126 Handwörterbuch der Chemie.
chlorid; es hat sich aber herausgestellt, dass im Pyrochlor titanhaltige Niobsäure
ohne Beimengung von T'antalsäure enthalten ist.
H. Rose, dem die grossen Unterschiede im Volumgewicht der Tantalite
verschiedener Fundorte aufgefallen waren (Tantalit von Kimito 7:85, Niobit von
Grónland 5:37 Vol-Gew.), führte von 1844— 1862 eine lange Reihe höchst sorg-
fältiger Untersuchungen über diese Mineralien aus (veröffentlicht in POGGENDORFFSs
Annalen). Er erschloss aus denselben zunächst die Existenz von drei verschiedenen
Säuren: ı. Die Tantalsäure von EKEBERG und BERZELIUS, in den schwedischen
und finnischen Tantaliten; 2. die Niobsäure, die ein weisses Chlorid liefert;
3. die Pelopsäure, die ein gelbes Chlorid giebt, beide in verschiedenen Ver-
hältnissen vorkommend in den nordamerikanischen Tantaliten (Columbiten) und
dem in Bodenmais gefundenen Tantalit, der früher für Pechblende gehalten, von
GEHLEN als solcher festgestellt war.
Später (1853) (1) fand Rose, dass die aus dem weissen Chlorid erhältliche
Säure gelbes Chlorid liefern konnte und umgekehrt. Er betrachtete in Folge
dessen beide Säuren als verschiedene Oxydationsstufen desselben Metalls und
bezeichnete die bisherige Pelopssäure als Niobsäure (NbO,) und die bisherige
Niobsáure als Unterniobsáure (Nb,O,).
H. Rose änderte die von BznzELIUS der Tantalsiure zugeschriebene Formel
Ta,O, um in TaO;, indem er sich besonders auf den Isomorphismus zwischen
Tantalsáure und dem im Tantalit von Fahlun zugleich mit dieser vorkommende
Zinnoxyd berief. Die Aehnlichkeit, welche andererseits zwischen Tantalsáure und
Niobsáure besteht, veranlassten ihn, der letzteren die Formel Nb O, zu geben,
und für die Unterniobsáure wurde die Formel Nb,O, aus der Zusammensetzung
des entsprechenden Chlorids Nb,4CIl, gefolgert, welche sich ergiebt, wenn das Niob-
sáurechlorid NbCl, geschrieben wird.
Die aus verschiedenen Tantaliten gewonnenen Sáuren Rosk's, besonders die
Niobsáure, zeigten erhebliche Differenzen im Volumgewicht, so dass ihre Rein-
heit zu bezweifeln war. In der That zeigte MARIGNAC (2) 1864 durch eine aus-
führliche Untersuchung der Fluorverbindungen des Tantals und Niobs, dass die
Niobsáure RosE's ein Gemisch von Tantal- und Niobsáure war, und dass die durch
Zersetzung des weissen Chlorids mit Wasser entstehende Unterniobsáure reine
Niobsáure war. Die aus grónlándischem Niobit gewonnene Säure gab ein Oxy-
fluorid, welches in seinen Verbindungen mit Fluormetallen Isomorphismus mit
den analogen Verbindungen des Wolframoxyfluorids, Titanfluorids und Zinnfluorids
zeigte und auf 2 Atome mit Alkalimetall verbundenem Fluor 3 Atome Fluor ent-
hielt, also der Formel NbOFl, entsprach. Daraus ergiebt sich die Formel Nb,0,
für das Niobsäureanhydrid. Aus dem Kaliumfluooxyniobat NbOFI1,-2KF1 erhält
man durch Behandlung mit Flusssäure des Fluorniobat NbFI,-2KFI. Wenn man
die aus den Columbiten von Haddam oder Bodenmais erhaltene Sáure in Fluorid
überführt, so erfolgt noch neben dem Kaliumfluooxyniobat ein weniger lósliches
Fluorsalz, welches sich als Kaliumfluortantalat TaFl,.2K Fl, isomorph mit dem
Kaliumfluoniobat, erwies. Hieraus ergiebt sich für das Tantalsáureanhydrid die
analoge Formel Ta4O,.
Diese der Niobsáure zugeschriebene Zusammensetzung erhielt Bestätigung
durch die Untersuchungen von H. St. CrLARE-DEVILLE und Troost, welche die
Dampfdichte des hôchsten Niobchlorids, d. h. von Rosk’s gelbem Chlorid bestimmten
und diese der Formel NbCl, entsprechend fanden, während Dampfdichtebestimmung
und Analyse für das RosE'sche weisse Unterniobchlorid zur Formel NbOCI,,
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