobalt, Band V, pag. 627.
Salpetrigsaures Kali fállt Nickellósungen nur in Gegegenwart von Baryum,
Strontium und Calciumssalzen (siehe diese; Unterschied von Kobalt).
Kaliumsulfocarbonat erzeugt noch in ganz verdünnten Nickellósungen eine
zart rosenrothe Fáürbung, welche jedoch oft durch andere Metallsalze verdeckt
wird.
Trennung von Kobalt und Nickel Nach PArAsoGLI (118) kann man sehr
geringe Mengen Nickel (1 Mgrm.) neben Kobalt nachweisen, wenn die Lösung
der Doppelcyanüre mit Zink behandelt wird; eine an diesem Metall auftretende
rothe Färbung der Flüssigkeit zeigt das Vorhandensein von Nickel an. JLINSKY
und v. KNORRE (119) schlagen vor, das Kobalt aus den gemischten salz- oder
schwefelsauren Lósungen durch Nitroso-Q-Naphtol in 509 Essigsáure zu füllen; das
Nickel bleibt in Lösung. Nach VoRTMANN (120) werden die gemischten Lösungen
in Gegenwart von Ammoniak und Chlorammonium mit unterchlorigsaurem Natron
oxydirt. Das Kobalt geht ins Luteosalz über. Nach dem Verdünnen mit Wasser
wird das Nickel mit Kalilauge als Oxydulhydrat gefällt; im Filtrate kann das
Kobalt durch Schwefelammonium abgeschieden werden.
Durch Kaliumthiocarbonat werden die Metalle der dritten und vierten Gruppe
gefällt mit Ausnahme von Nickel und Kobalt, welche in der Wärme und im
Ueberschuss des Reagenzes in Lösung bleiben; aus dem ammoniakalischen
Filtrate werden beide Metalle electrolytisch abgeschieden. Qualitativ wird durch
Wasserstoffsuperoxyd das Kobalt als braunes Oxyd, das Nickel als grünes Oxydul
gefällt, welch letzteres sich durch ein Gemisch von Ammoniak und Salmiak aus-
ziehen lässt.
Zur quantitativen Bestimmung wird das Nickel als Oxydulhydrat oder Oxalat
abgeschieden und als Metall oder Oxydul gewogen. Die Bestimmung als Sulfat
erfordert zwar grosse Vorsicht, führt aber rasch zum Ziel; diese Methode lässt
sich nur bei solchen Salzen anwenden, deren Säuren sich beim Eindampfen
mit Schwefelsäure vollständig austreiben lassen. Ueber die Trennung von Eisen
und Aluminium siehe den Artikel »Kobalt«, Band V, pag. 628. Vom Kupfer lässt
sich das Nickel bequem auf electrolytischem Wege trennen; aus der schwefel-
sauren Lösung wird zunächst das Kupfer und nach dem Uebersättigen mit
Ammoniak das Nickel abgeschieden (122).
Ueber die Art und Weise, das Metall electrolytisch zu fällen, vergl. den Artikel
„Kupfer“, Band VI. pag. 352. —
Handelt es sich um die Trennung von Mangan und Nickel, so wird ersteres
aus der schwach sauren, Chorammonium enthaltenden Lösung durch kohlensaures
Ammoniak ausgefällt (123). Durch Schwefelwasserstoff wird fast alles Nickel
aus einer manganhaltigen, mit kohlensaurem Natron neutralisirten Flüssigkeit ab-
geschieden, wenn diese stark mit Essigsäure und essigsaurem Natron versetzt ist.
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