Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 8. Band)

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134 Handwôrterbuch der Chemie, 
giebt es weisse Dämpfe aus. Beim Erhitzen desselben mit Kohlensäure entstehen Niobp: 
Kohlenoxyd und weisses Nioboxychlorid. Diese merkwürige Zersetzung zeigt, im W 
dass der Versuch, Nioboxychlorid durch Erhitzen mit Kohle im Kohlensáurestrom bilden 
zu Trichlorid zu reduciren, vergeblich sein musste. Wenn man dabei die Kohlen- M 
sáure durch Chlor ersetzt, so entsteht Niobpentachlorid. stehen 
Ein violetbraunes Niobchlorür, das DEVILLE und TroosT durch Leiten der keit, « 
Dämpfe von Nioboxychlorid über Magnesiumdraht erhalten haben, ist wohl , fällt N 
identisch mit dem Trichlorid von ROoscoeg. N 
Niobpentachlorid, NbCl,. Wenn man ein Gemisch von Niobpentoxyd Kohle 
und Kohle im Chlorstrom stark glüht, so entsteht wesentlich Niobpentachlorid Kohle 
neben etwas Nioboxychlorid. Man mischt das Anhydrid mit einem grossen wird ı 
Ueberschuss an Kohle und glüht das Gemenge erst für sich, bevor man dasselbe Z 
in eine stellenweise verengte Glasróhre füllt. Man erhitzt die Masse erst mássig brom 
im Kohsensáurestrom, um jede Spur Feuchtigkeit zu vertreiaen. Nach dem Er- welche 
kalten lässt man Chlor ein, und wenn Luft und Kohlensäure völlig ausgetrieben Atmo: 
sind, erhitzt man zum Glühen. Das in den Erweiterungen der Róhre angesammelte Niobb 
Chlorid wird im Chlorstrome destillirt, wodurch es von dem weniger flüchtigen N 
Oxychlorid getrennt werden kann. Da die Chloride sehr voluminiós sind, kann Temp 
man nur mit geringer Menge Substanz in grossen Róhren operiren. verdar 
Das Niobchlorid schmilzt bei 194° und siedet bei 240° [DEVILLE und TRoosT hitzen 
| (20) Die Dampfdichte wurde von diesen Chemikern bei 360^ zu 9:6 gefunden. zurück 
| Die Formel Nb,Cl, verlangt 9.38. Der Dampf des Chlorids ist gelb. Wasser- N 
stoff reducirt den Chloriddampf in der Glühhitze zu metallischem Niobium > misch 
(BLOMSTRAND, RoscoE) Mit Wasser zersetzt sich das Niobchlorid zu Salzsäure Chlor 
und Niobsäure, welche zum Theil in der sauren Flüssigkeit gelöst bleibt. An Kryst: 
der Luft stôsst das Chlorid Salzsäuredämpfe aus. Concentrirte Salzsäure löst in I 
der Kàálte Niobchlorid. Wird Zink in diese Lósung der Niobsáure gebracht, so MARI 
tritt Blaufärbung ein. Schwefelsäure löst Niobchlorid klar auf, indem Salzsäure Dopp 
frei wird. Beim Verdünnen und Erwármen der Lósung scheidet sich aber die N 
entstandene Niobsäure aus. Auch Alkohol löst das Chlorid. Beim Destilliren den £ 
| der Lósung entweichen Chloraethyl und Chlorwasserstoff und es bleibt eine in wonn 
| Wasser lösliche syrupöse Masse zurück, wahrscheinlich ein Aether der Niobsäure. | aus, | 
Beim Erhitzender wässrigen Lösung scheidet sich Niobsäure aus. Krysa 
Nioboxychlorid, NbOCl,. Dieser Körper ist von H. Rose als das Chlorid Uebe. 
der Unterniobsäure beschrieben, BLOMSTRAND (5) fand, dass der Körper sauer- wolfrz 
stoffhaltig sei, und durch die Arbeiten von MARIGNAC, sowie ‘DEVILLE und sein . 
'TRoosr wurde seine Zusammensetzung festgestellt. 12- b 
Man erhált, wie angegeben, das Oxychlorid immer bei der Darstellung des lóslic| 
| Niobchlorids, und zwar in um so grösserer Menge, je mehr Niobpentoxyd und je , 
| weniger Kohle in dem. mit Chlor zu behandelnden Gemisch enthalten ist. 5 Lôsu 
| St. CLAIRE-DEviLLE und TroosT haben es dadurch hergestellt, dass sie über bildet 
| Niobpentoxyd, das sich in einer von Kohlensäure durchströmten glühenden Röhre Wird 
| befand, Dämpfe von Niobpentachlorid leiteten. norm 
| Nb, O, + 3NbCl, = 5NbOCl,. 
A Das Nioboxychlorid ist eine weisse, seidenglánzende, strahlige Masse, welche, Gege 
P ohne zu schmelzen, sich gegen 400? verflüchtigt. Die Dampfídichte desselben nade! 
D: ist bei etwa 440? (im Schwefeldampf) 1:87; bei etwa 810^ (im Cadmiumdampf) ] 
| 7:89; der Formel NbOCI, entspricht die Zahl 7:47 (DEviLLE und TRoosr). Lósu 
Wenn man den Dampf im Kohlensáurestrom stark erhitzt, so bildet sich . zuset
	        
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