Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

   
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also Nioboxychlorid, führten. Die aus beiden Chloriden erhaltenen Säuren 
erwiesen sich als identisch. 
Da Niobsäure und Tantalsäure immer zusammen vorkommen, so war es leicht 
begreiflich, dass RosE's gelbes Chlorid sich als ein Gemisch von Niob- und 
Tantalchlorid erwies, das wegen der Aehnlichkeit der Componenten leicht als 
einheitliche Substanz angesprochen werden konnte. Nach den Bestimmungen 
DrviLLEs liegen Schmelz- und Siedepunkte beider Kórper nahe bei einander: 
Niobchlorid: Schmp. 194?; Siedep. 240:5? 
Tantalchlorid: Schmp. 200?; Siedep. 226?. 
Das Nioboxychlorid (RosE's Unterniobchlorid) ist bei 400? flüchtig, ohne zu 
schmelzen. 
Das Zusammenvorkommen der Niob- und Tantalsáure, sowie die Anwesen- 
heit von Titansüure in den Niobmineralien haben noch zu zwei Irrthümern Ver- 
anlassung gegeben, insofern v. KoBELL (3) und HERRMANN (4) zwei neue Metalle, 
jener das Dianium, dieser das Ilmenium, deren Sauerstoffverbindungen der 
Niob- und Tantalsäure sehr ähnlich seien, gefunden zu haben glaubten. Neuer- 
dings nimmt HERRMANN noch ein Metall, das Neptunium, in diesen Mineralien 
an. Etwa gleichzeitig mit MARIGNAC veröffentlichte indessen BLOMSTRAND (5) 
seine Untersuchungen über die Metalle der tantalhaltigen Mineralien und wies 
darin nach, dass in derselben nur die Metalle Niobium und Tantal, denen die 
Sáuren NbO, und TaO, entsprechen, enthalten sind, und dass weder die Unter- 
niobsáure RosE's, noch die Diansáure v. KonBELULs, noch die Ilmensáure HERR- 
MANN’s, noch die von NORDENSkjOLD im Euxenit angenommene Euxenitsäure 
existiren. BLoMsTRAND giebt den Niobiten und Tantaliten die allgemeine Formel 
2MO-5RO,, wo R Niob oder Tantal sein kann; BLowsTRAND hat übrigens 
später die Formeln von MARIGNAC angenommen.  Dieselben adoptirte auch 
RAMMELSBERG (6) in einer ausführlichen Monographie über Niob und Tantal in 
Pocc. Ann. 136, 177 und 362. 
Darstellung. H. ROsE reducirte mit Hilfe von Natrium sein Kaliumfluoniobat, welcher 
Körper nach MARIGNAC sauerstoffhaltig, ein Fluoroxyniobat, ist. Das dabei erhaltene schwarze 
Pulver sah RosE als metallisches Niob an. Dasselbe verwandelte sich durch Rösten in Niob- 
säure (7), nahm dabei aber nur 20:61—22:16$ Sauerstoft auf, wührend das Metall 42:5} ab- 
sorbiren musste. Nach DELAFONTAINE (8) hat Rosk Nioboxydul NbO dargestelit, welchem die 
beobachtete Gewichtszunahme beim Oxydiren entspricht. 
Durch Reduction des Kaliumfluoniobats, NbFl1,:2KFl, mit Natrium erhielt MARIGNAC 
wasserstoff haltiges Metall. Durch Reduction mit Aluminium entsteht eine Aluminiumlegirung 
Nb,Al,. Auch die Verwendung von Zink und Natrium als Reductionsmittel hatte keinen Er- 
folg. Als MaARIGNAC den elektrischen Strom zwischen Platinelektroden durch geschmolzenes 
glühendes Kaliumfluoniobat leitete, erhielt er nur etwas Platinpulver, aber kein Niobium. 
BLOMSTRAND (9) reducirte dann Niobchlorid vermittelst Wasserstoff und erhielt das Metall 
als grauen, glinzenden Ueberzug; dasselbe enthielt aber noch Wasserstoff. In ähnlicher Weise 
arbeitend, erhiell RoscoE (10) fast ganz reines Metall Er leitete den mit Wasserstoff gemischten 
Dampf des Niobpentachlorids durch eine glühende Glasróhre unter sorgfáltiger Vermeidung des 
Zutritts von Wasserdampf und Luft und erhitzte die glánzende, stahlgraue Kruste noch weiter 
heftig im. Wasserstoffstrome. Das Metall enthielt nur noch 0:278 Wasserstoff. 
Eigenschaften. Das metallische Niob ist grau, es hat bei 15? die Dichte 
7:06. An der Luft erhitzt, verbrennt es zu Niobsáureanhydrid, Nb,O,. Es wird 
von Salzsäure, Salpetersäure, Königswasser nicht angegriffen. Concentrirte 
Schwefelsäure löst es zu einer tarblosen Flüssigkeit. Im Chlorstrom erhitzt, ver- 
brennt es zu Niobpentachlorid. 
    
   
  
   
  
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
   
  
   
   
  
   
    
  
  
   
   
   
   
  
  
    
  
    
  
 
	        
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